Tour de l'Ain

Unsere Ferien im Jura verlaufen ziemlich sportlich. Heute gehen wir mal getrennte Wege. Ich entscheide mich für eine Biketour rund um den Fluss Ain. Von der gut aufgebauten Seite www.tracegps.com/ habe ich mich inspirieren lassen und einen Track herunter geladen, der mich im unbekannten Gelände führen soll.

So rolle ich über wenig befahrene Landstrassen und Feldwege rund um den Ain. Ganz besonders schön fand ich die beeindruckende Weite des Landes. Als Mittelland-Schweizer bin ich mir gewohnt, dass hinter jeder Biegung ein Haus steht, dass in jedem Feld eine Scheune steht, Hecken sind zum Teil Mangelware und das Ganze ist halt ziemlich kleinräumig. Ganz anders ist der Charakter der Landschaft im Departement Jura. Grosszügig Felder werden von langen Hecken parzelliert, auf den Strassen kann man 45 Minuten fahren bis zum nächsten Dorf, ohne eine Menschenseele anzutreffen. Rehe wechseln am helllichten Tag über die Strasse und in den Dörfern herrscht - beschauliche Ruhe! So geniesse ich das lockere Rollen, die Strecke ist nämlich so geschickt gewählt, dass keine steilen Anstiege zu bewältigen sind, sondern es geht einfach mal auf-, mal abwärts. Die Landschaft ist also wirklich beeindruckend und das sommerliche Flair der kleinen Dörfer hat etwas Beruhigendes an sich - so richtig erholsam!

Problematisch ist einzig der Getränkenachschub. In den kleinen Dörfern gibt es keine Läden und an allen Brunnen sind Schilder angebracht, die aussagen, dass die Wasserqualität nicht kontrolliert wird. Als vorsichtiger Mensch verzichte ich also auf das Auffüllen der Wasserflasche, da ich noch nicht dehydriert bin :-) Und ich kann mir defintiv Angenehmeres vorstellen, als auf einem französischen Zeltplatz an Montezumas Rache zu leiden. Im Lauf des Nachmittags kehre ich mit zahlreichen schönen Eindrücken zurück zum Zeltplatz, wo ich den Tag auf dem Liegebett im Schatten eines grossen Baumes ausklingen lasse.