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kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 20. November 2017 um 12:44
Kann es sein, dass etwas mit dem Weissabgleich nicht ganz in Ordnung ist? Für mich haben viele der Bilder einen extremen Blaustich.

Chrichen hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. November 2017 um 17:45
Ich nehme an das sind vor allem die Bilder im Schatten, nicht? Die sind tatsächlich recht blau. Eigentlich ist der Weissabgleich bei diesen Bildern falsch. Er sollte für eine korrekte Farbwiedergabe bei ca. 7000K liegen. Stattdessen habe ich meist Werte zwischen 5500K und 6000K gewählt. Hinzu kommt, dass das Kameraprofil für meine Kamera im Lightroom einen starken Hang zu intensiven Blautönen in Schattenbereichen hat. Letzteres finde ich manchmal schade und unerwünscht.
Hier habe ich mich mehr oder weniger bewusst für starke Blautöne entschieden, und den Weissabgleich auf Werte für Tageslicht belassen. Das entspricht vermutlich ungefähr dem, was man früher mit einem farbintensiven Diafilm ohne Korrekturfilter bekommen hätte. Das Resultat ist natürlich Geschmackssache und mag hier eher übertrieben sein.

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. November 2017 um 02:25
> Eigentlich ist der Weissabgleich bei diesen Bildern falsch. Er sollte für eine korrekte Farbwiedergabe bei ca. 7000K liegen. Stattdessen habe ich meist Werte zwischen 5500K und 6000K gewählt.

Auweh! Ich komme aus dem Staunen gar nicht mehr raus:-)
Was man beim Fotografieren doch alles falsch machen kann, darüber hab ich mir noch gar keine Gedanken gemacht! Ich habe meinen Weißabgleich bei allen meinen Kameras immer auf AWB. Die Farben stehen immer fest, kamerabedingt und ich verändere nachträglich gar nichts mehr. Ich suche mir ein Motiv, das mir gefällt aus und drücke ab. Na gut, das Messfenster und die Libelle behalte ich schon im Auge. Meistens braucht es viele, viele Versuche zur späteren Auswahl. Obwohl ich die Fotos im Betrachtungsmodus in der Vergrößerung schon draußen kontrolliere, wie viele Versuche ich noch machen muss, bis es mir reicht (vor allem bei Makros), sehe ich doch draußen auf dem kleinen Display lange nicht alles. Also lieber noch 10 Fotos der gleichen Blume mehr, sicher ist sicher.

Ich lade die Fotos daheim von meinen Kameras auf mein kleines Notebook (wollte allerdings eins mit einem brillanten Monitor, auf dem ich die Farben und die Schärfe besser sehe) und wähle aus dem Wust von oft 300-500 Fotos einer Tour die aus, die mir am besten gefallen, die hoffentlich am schärfsten sind. Bei der Schärfe bin ich pingelig, das geb ich zu und ich schaue die Fotos immer in der großen Vergrößerung an und entscheide dann, ob sie für mich scharf genug sind. Unscharfe Fotos landen im Papierkorb (Ausnahme kann sein, ich treffe endlich mal einen echten Bären:-). Manchmal sind es auch alle Versuche einer Blume, Schmetterling, Spinne etc. Pech gehabt dann.

Dann komprimiere ich sie mit IrfanView auf unter 2MB und lade sie auf Hikr. in der ganzen für Hikr. erstellten Galerie aufeinmal hoch. Diese Auswahl für die Hikr. Galerie kostet unendlich viel Zeit, eigentlich immer mehrere Tage und Nächte, manchmal auch Wochen. Auf Hikr. wähle ich weiter aus und lösche, was mir da nicht so gut gefällt. Vorteil der Pro-Mitgliedschaft auf Hikr, dass ich eine unbegrenzte Anzahl von Fotos hochladen und daraus wieder löschen kann. Ach ja und ich mache mit IrfanView auch mal eine Vergrößerung bei Makros und schneide auch mal was ab. Das beherrsche ich grad noch, mehr nicht.

