Kanadische Rocky Mountains = Karwendel in Groß (Touren 1-5; Banff Area)
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Wer die Serie 'Der Mann in den Bergen' kennt und mochte, wer die Berge und die Natur liebt, oder wer einfach die Möglichkeit zu großer Abgeschiedenheit sucht, der sollte bei vorhandener Möglichkeit unbedingt mal in die Canadian Rockies.
Zugegeben, die Serie spielte im Westen der USA, und schöne Natur wie Berge findet man auch bei uns. Aber die gewaltigen Weiten, die riesigen Wälder und unendlich erscheinenden Bergketten, die enorme Abgeschiedenheit (wenn man sie denn sucht) und die vielfältigen Kontraste bilden durchaus einen Superlativ für Naturfreunde. Wer den folgenden Text übersteht und sich die Fotos dieser Touren-Triologie anschaut, kann die Begeisterung vielleicht nachvollziehen.
Für mich bedeutete dieser Urlaub auf jeden Fall: "Da musst Du bald wieder hin. Sehr bald!"
Nach einiger Überlegung, ob ich das hier als Bericht anzetteln soll, wird es nun einfach mal gemacht. Vielleicht ist für den einen oder anderen Kanada-Interessierten ja doch etwas dabei, das bei einer möglichen Tourenplanung hilft. Oder vielleicht dient es auch einfach nur als 'Appetizer' für potentielle Aspiranten.
Wegen der ganzen Bilder ist das alles wie zuvor erwähnt auf 3 Teile gesplittet, um keinen Foto-Overkill zu produzieren.
Generell sollte so ein Urlaub in den Rockies mindestens über 3 Wochen gehen, da man sonst keine Chance hat, die einzelnen Regionen auch nur ansatzweise etwas kennenzulernen. In unserem Fall waren es 4 Wochen, bei denen aber einige Tage für Sightseeing in Toronto und die Niagara-Falls abgezweigt wurden. Die großen Distanzen zwischen den verschiedenen Nationalparks bedeuten zudem einen kleinen 'Verlust' an potentiellen Bergtagen. Wobei Verlust relativ ist... durch diese Landschaft zu fahren, ist bereits beeindruckend und ein Genuß. Nun ja, und zuletzt soll so ein Urlaub auch erholsam bleiben und nicht in Stress ausarten.
Unmittelbar in den Rockies waren wir vom 24.08. bis 12.09. und hatten das große Glück, nahezu perfekte Wetter- und Tourenbedingungen vorzufinden. Ein einziger, kompletter Regentag ist durchaus zu verkraften:-). Insgesamt blieben ohne Reisetage 19 Tage für Bergtouren und Regeneration. Da geht was... Die besuchten Regionen waren Banff, Lake Louis Area, Columbia Icefield, Jasper und Waterton Lakes. Insgesamt gesehen nur ein Bruchteil der möglichen weiteren Gebiete, aber immerhin Süden, Mitte und Norden der östlichen Canadian Rockies abdeckend.
Eine große Hilfe für viele der Touren waren 2 Bücher. 'Scrambles in the Canadian Rockies' und 'More Scrambles in the Canadian Rockies'. Klassisches Bergsteigen ist in Kanada längst nicht so verbreitet wie in den Alpen, und somit hält sich die Auswahl an hilfreicher Literatur stark in Grenzen. Da es zudem keine klassischen Bergkarten wie vom AV, etc. gibt, sind die rein topographischen Karten oftmals die einzige wirkliche Orientierungshilfe in einem unbekannten Gebiet. In diesem Sinne leisteten dann auch GPS-Empfänger und digitale Topo-Karten wertvolle Hilfe. Bevor jetzt jemand schreit "by fair means" -- viel Spaß als Gebietsneuling ;-)!
Nun zu den Touren; die folgende Tabelle zeigt grob die Daten. Grob deswegen, da das GPS in den dichten Wäldern teilweise recht ungenau war. Die Höhendaten in den Büchern haben leider auch nicht viel gebracht, da keine Gegenanstiege inkludiert sind. Derer gibt's aber gar furchtbar viele und lange...
Exponiertheit gibt grob an, wie einsam und abgeschieden die Tour subjektiv empfunden wurde. Ich hab' mal versucht, das nachfolgend zu kategorisieren. Exponiert heißt dabei nicht, dass nirgends eine kleine Markierung existiert. Auch in Kanada gibt's ein paar fleißige Bergsteiger, die Pfadmarkierungen anlegen.
1 = relativ gut frequentiert und kaum exponiert
2 = wenig frequentiert und nicht zu exponiert
3 = wenig frequentiert und recht exponiert
4 = mega-einsam und sehr exponiert
Bei mehreren Gipfelzielen bezieht sich jede Zahl auf den entsprechenden Gipfel und gewählten Zustieg.
