Qatar


Publiziert von Sputnik Pro , 9. Januar 2020 um 20:37.

Region: Welt » Qatar
Tour Datum:26 Dezember 2019

TEILWEISE SICHTBARE, RINGFÖRMIGE SONNENFINSTERNIS UND EIN GESPERRTER LANDESHÖHEPUNKT.

In der letzten Woche des auslaufenden Jahrzehnts reiste ich in die Wärme ins Golfemirat Qatar um denen der Entdeckung des kleinen Landes die ringförmige Sonnenfinsternis zu sehen und natürlich auch den Höchsten Hügel des Landes zu besteigen. Wegen Wolken sah ich leider nicht die ganze Finsternis, leider waren gerade während der Anularität die Wolken zu dicht und ich sah dem Feuerring nicht. Leider durfte auch seit einigen Monaten das Gebiet vom höchsten Hügel Qatars, den 103m hohen القلائل (Al Qalāʼil) nicht mehr besucht werden, da er in einem Militärüberungsgelände steht und das riesige Gelände abgesperrt ist. Immerhin habe ich es versucht und konnte den Hügel fotografieren. Sonst hatte ich aber eine tolle Zeit im kleinen Golfstaat das sich im Eiltempo zu einem der modernsten und reichsten Ländern der Welt entwickelt hat. Ich konnte viel von diesem spannenden Land sehen, in dem an fast jeder Ecke gebaut wird, um zur Fussball Weltmeisterschaft sich bestens präsentieren zu können.

Allgemeines zu Qatar

Das 11627 km² grosse Emirat Qatar, auf Arabisch دولة قطر (Dawlāt Qaţar), liegt an der Ostküste der arabischen Halbinsel am Persischen Golf (Arabisch: الخليج العربي / Al Khalīj al ‘Arabī). Die absolute Erbmonarchie hat 2700000 Einwohner, die Staatsreligion ist der Islam und mit einem Bruttoinlandprodukt von 124529 $ pro Kopf ist es das materiell reichste Land der Welt. 88% der Bevölkerung sind Ausländer, meist Inder, Pakistani oder Nepalesen, die sich jedoch nur zum Arbeiten in Qatar aufhalten dürfen.

Qatar bildet eine Halbinsel und grenzt im Süden an Saudi-Arabien. Vor der Küste im Nordwesten liegt das Emirat Bahrain. Die Nord-Süd-Ausdehnung Qatars ist etwa 180km, die von West nach Ost maximal 80km. Die direkt vor der Ostküste gelegen Hawarinseln (Arabisch: جزر حوار / Juzur Ḩawār) sind nach früheren Streitigkeiten seit 2001 nun bahrainisches Staatsgebiet. Die Hauptstadt Qatars an der Westküste ist الدوحة (Ad Dawḩah) mit 956000 Einwohnern.

Das Land ist eine nahezu vegetationslöse Kalksteinwüste und nur im Norden wachsen vereinzelt trockenresistente Sträucher da es dort gelegentlich im Winter zu Regen kommen kann. Bei Regen füllt das Oberflächenwasser einige flachere Becken in der Landschaft wo nach der Verdunstung salzhaltige Krusten zurück bleiben. Im Südosten findet man bis zu 70 Meter hohe Sanddünen und die grosse Meeresbucht خور العديد (Khawr al ‘Udayd) im Grenzgebiet zu Saudi-Arabien. Die Bucht ist an der engsten Stelle 600m breit, dahinter bildet sie fast einen Inlandsee von 15km Länge und 7km Breite. Dort und allgemein an der Grenze zu Saudi-Arabien hat es Salzpfannen auf nahezu Meeresniveau, es sind Relikte aus einer Zeit als Qatar noch eine Insel war. Im Westen ist das Land leicht hügelig und fällt sanft nach Osten zum Meer ab. Das Klima Qatars ist extrem Trocken mit einem Jahresniederschlag von unter 10cm. Das Klima ist heiss und ganzjährig schwül. Tiefsttemperatuen im Januar sind um 17°C (machmal unter 10°C, sehr selten Rekordtiefstwerte von 4°C), im Sommer steigt das Thermometer bis über 42°C, wobei sogar bis 51°C erreicht werden können. Qatar war seit der Steinzeit besiedelt als es noch deutlich vegetationsreicher war.

