Vom Schloss aus zum bouldern


Publiziert von Wimpy , 28. Mai 2022 um 18:47.

Region: Welt » Frankreich » .Île-de-France
Tour Datum:25 Mai 2022
Klettern Schwierigkeit: VI (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Zeitbedarf: 5 Tage

Erneuter Bouldertrip nach Fontainebleau

Da der von uns vielbesuchte Camping in Milly la Foret nichts von sich hören lässt. Auch auf schriftliche Anfrage meiner Frau nicht reagiert hat, beschliesse ich kurzerhand eine andere Bleibe zu suchen. Ich wurde fündig im Dorf Fleury- en-Bière. Dort steht ein grosses Schloss aus dem 16.Jh. Und in diesem Schloss vermieten sie in Nebengebäuden renovierte Ferienwohnungen. Also praktisch wohnen im französischen Schloss.
Die Unterkunft ist sehr schön renoviert worden. Hohe Decken (ca.4,5 m) mit Eichenbalken und Wände in Naturstein. Die Einrichtung wie im Antiquitätenladen einfach alles passend zum Schlossambiente. Die Studiowohnung verfügt über eine gut ausgestattete Küche und ein grosszügiges Badezimmer mit Wanne und Schiessscharte. Man weiss ja nie wann der Feind angreift. Kurz gesagt wir können uns sicher wohl fühlen hier im Schlossgemäuer.
Recht spät abend's kommen wir zwei am 25. Mai hier im Schloss an. Nach einem einfachen Nachtessen mit Begleitung aus dem Bordeaux steigen wir zwei in unser Bett wo wir sofort in unsere Träume geholt werden. Die Schlossgeister sind uns wahrscheinlich gut gessint den sie lassen in dieser Nacht nichts von sich hören.

26.5.2022

Morgenessen im Schloss. Danach Velos ausladen , packen und los geht's. Unser Ziel ist das Gebiet Canche aux Mercier. Das befindet sich südlich von Arbonne la Forét. Vom Chateau Fleury en Bière cirka 7,5 Kilometer nach Süden. Wir radeln über Land auf der D50 langsam den Boulderblöcken entgegen. Lustig sieht das aus mit einer Matraze (Bouldermatte)am Rücken über flaches Land zu radeln. Weit und breit keine Felswände in Sicht. Nur Korn und Kartoffelfelder um uns herum. An lieblichen Strassen mit vielen kleinen Häusern und Mauern mit Blüten vorbei radeln wir zufrieden durch das Dorf Arbonne. Beim grossen Kreisverkehr wechseln wir auf die D64 dieser wir nun folgen. Von der rechten Seite hören wir nun das rauschen der Autobahn A6 nach Paris. Nach einer langgezogenen Kurve steht ein Schild mit dem Hinweis rechts ab geht es ins Canche aux Merciers. Der Parkplatz ist komplett voll besetzt. Gut sind wir mit dem Rad unterwegs. So können wir auch bis mitten ins Gebiet fahren wo wir unsere Velos an einen Baum binden.
Wir beginnen den orangen Parcour. Müssen jedoch diverse Boulders wegen Belagerung vieler Kletterer umgehen. Nach etwa 2 Stunden bouldern im orangen sind wir 2 müde genug um zu pausieren. Nach etwas trinken und essen machen wir uns frisch gestärkt noch an diversen Einzelboulder zu schaffen.
Auf dem Rückweg besuchten wir noch die Kletterbeiz in Arbonne. Es ist Kult hier noch zu einem Bier einzukehren. Manchmal trifft man hier noch einen Star aus der Boulderszene.
Schön war es , wie immer. Ein Bouldertag im Bleau.

27.5.2022

Heute wollen wir die in den 80er Jahren stillgelegten Oelfelder von Frankreich besuchen. Diese waren im Wald bei Bois le Roi.  Danach ist bouldern angesagt im Gebiet Rocher Canon.