Die Schwierigkeit bezieht sich immer auf den Maximalwert, der bei der gewählten Route / Variante auftrat. Bei geschickterer oder einfach anderer Routenwahl (z.B. Indian Ridge über den Normalweg statt über den NO-Grat) können die Schwierigkeiten deutlich niedriger ausfallen. Oder auch höher. Man kann sich, wie überall, ganz nach Belieben austoben.
Da sich de facto keine Kulturlandschaft bzw. Jagdlandschaft wie in den Alpen finden lässt, sind die möglichen Anstiege oft steil - sehr steil. Jagdsteige, etc. gibt's nicht, und selbst die wenigen Pfade verlaufen mehr oder weniger in der Direttissima. Die Außnahmen kann man an einer Hand abzählen, z.B. Sanson Peak oder Prairie Bluff. Ab und an beginnen die eigentlichen Anstiege entlang von Trails, so dass bist dorthin der Weg zwar lang, aber doch recht flach verläuft. Einen MTB-Einsatz kann man fast überall komplett vergessen. Erstens sind mgl. Pfade und das Gelände meist total ungeeignet. Zweitens kann das ein u.U. sehr ungünstiges 'Zusammentreffen' mit Bären oder Elks zur Folge haben.
Eine genaue Beschreibung der Touren erspare ich dem Leser, der jetzt noch bei der Sache ist. Es wäre viel zu umfangreich, und der Interessierte will ja noch selbst erkunden.
Es folgen reichlich Fotos zu den Touren 1-5 mit jeweils ein paar kurzen Infos. Viel Spaß beim Durchblättern!
Zugegeben, die Serie spielte im Westen der USA, und schöne Natur wie Berge findet man auch bei uns. Aber die gewaltigen Weiten, die riesigen Wälder und unendlich erscheinenden Bergketten, die enorme Abgeschiedenheit (wenn man sie denn sucht) und die vielfältigen Kontraste bilden durchaus einen Superlativ für Naturfreunde. Wer den folgenden Text übersteht und sich die Fotos dieser Touren-Triologie anschaut, kann die Begeisterung vielleicht nachvollziehen.
Für mich bedeutete dieser Urlaub auf jeden Fall: "Da musst Du bald wieder hin. Sehr bald!"
Nach einiger Überlegung, ob ich das hier als Bericht anzetteln soll, wird es nun einfach mal gemacht. Vielleicht ist für den einen oder anderen Kanada-Interessierten ja doch etwas dabei, das bei einer möglichen Tourenplanung hilft. Oder vielleicht dient es auch einfach nur als 'Appetizer' für potentielle Aspiranten.
Wegen der ganzen Bilder ist das alles wie zuvor erwähnt auf 3 Teile gesplittet, um keinen Foto-Overkill zu produzieren.
Generell sollte so ein Urlaub in den Rockies mindestens über 3 Wochen gehen, da man sonst keine Chance hat, die einzelnen Regionen auch nur ansatzweise etwas kennenzulernen. In unserem Fall waren es 4 Wochen, bei denen aber einige Tage für Sightseeing in Toronto und die Niagara-Falls abgezweigt wurden. Die großen Distanzen zwischen den verschiedenen Nationalparks bedeuten zudem einen kleinen 'Verlust' an potentiellen Bergtagen. Wobei Verlust relativ ist... durch diese Landschaft zu fahren, ist bereits beeindruckend und ein Genuß. Nun ja, und zuletzt soll so ein Urlaub auch erholsam bleiben und nicht in Stress ausarten.
Unmittelbar in den Rockies waren wir vom 24.08. bis 12.09. und hatten das große Glück, nahezu perfekte Wetter- und Tourenbedingungen vorzufinden. Ein einziger, kompletter Regentag ist durchaus zu verkraften:-). Insgesamt blieben ohne Reisetage 19 Tage für Bergtouren und Regeneration. Da geht was... Die besuchten Regionen waren Banff, Lake Louis Area, Columbia Icefield, Jasper und Waterton Lakes. Insgesamt gesehen nur ein Bruchteil der möglichen weiteren Gebiete, aber immerhin Süden, Mitte und Norden der östlichen Canadian Rockies abdeckend.
Eine große Hilfe für viele der Touren waren 2 Bücher. 'Scrambles in the Canadian Rockies' und 'More Scrambles in the Canadian Rockies'. Klassisches Bergsteigen ist in Kanada längst nicht so verbreitet wie in den Alpen, und somit hält sich die Auswahl an hilfreicher Literatur stark in Grenzen. Da es zudem keine klassischen Bergkarten wie vom AV, etc. gibt, sind die rein topographischen Karten oftmals die einzige wirkliche Orientierungshilfe in einem unbekannten Gebiet. In diesem Sinne leisteten dann auch GPS-Empfänger und digitale Topo-Karten wertvolle Hilfe. Bevor jetzt jemand schreit "by fair means" -- viel Spaß als Gebietsneuling ;-)!