7000 K, 5500 K.. Peinlich, ich hab so gesehen wirklich keine Ahnung von Fotografie! Mir gefallen immer schon die Farben der Canon Kameras und das war`s dann.
Muss ich mich in Zukunft auch mit Lightroom oder ähnlichen Programmen beschäftigen und meine Fotos auf die "richtigen" Werte bringen? Und wer sagt mir, was die richtigen Werte sind? Für mich sind die Werte richtig, wenn mir die Farben, die Helligkeit, der Gesamteindruck, die Stimmung gefallen....Was mach ich dann, wenn mir das Ergebnis von Lightroom, Photoshop etc. gar nicht gefällt, aber nach irgendwelchen Tabellen "richtig" wäre? Und wer hat bestimmt, was richtig und was falsch ist? Jede Abendstimmung z.B. ist doch einmalig?!
Das wird hart. Dazu hab ich eigentlich nicht noch zusätzlich Zeit, Nerven oder Lust....

Muss man das heute wirklich alles machen? Ich glaube, ich bleibe lieber ein Foto-Banause und knipse mir "meine" Natur so, wie sie ganz allein mir gefällt...:-))

Chrichen hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. November 2017 um 07:52
Hallo Uschi

Danke für Deinen ausführlichen Kommentar! Dein Workflow macht perfekt Sinn. Da muss und soll nix geändert werden :-). Deine Bilder beweisen es!

Das mit dem "falschen" Weissabgleich war denn auch nicht ganz so ernst gemeint. Es gibt für die jeweilige Lichtbedingung einen Wert, der Grau in Grau abbildet und damit für eine neutrale Farbwiedergabe sorgt. Dies mag technisch der "korrekte" Weissabgleich sein. Ob das Foto mit dieser Einstellung schön aussieht ist eine ganz andere Geschichte (oft tut es das nicht).

Wenn man Freude an der Fotografie hat, kriegt man mit der Zeit ein wenig ein Gespür für Licht und Farben. Steine im Schatten sind eben doch nicht einfach nur grau, sondern erhalten vom kalten Licht einen Hauch von Blau (gefühlt sicherlich nicht so viel wie in diesem Bild). Das kann man betonen oder im Lightroom wegrechnen und damit die Atmosphäre zerstören.

Der AWB einer guten Kamera leistet meistens gute Arbeit. Was ich empfehlen kann, ist manchmal auch ein Foto mit der Einstellung "Tageslicht" zu probieren. Im Wald oder bei Abendstimmungen kann das in bestimmten Fällen schöner aussehen. Das kommt aber darauf an, wie der AWB die Lichtsituation interpretiert. Kann sein, dass er es sogar besser macht. Ganz billige Kameras neigen manchmal zur Überkompensation.

Schlussendlich sind wie Du sagst das Motiv und die Lichtstimmung wichtig. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man wenn man sich zu sehr mit der Technik beschäftigt, den Fokus für genau dieses verliert.

silberhorn hat gesagt: RE: Lihtroom
Gesendet am 23. November 2017 um 10:01
Das Programm hatte mich interessiert. Falls ich recht versanden habe macht es nur mit RAW Aufnahmen Sinn. Benötigen aber enorm Speicherplatz und der Akku ist dem entsprechen schnell leer.

Interessierte erhalt man hier eine ganze Menge Fotografiertipps.

Chrichen hat gesagt: RE: Lightroom
Gesendet am 24. November 2017 um 07:46
Danke für den Link!
Lightroom ist in erster Linie eine Software um RAW Bilder zu entwickeln und Fotos zu verwalten/sortieren. Es kann auch mit JPG Dateien arbeiten, der Spielraum zur Bearbeitung wird aber um einiges kleiner. Lightroom ist weit verbreitet und kommerziell. Es gibt Open Source Programme, die kostenfrei ähnliche Funktionen anbieten, z.B. Darktable.

silberhorn hat gesagt: RE: Lightroom
Gesendet am 24. November 2017 um 17:20
Gut hast Du Lightroom ins rechte Licht gerückt.
In zwei Anleitungen auf YouTube wurde JPG nebenbei so kurz erwähnt, dass ich die Möglichkeiten falsch interpretierte.

Habe Paint Shop Pro X4. Zuvor mit Windows XP PSP Photo XI. Dazu erwarb ich das einzig erhältliche Buch. Zu den Helligkeit/Kontrast Anwendungen schrieb der Autor "...doch lassen sie sich bitte nicht dazu verleiten, dieses Werkzeug für die Verbesserung von Fotos einzusetzen. Heraus kommt in den meisten Fällen eine Verschlechterung."
Fand bisher nicht heraus ob dies für X4 ebenfalls gilt oder nicht.

