Oman-Reise Teil 10 - Klettern im Wadi Murri

Nachdem wir unseren Versuch am Jabal Misht dann doch nicht in die Tat umsetzen, geht es weiter Richtung Norden.
Zuerst machen wir einen Stopp bei den Bienenkorbgräbern von Al Ayn, dann geht es weiter durch die enge Schlucht von Sidaq nach Murri. Dort legen wir eine Pause ein und besichtigen das alte, recht verfallene Fort. Dabei fällt uns die kleine Schlucht des Wadi Murri auf und wir machen ein kurze Erkundungswanderung. Schon nach wenigen Metern ist klar, hier gibt es großes Potenzial zum Klettern aber noch keine Routen.

Darum holen wir im Auto unsere Klettersachen und suchen uns eine schöne Linie entlang einer gut 60 Meter hohen Pfeilerkante. Die Linie führt über drei ausgeprägte Überhänge, der zweite ladet gut drei Meter aus und scheint dennoch aufgrund einer an der Dachkante herabragenden Schuppe in moderatem Schwierigkeitsgrad kletterbar zu sein. Die ersten athletischen Meter sind schnell überklettert und zwei Schlaghaken versenkt. Im großen Dach gibt es gute Henkel und eine Sanduhr kann zur Absicherung gefädelt werden. Mit einem dynamischen Satz erreiche ich mit den Füßen die Schuppe und ein paar kräftige Züge führen aus dem Dach in einfacheres Gelände, wo ich den ersten Stand einrichten kann. Weiter geht es über die einfachere Kante hinauf und dann nach rechts zum letzten Überhang. Ein schmaler Sims dient als Tritt und ein wie aufgeklebt erscheinender Griff führt über die überhängende Stelle. Ein paar Meter noch, dann stehen wir am Ende der Wand und packen unsere Seile ein. Zu Fuß geht es in Kürze gemütlich zurück in die Schlucht.

Durch die höchst spektakuläre Schlucht Wadi Satan fahren wir wieder ins Gebirge und schlagen an einer der wenigen Stellen, an denen die Schlucht breiter ist als das Auto im letzten Tageslicht unser Camp auf.