Oman-Reise Teil 9 - Klettern am Jabal Kawr

Unser nächste Klettertour unternehmen wir am Jabal Kawr, genau gegenüber des Jabal Mist. Das kleine Dorf K'Saw ist unser Ausgangspunkt, Kletterer dürften sich hierher sehr selten verirren, denn für die Kinder im Dorf sind wir die Attraktion schlechthin, vor allem unsere Ausrüstung.

Unser Plan ist es, anfangs über das "Taubennest" zu klettern und über das "Labyrinth" auszusteigen. Das Taubennest führt entlang einer markanten Kante, der grobe Routenverlauf ist also recht offensichtlich. Und so steigen wir zügig hinauf zum Einstieg, dieser ist dann doch gar nicht so offensichtlich und wir suchen einige Zeit nach der richtigen Einstiegsrampe.

Schlussendlich entscheiden wir uns dann doch für die rechte der beiden Rampen und steigen in die Wand ein. Rasch kommen Zweifel auf, die vorgefädelte Sanduhr am zweiten Standplatz bestätigt dann doch noch, dass wir richtig sind. Es sollte die einzige vorhandene Sicherung in der Wand bleiben. Über eine große Platte mit Querriss geht es an die Kante. Ob die von uns gekletterte wunderschöne, allerdings doch deutlich schwierigere Kante in der fünften Seillänge tatsächlich zu Route gehört, können wir nicht mit Sicherheit sagen. Jedenfalls gelangen wir so bald in leichteres Gelände und queren bald nach rechts Richtung Labyrinth. Die folgende Wasserrillenplatte ist traumhaft zu klettern und zählt für uns wirklich zu den schönsten Kletterpassagen während unserer Reise, außerdem lässt sie sich hervorragend mit kleinen Klemmkeilen absichern. Die letzten beiden, laut Kletterführer schweren Seillängen können wir nicht finden oder die Bewertung ist falsch, jedenfalls klettern wir im mittelschweren Gelände aus des Wand.

Auch heute ist der Abstieg lange und mühsam, der gesamte Felsgürtel muss umrundet werden, bevor wir durch eine Rinne absteigen können. Ein paar Ziegen weißen uns jedoch einen deutlich einfacheren und schnelleren Weg als jener, der im Kletterführer beschrieben ist. Abends besuchen wir noch das Fort von Bahla.