Durch die Klimaänderung mit immer mehr Trockenheit wanderte die Bevölkerung mit der Zeit nahezu vollständig ab. Die Halbinsel war nach der Islamisierung 628 nahezu nur durch nomadisierende Beduinen bewohnt. 1760 zogen die آل ثاني (Āl Thānī) aus dem heutigen Saudi-Arabien auf die Halbinsel und gewannen langsam an Macht. 1878 kam es zu einem blutigen Streit mit den آل خليفة (Āl Khalīfah) aus Bahrain der durch Grossbritannien befriedet wurde. Qatar stand in dieser Zeit Qatar unter osmanischem Einfluss bis es 1913 eine britische Kolonie wurde. 1939 wurde das erste Öl gefunden und am 3.9.1971 wurde das Emirat schliesslich unabhängig. Die Landessprache ist Arabisch und die Währung der Qatar-Riyal.

Allgemeines zum Al Qalāʼil

Der 103m hohe Hügel القلائل (Al Qalāʼil) liegt im Südwesten von Qatar im zirka 50km von Norden nach Süden verlaufenden Hügelzug des جبل دخان (Jabal Dukhān) und ist die höchste Erhebung des Landes. Für den Gipfel findet man auch die Namen قرين أبو البول‎ (Qurayn ’Abū al Bawl) oder طوير الحمير (Ţuwayyr al Ḩamīr). Der Gipfel liegt innerhalb des abgesperrten militärischen Trainingsgelände القلائل (Al Qalāʼil) und ist seit 2019 nicht mehr zugänglich.

FERIENBERICHT:

Tag 1 (24.12.2019): Zürich - Ad Dawḩah

Mit der frühstmöglichen Verbindung fuhr ich von zu Hause an Flughafen Zürich. Dort hob ich mit Qatar Airways um 8:25 mit dem Ziel الدوحة (Ad Dawḩah) ab. Das Wetter war tüb und regnerisch, doch schon wenig östlich im Grenzgebiet Deutschland-Österreich waren kaum mehr Wolken da und ich hatte eine hervorragende Sicht auf die Ostalpen. Etwas weiter östlich von Zagreb flog ich aber bis in den östlichen Teil der Türkei stets über einem Wolkenmeer. Der Flug ging weiter über den Irak mit immer wieder schönen Sicht aufs den Tigris. Nach sechs Stunden Flug erreichte ich schliesslich Qatar. Die Einreiseformalitäten brachte ich rasch hinter mich, wechselte etwas lokale Währung und fuhr mit einem Bus ins Stadtzentrum. Ich lud meine Sachen ab ging in ein nahes Restaurant etwas Essen. Müde fiel ich ins Bett, denn am nächsten Tag soll es in die Wüste zum Übernachten gehen.

Tag 2 (25.12.2019):  Ad Dawḩah - Qatars Wüste im Südosten

Nach dem Anreisetag mit wenig Schlaf wachte ich um acht munter auf um Qatar entdecken zu können. Ich packte den Rucksack für eine Nacht in der Wüste und die Sonnenfinsternis am frühen Morgen tags darauf und ging Proviant in den nahen Supermarkt einkaufen. Nach einem letzten Kaffe im Hotel ging es mit einem freundlichen, indischen Taxifahrer südwärts in Richtung Industriestadt مسيعيد (Musay‘īd). Mit jedem Kilometer wurde der Verkehr auf der neuen fünfspurigen (pro Richtung!) Autobahn dünner. Unterwegs sah ich das neue Fussball-WM-Stadion bei الوكرة‎ (Al Wakrah) und etwas später die gigantischen Raffinerien von Musay’īd. Nach der Industriestadt fuhren wir noch zirka 10km weiter bis ans Ende der asphaltierten Strasse beim „Sealine Beach Resort“.