Die heutige Tour führt uns von Fleury en Bière gegen Norden. Ziel ist es die Oelpumpe im Wald zu besuchen und weiter zu fahren ins Bouldergebiet Rocher Canon. Um ca 11.00 Uhr starten wir ab Schloss Fleury en Bière am Friedhof vorbei über Feldwege nach Chally en Bière. Weiter nach Fay wo wir den Wald erreichen. Hier im Wald standen sie einst die 48 Bohrpumpen vom Konzern ELF. Sie förderten Oel aus 1700m tiefe zu Tage bis in die 80er Jahre. Heute steht noch eine Förderanlage einsam im Wald. Komisch dieses Relikt aus vergangener Zeit, das so gar nicht hier hin passt in diese grüne Oase. Von hier aus ist es 1,5 Kilometer nach Süden auf dem Waldweg Table de Roy und so kommem wir zum Bouldergebiet Rocher Canon. Komisch mitten im flachen Wald kommt ein Hügel und der ist bespickt mit Sandsteinblöcken. Auch hier ist der Parkplatz voll.
Wir bouldern nach Lust und Laune die schönen Linien an die wir gerade laufen. Spass an den Blöcken heisst das. Nach etwa 3 Stunden Spass sattelten wir unsere Fahräder und fuhren los mit Ziel die Buvette im Wald bei Barbizon. Anstrengend diese fahrt mit Gepäck durch den Wald auf schlechten Wegen. Zum Glück gibt es hier auf halber Strecke ein Beiz im Wald. Mit Bier und getrockneten Kartoffel stärken wir uns für den restlichen Heimweg. Übermüdet aber zufrieden mit dem Tag voller Erlebnisse kommen wir zu unserer Unterkunft zurück.

28.5.2022

Abstecher in die Dolomiten. Oder bouldern im Gebiet der drei Zinnen.

Für den heutigen Tag wollen wir den orangen Parcour bei den drei Zinnen angehen. Dieses kleine Gebiet ist nicht geeignet für Familien und deshalb weniger stark besucht. Die Blöcke liegen hier teil's abschüssig am Hang. Es hat in diesem Gebiet auch diverse hohe Blöcke ,was auch nicht unbedingt für Bleauneulinge gut ist. Einzig störend ist vielleicht der Lärm der recht nahen Autobahn.
Heute sind wir etwas faul und lassen unsere Zweiräder beim Schloss zurück. Wir steigen gemächlich in unsere moderne Kutsche und fahren rüber nach Arbonne. Die drei Zinnen von Paris stehen praktisch vis a vis vom Canche aux Merciers. Vom Parkplatz an der D64 aus steigen wir innerhalb von 5 Minuten zum Startblock hinauf. Heute wird es endlich frühsommerlich warm. Die Sonne wärmt schon jetzt artig die Luft auf. 
Der 1. Boulder ist recht klein, eben perfekt zum reinkommen ins bouldern. Danach wird die Schraube langsam etwas angezogen. In der Höhe aber auch steilheit sowie mit der Griffgrösse. Bei der Nummer 13 und 14 braucht es eine rechte Portion an Mut um oben auf 5 Meter höhe auszusteigen.Das heisst sich nur auf die nächste Kletterstelle zu konzentrieren und denn rest drumherum auszublenden. Oder einfach flüssig den Boulder durchsteigen. Nach diesen Pulserhöher ist eine kurze Mittagsrast eine gute wahl. Wie gedacht auch so geschehen. Neu gestärckt gehen wir nun an die kommenden probleme. Auf der Anhöhe oben erwarten uns einige technische Leckerbissen. Hier ist gutes stehvermögen gefragt, weil die Griffe recht rund sind. Aber auch das wird von uns zweien mit bravour überstanden. Der Abschluss dieses Parcour ist ganz oben an den drei Zinnen. Diese Blöcke sind zwischen 5 und 9 Meter hoch. Also eine rechte Herausforderung von der höhe her. Die Nummer 29 kann ich noch meistern. Aber die letzten drei Boulders lasse ich so sein wie sie sind. Nach dem Motto wir sind müde aber nicht lebensmüde. Das war ein super Bouldertag im Bleau den wir bei einer gekühlten Cola im Kletterbeizli in Arbonne ausklingen liessen.

Morgen steht schon wieder die Heimreise an. Mit feuchten Augen sagen wir leider schon wieder tschüss. Bestimmt kommen wir wieder zurück ins Bouldermekka bei Paris.

Tourengänger: Wimpy


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