Denke werde Lightroom wohl kostenlose testen.

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. November 2017 um 10:41
> Was ich empfehlen kann, ist manchmal auch ein Foto mit der Einstellung "Tageslicht" zu probieren.
Diese Weißabgleichsveränderungen habe ich vor allem bei meinen Unterwasserkameras ausprobiert/ausprobieren müssen. Der Nachteil ist, wenn man eine Einstellung dann vergisst und es nicht merkt, kann man alle Fotos wegschmeißen, weil sie einen fürchterlichen Farbstich bekommen:-)

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. November 2017 um 11:59
> Der Nachteil ist, wenn man eine Einstellung dann vergisst und es nicht merkt, kann man alle Fotos wegschmeißen, weil sie einen fürchterlichen Farbstich bekommen:-)

Wenn man ein einigermassen gutes Bildbearbeitungsprogramm hat, lassen sich solche "Fehler" wieder korrigieren.

Man kann damit aber auch nachträglich solche Sachen herstellen.

So hat eben alles seine Sonnen- und Schattenseiten. Jedem wie es ihm gefällt.

Fotos können die Natur nie exakt abbilden.

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. November 2017 um 16:03
> So hat eben alles seine Sonnen- und Schattenseiten. Jedem wie es ihm gefällt.

Das muss man wohl akzeptieren und wahrscheinlich kann wirklich jeder machen, was er will.

Bei den komplett überzeichneten, an sich wunderschönen Sonnenuntergängen oder diesem für mich grausamen extremen HDR-Effekt tut es mir leid um die eigentlich schöne Stimmung, die ich gerne anschauen würde, weil ich solche schönen Eindrücke vor allem in größeren Höhen kaum selbst erlebe. Die Farben und Eindrücke der

> komplett überzeichneten, impressionistischen Sonnenauf- und -untergänge

machen mich irgendwie nur aggressiv. Oder macht es mich aggressiv, dass diese Fotos hier genauso als die Eindrücke der Natur und der Tour dargeboten werden, wie wenn man sie so dort erlebt hätte? Wie das Auge etwas wahrnimmt, kann wohl von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein. Aber so wie diese Fotos sieht es draußen kein Mensch.
Es gibt bestimmt viele Facetten der Fotografie. Aber hier auf Hikr. hätte ich lieber "Natur", auch wenn man da schon darüber streiten kann, wie einer die Natur sieht. Künstlich in allen Bereichen aufgehellt, nachgeschärft, Farben verändert ist nach meinem Geschmack keine Natur, sondern Gemälde oder Grafik und solche Fotos würde ich mir nicht an meine Wände hängen wollen. Vielleicht könnte man auch eine neue Kategorie erschaffen? Bergfotos unbearbeitet und Grafik-Bergfotos...oder so...oder anders...oder gar nicht. Einfach Augen zu und wegschauen, wenn`s geht und wem es nicht gefällt? Wahrscheinlich die beste Lösung. Aber solche Fotos als Naturfotos verkaufen, damit bin ich nicht einverstanden.

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. November 2017 um 16:27
> Man kann damit aber auch nachträglich solche Sachen herstellen.

Nachträglich.....dann ist es eigentlich nicht aus der Natur sondern NUR aus dem Computer, oder?! So wie die Promis ihre Schwimmreifen, Zellulitis und Falten wegretuschieren???? Ein perfekter, fremder Mensch aus dem Computer...ein "perfektes", künstliches, femdes Bergfoto aus dem Bearbeitungsprogramm? Fehlt nur noch die perfekte Tour auf den perfekten Berg dazu...Dazu wird man dann die Alpen irgendwann doch überdachen und künstlich ausleuchten:-)))).

Chrichen hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. November 2017 um 07:51
Bei RAW Dateien gibt es prinzipiell keinen Qualitätsverlust, wenn man den Weissabgleich erst bei der RAW Entwicklung festlegt. Bei JPG Dateien ist man da etwas eingeschränkt. Falls einzelne Farbkanäle ausreissen, kann man die Information nicht mehr zurückholen. Bei normalen Kontrastverhältnissen kann man aber auch mit dem JPG recht viel machen.

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. November 2017 um 09:49
> Ich nehme an das sind vor allem die Bilder im Schatten, nicht?