Eigentlich wäre mein Ziel der südliche qatarische Zipfel am Inlandsee خور العديد (Khawr al ‘Udayd) gewesen weil dort die Zentrallinie der annularen Sonnenfinsternis am nächsten Tag verläuft. Mein Taxifahrer verhandelt auf Arabisch mit dem Sudanesen, der hier sämtliche Wüstenausflüge und Kamelritte für Touristen organisiert. Was ich nicht ganz glauben mag war der Grund, mich nicht am Khawr al ‘Udayd aussetzen zu können und am nächsten Tag abzuholen. Nun, kaum 15km vor dem Inlandsee entfernt gab es ein bestens ausgerüstetes Zeltlager direkt am Meer. Nach Verhandeln, Teedrinken und Warten auf den Fahrer einigte ich mich für 600 Riyal (zirka 160sFr.) dorthin gefahren zu werden und in einem der Zelte zu übernachten. Frühstück und Nachtessen sind inklusive. Ein Pakistanischer Geländefahrer brachte mich nach einer tollen halbstündigen Fahrt schliesslich dorthin. Das Camp war wirklich schön und ich hatte ein eigenes grosses Zelt das mit Teppichen, Sofas und Liegen ausgerüstet war. Es hatte sogar Strom und eine Klimaanlage die ich aber nicht brauchte.

Nachdem ich das Zelt bezogen hatte, stieg ich auf die dahinter liegende, sicher 25m hohe Sanddüne um mir einen Überblick zu verschaffen. Die Küste nach Süden sah spannend aus, da war durchgehend Sandstarand und daneben entweder flaches Überschwemmungsgelände, auf Arabisch سبخة (Sabkhah), oder die Dünen gingen direkt in den Strand über. Nach einem herrlichen Bad im Persischen Golf wanderte ich der Küste entlang wo ich unterwegs noch zwei bewartete Strände passierte. Nach 5km stieg ich auf einen kleinen Hügel neden einer Düne und konnte von dort sogar den Eingang vom Khawr al ‘Udayd und die dahinter liegende Saudische Küste sehen. Gemütlich lief ich zurück zum Zeltlager und stieg für einen wunderschönen Sonnenuntergang nochmals auf die direkt daneben gelegene Sanddüne.

Tag 3 (26.12.2019): Sonnenfinsternis, Al Qalāʼil und Ad Dawḩah

Heute sollte ein grosser Tag werden, denn die ringförmige Sonnenfinsternis sollte sich kurz nach Sonnenaufgang ereignen. Der Sonnenaufgang für meinen Standort war um 6:16 Uhr. Als ich um viertel vor sechs aus dem Zelt ging um nach dem Wetter zu schauen, zeigten sich auch etliche Wolken besonders in Richtung Osthorizont, was natürlich die Stimmung trübte um einen ungestörten Verlauf der annularen Sonnenfinsternis zu verfolgen. Eine Viertelstunde wurde es heller und der Himmel am Horizont zwischen den Wolken begann rötlich zu leuchten. Wenige Sekunden nach 6:16 Uhr war ich äusserst wegen der Bewölkung war ich äusserst überrascht, als plötzlich die himbeerfarbenen Ecken der aufgehenden, teilweise vom Mond bedeckten Sonne am Horizont überm Meer erschien! Es war ein wunderschöner Moment und ich fotografierte fleissig mit diversen Kameraeinstellungen und zwei Objektiven. Langsam löste sich die verzerrte Sonnensichel vom Horizont bis eine lilarote über dem Horizont stand. Zen Minuten nach Sonnenaufgang verschwand die grösstenteils abgedeckte Sonne leider hinter Wolkenbändern und ich verpasste den so interessanten Feuerring. Immerhin tauchte die grösstenteils verfinsterte Sonne tauchte für einen Augenblick zwei Minuten nach der Annularität eine schmale Sichel der Sonne wieder zwischen Wolkenbänder auf. Danach war längere Zeit wieder nichts zu sehen. Die nunmehr nur noch wenig abgedeckte Sonne trat erst wieder gegen Ende der Sonnenfinsternis hervor. Dennoch war die Finsternis ein sehr spannendes Erlebnis und ich werde nun sicher irgendwann wieder zu einer ringförmigen Sonnenfinsternis reisen.

