Im Anschluss an unseren Aufenthalt in Hanoi planten wir zehn Tage Urlaub an der China Beach in Hoi An zu verbringen. Hoi An befindet sich in Zentralvietnam in unmittelbarer Nachbarschaft zu Da Nang, der fünftgrössten Stadt Vietnams. Da Nang liegt etwas südlich des 17. Breitengrads der früher die Grenze zwischen Nord- und Südvietnam bildete, und war während des Krieges eine der grössten Basen der amerikanischen Truppen. Da Nang kann ab Hanoi in einer 15 stündigen Zugfahrt oder einer etwas 18 stündigen Busfahrt erreicht werden. Da beides mit der noch etwas verlotterten Infrastruktur eher mühsam ist, entschlossen wir uns hinzufliegen. Inlandflüge sind in Vietnam relativ preiswert, und der Flug dauert nur eine Stunde.
In einer etwa 30 minütigen Taxifahrt vom Flughafen ist der Cua Dai Strand bei Hoi An (China Beach) erreicht. Dort haben wir uns in einem schönen Hotel einquartiert. Der feinsandige Strand hat eine Länge von 30km was natürlich zu längeren Strandwanderungen animiert. Leider war als Folge des kürzlich verheerenden Taifuns Haiyan, der kurz vor unserer Ankunft in der Gegend wütete, das Wetter immer immer noch sehr windig und bewölkt. Trotzdem konnten wir dort vieles unternehmen.
Hoi An war einst der grösste Hafen Südostasiens an der Seidenstrasse und wurde vom Vietnamkrieg weitgehend verschont. Die Autofreie Altstadt wurde 1999 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Ein wirklich sehenswertes Städtchen das einem mit den vielen Schneidern und Schuhmachern natürlich auch zum preiswerten einkaufen verführt. (Galt natürlich nur für meine Frau...) Die meisten Hotels am Strand bieten einen shuttle service in die nur wenige Minuten entfernte Stadt an. Auch mit dem Mietfahrrad (ca 1 USD/Tag) ist die Stadt problemlos erreichbar.
My Son liegt etwa 50 km südwestlich von Hoi An im Dschungel und ist mit dem PW in einer guten Stunde erreichbar. My Son gilt als eine der ältesten hinduistischen Tempelanlagen in Südostasien. Sie wurde im 2. und 3. Jahrhundert von der ethnischen Gruppe der Cham zu Ehren der Göttin Shiva erbaut. Bis heute ist unklar wie die Ziegel hergestellt wurden und wie die Sandsteine ohne Mörtel und ähnlichem aufgebaut wurden. Die wichtigsten Eingangstore aller Tempel stehen im Osten, um das Sonnenlicht morgens aufzunehmen. Auch diese Anlage wurde 1999 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Leider wurden 1969 etwa 50 der rund 70 Tempel von amerikanischen Flugzeugen bombardiert und schwer beschädigt oder zerstört. Wiederaufbauten gestalten sich ausserordentlich schwierig, da die fugenlose Bauweise der Cham bisher nicht reproduzierbar ist. Der Besuch von My Son ist wirklich empfehlenswert.
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