Ja. Sieht so aus. Teilweise habe ich gar den Eindruck die Baumstämme hätten einen leichten Blaustich. Ist mir wohl vorallem deshalb aufgefallen, weil ich eher "warm" fotografiere. Meine Standardeinstellung ist "Schatten", was warme Gelb- und Rottöne favorisiert.

Aber es ist, solange es absichtlich geschieht, wie du sagst, Geschmacksache.

Die einen freuen sich an komplett überzeichneten, impressionistischen Sonnenauf- und -untergängen, die anderen mögen lieber Pastelltöne oder gar Weichzeichner.

Chrichen hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. November 2017 um 07:40
So auf den zweiten Blick denke ich das Foto ist schon zu sehr ins Blau gefallen. Habe das gestern nochmals kurz ausprobiert. Das Kameraprofil betont die Blautöne schon unglaublich stark. Vielleicht um das Blau vom Himmel zu verstärken, kann ich mir vorstellen. In den kalten Schattenbereichen fällt das dann auf. Bei diesem Foto, wo alles im Schatten ist, liesse sich das eigentlich gut ausgleichen, wobei ich zuerst recht zufrieden war mit dem Resultat. Bei Fotos mit Licht und Schatten ist es schwieriger. Die Kameraprofile für Lightroom sind oft nicht ganz ideal. Es scheint mir, als würden sie durch Reverse Engineering erstellt oder nur halbherzig vom Hersteller bereitgestellt.

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. November 2017 um 09:29
> wobei ich zuerst recht zufrieden war mit dem Resultat.
Ein interessanter Aspekt!:-)
Bei meiner immer tagelangen Aussortiererei einer Fotogalerie ist mir auch irgendwann aufgefallen, dass ich einen Tag später ganz anders entscheide, etwas anderes lösche und andere schon gelöschte Fotos wieder einkopiere. So erstelle ich meine Bildergalerie nie in einer Stunde oder an einem Tag, sondern schaue sie immer wieder an, Tage versetzt. Und jeden Tag gefällt mir ein Foto mehr oder weniger. Fotografie ist Gefühl und von der eigenen Stimmung sehr abhängig, jedenfalls bei mir! Genau so gelingen mir keine Makros, zu denen ich schon viel Geduld bräuchte, wenn ich unkonzentriert oder schlecht drauf bin. Ich sehe dann nicht mal die Spinnen, Käfer etc. die sich in den Blättern versteckt haben. Eigentlich kann ich gar nicht fotografieren, wenn mir zu viel im Kopf herum geht. So kann ich mir auch sehr gut vorstellen, dass man an einem Tag ein Bild lieber blauer hätte, als am anderen Tag. Farben beeinflussen die Psyche. Und ich habe meine Fotos immer lieber dunkler als zu hell. Ein anderer sieht es genau umgekehrt.
Deshalb bin ich froh, dass ich bei meinen Fotos nicht auch noch an den Farben, Schatten usw. herumspielen muss. Ich würde nie mehr fertig werden und ich würde mich bei der Entscheidung nicht auf einen Automaten verlassen wollen. Der Automat hat ja keine "Gefühle und Stimmungen":-)

poudrieres hat gesagt: Tageslicht
Gesendet am 23. November 2017 um 20:48
Das weiße Tageslicht in unseren Breiten hat ca. 5000 – 6500 K. Das menschliche Auge ist optimal an das Tageslicht angepasst. Bei Tageslicht hat der Mensch die maximale Sehkraft und dadurch die beste Detailauflösung.

ca. 5000 K — neutralweiss
ca. 6500 K — tagelichtweiss


www.licht-check.de

silberhorn hat gesagt:
Gesendet am 23. November 2017 um 17:47
Aufhellen. Nachdunkeln, Nachschärfen.

Mit der einen oder allen Anwendung dieser drei Möglichkeiten würden nach meinen Geschmack etliche Fotos aufgewertet.

Zu beachten ist, dass Kameras anders sehen als das menschliche Auge.

Wobei ich, vor allem mit dem Gelbstich von kopfsalats und Winterbaers meist zu dunkeln Landschaftsfotos, angenommene Tageszeit 11:00, Mühe habe sie schön zu finden. Aber wie schon erwähnt sind die Geschmäcker verschieden.