Mit etwas Verspätung holte mich der pakistansische Geländefahrer nach 8 Uhr ab und brachte mich zum Ende der Teerstrasse wo auch Ibrahim, mein indischer Taxifahrer, auf mich wartete. Da es noch früh war und ich die nächsten Tage für weitere Ausflüge mit dem Bus nutzen wollte, schlug ich dem Taxifahrer vor, jetzt gleich zum Landeshöhepunkt Qatars zu fahren. Gesagt, getan: So fuhren wir auf einer nahezu verkehrsfreien fünfspurigen Zubringerautobahn (pro Richtung!) zur Verkehrsachse die von Ad Dawḩah zur Saudische Grenze zieht. Dort war dann deutlich mehr Betrieb auf der Autobahn bis zur Abzweigung auf die „Qatar-VAE-Strasse“. Nun waren noch 30km durch die Wüste in Richtung Saudi-Arabien zu fahren. Plötzlich tauchte linkerhand der qatarische Landeshöhepunkt القلائل (Al Qalāʼil; 103m) aus der sonst nahezu topfebenen Landschaft auf. Dank dem in Gipfelnähe Wachturm war er sofort eindeutig identifizierbar. Er liegt eingeschlossen in einem militärischen Sperrgebiet das als Übungsgelände verwendet wird. Allerdings weiss ich von Berichten vergangener Jahre im Internet, dass weiter südlich ein Tor zum Gelände stets offen sein müsste. Das mir aus Internetliteratur bekannte Tor bei einer Abzweigung mit Informationstafel zu einer Schotterstrasse war abgeriegelt. Mist! Deshalb fuhren wir noch etwas weiter bis zu einer Station der Grenzpolizei. Bei angebotenem Tee und Dattel erfuhren wir, dass das Tor bis letzten Sommer meist offen war und die Grenzpolizei hätte mir die Erlaubnis gegeben den Gipfel zu besuchen. Doch das Gelände ist militärisches Sperrgebiet und dient als Übungsgelände. Die Entscheidung, wer auf Gelände darf und den Schlüssel dafür hat alleine das Militär. Pech gehabt. Also fuhren wir zurück zu meinem Hotel und ich bezahle Ibrahim für die lange Taxifahrt 360 Riyal (knapp 100 sFr.).

Nach einem Nickerchen spazierte ich gegen Abend etwas dem كورنيش (Kūrnīsh) entlang und dann zur herrlichen Marktzentrum mit vielen Restaurants namens سوق واقف (Sūq Wāqif). Zunächst hörte dort hervorragende Livemusik von einer einheimischen und einer Omanischen Musikgruppe. Anschliessend ging ich in ein türkisches Restaurant und schloss bei einem leckeren Nachtessen den erlebnisreichen Tag ab.

Tag 4 (27.12.2019): Ausflug nach Al Khawr

Nun wollte ich einmal das qatarische Busnetz ausprobieren und die 50km nördlich von Ad Dawḩah gelegene Stadt الخور (Al Khawr) besuchen. Al Khawr war vor der Erfindung künstlicher Perlen der bedeutenste Ort Qatars für die Perlfischerei.

Um acht Uhr ging ich also vom Hotel zum nahe gelegenen Busbahnhof. Dort konnte ich für 30 Riyal (8.- sFr) einen Tagespass kaufen. Die Busse fuhren regelmässig und so ging es bald los, zuerst harzig im Stadtverkehr mit zahlreichen Haltestellen. Später kam ich flotter voran als der Bus über die Autobahn nach Norden heizte. Leider verpasste ich auszusteigen weil ich annahm die Endstation sei beim Stadtzentrum. Er fuhr aber einige Kilometer weiter zur Wohnsiedlung أم عنيق (’Umm ‘Anīq). Glücklicherweise musste ich dort nicht lange warten und fuhr zurück in die Kleinstadt.