Nun zu den Touren; die folgende Tabelle zeigt grob die Daten. Grob deswegen, da das GPS in den dichten Wäldern teilweise recht ungenau war. Die Höhendaten in den Büchern haben leider auch nicht viel gebracht, da keine Gegenanstiege inkludiert sind. Derer gibt's aber gar furchtbar viele und lange...
Exponiertheit gibt grob an, wie einsam und abgeschieden die Tour subjektiv empfunden wurde. Ich hab' mal versucht, das nachfolgend zu kategorisieren. Exponiert heißt dabei nicht, dass nirgends eine kleine Markierung existiert. Auch in Kanada gibt's ein paar fleißige Bergsteiger, die Pfadmarkierungen anlegen.
1 = relativ gut frequentiert und kaum exponiert
2 = wenig frequentiert und nicht zu exponiert
3 = wenig frequentiert und recht exponiert
4 = mega-einsam und sehr exponiert
Bei mehreren Gipfelzielen bezieht sich jede Zahl auf den entsprechenden Gipfel und gewählten Zustieg.
Die Schwierigkeit bezieht sich immer auf den Maximalwert, der bei der gewählten Route / Variante auftrat. Bei geschickterer oder einfach anderer Routenwahl (z.B. Indian Ridge über den Normalweg statt über den NO-Grat) können die Schwierigkeiten deutlich niedriger ausfallen. Oder auch höher. Man kann sich, wie überall, ganz nach Belieben austoben.
Datum | Tourenziel | Gipfelhöhe | Strecke in km | Hm | Exponiertheit | max. angetroffene Schwierigkeit |
---|---|---|---|---|---|---|
24.08.2013 | Mount Rundle | 2949 | 17 | 1700 | 2 | T4+/I |
25.08.2013 | Cascade Mountain - False Peak | 2998 | 22 | 1650 | 2 | T5-/I bzw. T5+/II (False) |
26.08.2013 | Sulphur Mountain - Sanson Peak | 2455 - 2270 | 15 | 1300 | 4-1 | T4+/II- bzw. T1 (Sans.) |
27.08.2013 | Mount Bourgeau | 2930 | 25 | 1600 | 3 | T3 |
28.08.2013 | Mount Cory Nord- & Südgipfel | 2802 | 11 | 1650 | 4 | T6-/III (ohne Versteiger II) |
29.08.2013 | Fairview Mountain - 'Chipmunk Peak' - Saddle Mountain | 2744 - 2668 -2434 | 14 | 1350 | 1-4-2 | T2 bzw. T4/II (Chipm.) |
30.08.2013 | Grotto Mountain | 2706 | 13 | 1500 | 3 | T4+/I |
01.09.2013 | Sunwapta Peak | 3317 | 14 | 1750 | 4 | T4- |
02.09.2013 | The Whistlers - Indian Ridge | 2440 - 2720 | 22 | 2100 | 1-3 | T1 bzw. T5/II (Ind. Rid. NO-Grat) |
04.09.2013 | Roche Miette | 2316 | 13 | 1500 | 4 | T5+/II |
05.09.2013 | Cinquefoil Mountain | 2260 | 13 | 1250 | 3 | T4+/I |
08.09.2013 | Prairie Bluff | 2245 | 18 | 1150 | 2 | T2- |
09.09.2013 | Mt. Anderson - Lost Mt. - 'Red Twins' – Mt. Bauermann | 2698 - 2509 - 2489 - 2409 | 28 | 1850 | 3-4-4-4 | T4+/I bzw. T4 (ab Lost) |
10.09.2013 | Bertha Peak - Bellevue Hill | 2440 - 2112 | 22 | 2050 | 3-3 | T5+/II bzw. T3 (Bell.) |
11.09.2013 | Sofa Mountain | 2515 | 16 | 1150 | 4 | T5/II+ |
Da sich de facto keine Kulturlandschaft bzw. Jagdlandschaft wie in den Alpen finden lässt, sind die möglichen Anstiege oft steil - sehr steil. Jagdsteige, etc. gibt's nicht, und selbst die wenigen Pfade verlaufen mehr oder weniger in der Direttissima. Die Außnahmen kann man an einer Hand abzählen, z.B. Sanson Peak oder Prairie Bluff. Ab und an beginnen die eigentlichen Anstiege entlang von Trails, so dass bist dorthin der Weg zwar lang, aber doch recht flach verläuft. Einen MTB-Einsatz kann man fast überall komplett vergessen. Erstens sind mgl. Pfade und das Gelände meist total ungeeignet. Zweitens kann das ein u.U. sehr ungünstiges 'Zusammentreffen' mit Bären oder Elks zur Folge haben.
Eine genaue Beschreibung der Touren erspare ich dem Leser, der jetzt noch bei der Sache ist. Es wäre viel zu umfangreich, und der Interessierte will ja noch selbst erkunden.
Es folgen reichlich Fotos zu den Touren 1-5 mit jeweils ein paar kurzen Infos. Viel Spaß beim Durchblättern!
Tourengänger:
Bergfex78

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