Meall a Bhuchaille

Kurze Wanderung in den Grampian Mountains

Die Grampian Mountains sind teils sogar höher, als die Berge der Westküste, haben aber ein grundsätzlich anderes Erscheinungsbild. Im Westen stechen die steilen Bergrücken aus tiefen, vom Gletscher ausgeschliffenen Tälern hinaus. Felswände und Geröllhalden verleihen ihnen ein wildes Aussehen. Hier im Osten ist das ganz anders. Die Gipfel sind nur die höchsten Erhebungen in weiten Hochebenen. Meist sind es nur flache Hügel, die bis auf den höchsten Punkt mit Wiese und Erika bewachsen sind. Die Landschaft hat hier keinerlei Ähnlichkeit mit derjenigen der Westküste mehr. Nicht nur die Hügel sind hier rund und weich, auch die rostrote, fast dürre Heidevegetation bewirkt einen starken Kontrast gegen die sattgrünen, mit Felsen durchsetzten Wiesen an der Westküste.

Auf den Gipfel des Meall’a Bhuachaille steigt ein Pfad vierhundert Höhenmeter an. Die vielen Wanderkollegen, die wir überholen, schauen uns etwas befremdet an. Wir gönnen uns auf dem runden Grashügel die wohlverdiente Ruhe. Leider ist es sehr dunstig. So verlieren sich die Silhouetten der Hügel und Berge schon bald in der Trübe. Gegenüber erhebt sich die runde Kulmination des Cairngorm. Er ist über und über mit Skiliftanlagen verbaut. Schliesslich ist dies das bekannteste Skigebiet Schottlands. Riesige Parkplätze warten auf Besucher, welche im Winter die verschneiten Hänge des 1200 Meter hohen Berges unter die Bretter nehmen wollen. Beim Abstieg führt der Weg erst über farbige Wiesen, dann durch hohen Tannenwald, in dem die Vögel zwitschern. Dazu blinzelt die Sonne durch die Baumwipfel.