"solche Sachen"
mag ich auf Hikr ebenfalls nicht. Wobei sie zum Teil als Kunstfoto sehr schön sind. Eine neue Kategorie? Warum nicht?

Chrichen hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. November 2017 um 08:08
Zum Thema "solche Sachen" bin ich eigentlich recht offen (ob es mir dann gefällt oder nicht ist natürlich eine andere Frage). Die Vielfalt ist ja gerade etwas, das Hikr auszeichnet. Es wäre aber schön zu wissen, falls Bilder intensiv nachbearbeitet wurden, insbesondere wenn lokal Farben verändert werden oder HDR-ähnliche Algorithmen zum Einsatz kommen. Die Grenzen sind da sicherlich fliessend. An den Berichten erkennt man oft schon, wo der Fokus lag. Und mit der Zeit kennt man ja die User, die intensiver zu den Reglern greifen. Ansonsten bin ich schon auch der Ansicht, dass für Hikr-Tourenberichte eine realistische Abbildung der Natur im Zentrum stehen sollte. Schöne Fotos unbearbeitet oder nur minim nachbearbeitet sind meines Erachtens das A und O. Es ist halt vieles Geschmackssache bei der Fotografie...

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. November 2017 um 10:59
Die Kamera "sieht" eben nicht so, wie das der Mensch tut.

Somit sind Fotos immer irgendwie verfälscht. Das Licht im Schatten ist per Definition (Schatten) immer durch irgendwas verfälscht. Statt direktes (gelbstichiges) Sonnenlicht trifft hier indirektes z.B. vom (blauen) Himmel reflektiertes Licht ein.

Während das menschliche Hirn das automatisch kompensiert, macht dies die Kamera nicht (immer). Deshalb kann man den Weissabgleich entsprechend ändern, indem man die Kamera auf eine weisse oder graue Fläche hält und ihr "sagt": "diese Farbe ist weiss/grau, rechne alle anderen Farben so aus, dass das Verhältnis dem bei Tageslicht entspricht".

Hier gibts eine, wie ich finde, gute Zusammenfassung: /ivent.de/fotografieren-farben-falsch-weissabgleich

Aber sogar in der Flora Helvetica (und anderen Bestimmungsbüchern) sind Bilder von lilafarbenen Blumen oft viel zu blau.

Hinzu kommt, dass nicht alle Bildschirme gleich kalibriert sind. Oft haben sie gar herstellerseitig einen bewussten Blaustich, damit das Weiss nicht "vergilbt" aussieht. So können die selben Bilder von Computer zu Computer nicht nur heller oder dunkler, sondern eben gar mit einer anderen RGB-Balance dargestellt werden.

Chrichen hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. November 2017 um 13:17
Das ist eine sehr schöne Erklärung. Ich fand es einmal interessant, als ich mit grösserem Abstand zum Fenster von einem Zimmer mit (grünstichigem) Neonlicht nach draussen in die Abenddämmerung geschaut habe. Innen weiss (Grünstich vom Gehirn korrigiert), draussen so etwas wie Violett (vermutlich vom auf Grünstich geeichten Gehirn falsch interpretierte "Blaue Stunde")...

Das mit den Bildschirmen ist auch ein wichtiger Punkt. Mein Desktop Bildschirm ist viel wärmer als der vom Notebook. Früher hatte ich den Desktop Bildschirm farbkalibriert. Dann war er glaube ich sogar noch einen kleinen Tick wärmer.

silberhorn hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. November 2017 um 17:45
A und O sehe ich auch so. Obwohl ich das eine und andere stark veränderte Bild einem Bericht hinzugefügt habe.

Durch Deine für mich wertvollen Zeilen habe ich der Intoleranz den Rücken gekehrt.
War doof boerschts Foto nicht zu bewerten nur weil ich sie zu den Tourenberichten unpassend fand. Umso mehr ich einige der Kunstbilder fantastisch finde.

Herzliches Dankeschön!

silberhorn hat gesagt:
Gesendet am 24. November 2017 um 18:07
kopfsalat,
ein wahrlich interessanter und informativer Kommentar. Vielen Dank!

Ausser den Weissabgleich mit weissen Blatt einzustellen ist so zu sagen alles Übrige Neuland. Zugegeben, habe mich bisher nicht gross mit dem Thema beschäftigt.
Und den Bildschirm habe ich nicht kalibriert.


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