Oman-Reise Teil 1 - Klettern im Wadi Mayh


Publiziert von Matthias Pilz , 15. Februar 2024 um 20:13.

Region: Welt » Oman
Tour Datum: 8 Dezember 2023
Klettern Schwierigkeit: 5c (Französische Skala)

Unsere Reise in den Oman starten wir am 7. Dezember 2023 in Wien, über den Flughafen Sabiha Gökçen geht es nach Maskat, der Hauptstadt des Oman. Die Anreise mit der Billigfluglinie und entsprechend wenig Beinfreiheit ist mühsam und so nutzen wir nach unserer Ankunft um vier Uhr morgens die komfortablen Sitzbänke des omanischen Flughafens für ein wenig Schlaf. Unser großzügiger Mietwagen, ein Mitsubishi Montero, ist zwar etwas zu kurz, um darin zu schlafen, aber rasch stellt sich heraus, dass wir liegend ohnehin zu wenig Platz mit unserem ganzen Gepäck im Auto gehabt hätten.

Das erste Ziel für uns ist das Klettergebiet Wadi Mayh, dort wollen wir unsere ersten omanischen Klettermeter sammeln. Das Wadi ist auch eine Verbindung zwischen Landesinnerem und der Küste, daher ist hier doch verhältnismäßig recht viel Verkehr. Der Kletterführer von Jakob Oberhauser ist recht unübersichtlich, die Übersichtsfotos oft sehr schlecht belichtet und die Beschreibungen beschränkten sich auf die Erstbegeher, das Erschließungsdatum und die Schwierigkeit. Lediglich für das gesamte Gebiet gibt es einen Satz zur Zufahrt, dem Zustieg und Abstieg. Dennoch finden wir den Sektor "Scorpion Buttress" recht schnell und auch der kurze Zustieg über den Geröllhang ist rasch erledigt. Die Sonne, die mittlerweile den Einstiegsbereich erreicht hat, macht es recht heiß, in der Wand gibt es aber noch Schatten und so steigen wir ein. Die Route ist passabel mit Bohrhaken abgesichert, hier und da legen wir eine mobile Sicherung dazu, vor allem weil der Fels teilweise recht hohle Schuppen aufweist. Im oberen Drittel wird die Kletterei deutlich steiler und ein leicht überhängender Pfeiler bietet uns athletische, wunderbare Kletterei. Die folgende Schlüsselstelle ist mit ein paar Bohrhaken gut abgesichert und Karin wurschtelt sich geschickt durch die abdrängende Verschneidung hinauf. Eine letzte Seillänge führt uns auf den Gipfel, von hier haben wir einen wunderbaren Ausblick auf die karge Landschaft des Oman: Schotterflächen soweit das Auge reicht, hier und da ein dorniges Akaziengewächs und dort, wo das Gelände steiler wird, Fels. Unterbrochen wird das Ganze nur durch die zahllosen Handymasten und Stromleitungen.

Der Abstieg gibt uns dann auch gleich einen Vorgeschmack auf die Zu- und Abstiege hier, das Gelände ist vollkommen weglos, Steinmänner oder irgendwelche Spuren von Menschen gibt es in der Regel nicht. Und so suchen wir uns unseren Weg durch die Schlucht hinunter, erst bei der Abseilstelle wissen wir, dass unser Weg doch richtig ist.

Weiter geht es an die Küste, hier etwas östlich von Maskat gibt es viele Buchten, in beinahe allen gibt es aber große Resorts und der Zugang ist nur für Gäste möglich. In den wenigen freien Buchten stehen Baukräne und neue Riesenhotels sind im Entstehen. Campingplätze gibt es im Oman nicht, dafür ist das wilde Campieren überall erlaubt, hier und da gibt es kleine Wohnwagensiedlungen die auch vermietet werden, wir finden aber auf einer Anhöhe einen schönen einsamen Platz für unsere erste Nacht.  


Tourengänger: Matthias Pilz


Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»