Nachdem ich gelesen hatte, dass dort einige renovierte Wachtürme zu sehen waren, war ich etwas enttäuscht. Trotz einem längeren Spaziergang durch den Ort und entlang der Promenade fand ich nichts Spektakuläres in Al Khawr. Wegen Mangrovensümpfen der Küste entlang hatte ich die Badehosen ebenfalls vergebens mitgenommen. Schön war die Stimmung im Stadtzentrum während des Freitagsgebetes das mithilfe Lautsprecher durch die Strassen klang. Vor der Rückreise ass ich noch lecker gewürztes Hühnchen mit Reis in einem einfachen Restaurant mit bengalischer Küche.

Nach Rückkehr im Hotel und einem Nickerchen wollte ich abends noch in ein feines Restaurant im سوق واقف (Sūq Wāqif). Natürlich war freitagsabend dort unglaublicher Betrieb und ich fand keinen freien Platz in einem Restaurant. Klasse waren aber eine qatarische und omanische Musikgruppe denen ich zuhörte. In der Nähe des Hotels ging ich schliesslich in ein einfaches indisches Restaurant und konnte danach mit vollem Bauch in Bett fallen.

Tag 5 (28.12.2019): Ausflug nach Ar Ruways

Dank dem guten Busnetz wollte ich heute von der Hauptstadt zum 127km entfernten Nordzipfel mit dem Fischerdorf الرويس (Ar Ruways); der Ort wurde jedoch in den letzten Jahren zu einer Kleinstadt. Vor der Ölförderung war Ar Ruways der wichtigste Fischereihafen Qatars und auch heute noch hat es den zweitwichtigsten Hafen abseits der Öl- und Gasförderung. Sehenswert ist die kleine, 1940 im herkömmlichen Stil erbaute Moschee.

Die Fahrt von Ad Dawḩah dauerte etwa zwei Stunden. Zuerst schaute ich mir den Ortskern an und die Küste davor. Es herrschte Ebbe und etliche Boote lagen im Trockenen. Baden konnte ich hiet nicht und so wanderte ich zum Hafen wo ich einen angestellten fragte, wo man Schwimmen gehen könnte. Er sagte mir, dass in einiger Entfernung eine neue, 2,6 Kilometer lange Promenade kürzlich gebaut wurde. Diese fand ich leicht und spazierte dem menschenleeren Ufer entlang. An einer Landspitze war aber auch nicht ans Baden zu denken. Das Meer war extrem flach und ich hätte sicher einen Kilometer hinaus laufen müssen um richtig Schwimmen zu können. Nach einer Rast lieft ich zurück ins Zentrum. Dort fand ich leider ausser einem Mc Donald’s kein offenes Restaurant. Naja, den Hunger und Durst konnte ich abstellen und fuhr wieder zurück in die Hauptstadt wo ich etwa um vier Uhr nachmittags ankam.

Das Tageslicht nutzte ich nun noch um die architektonischen Wunderbauten mit Glas, Marmor und Stahl plus Wasserspiele des neuen Quartiers مشيرب (Mushayrib) anzusehen. Eigentlich wollte ich später nochmals Essen gehen, doch als ich später im Hotel aufwachte war schon nach 22 Uhr – da schlief ich gleich bis am nächsten Morgen weiter…

Tag 6 (29.12.2019): Al Wakrah, Katara und nochmals Ad Dawḩah

Viel zu schnell neigte sich der bisher schöne Urlaub dem Ende zu. Am letzten Tag wollte ich die neue U-Bahn benutzen und den sehenswerten Ort الوكرة (Al Wakrah) im Süden besuchen sowie das Kulturzentrum كتارا (Katārā) nördlich der Hauptstadt. Nachdem ich ausgeschlafen Hatte, packte ich meinen Rucksack und gab ihn im Hotel zur Aufbewahrung ab. Bei der nahen, wunderschönen U-Bahn-Station löste ich eine Fahrkarte und fuhr in mit der luxuriösen Metro nach Al Wakrah.

Die mächtige Metrostation war zwar fertig gebaut, doch musste ich von dort zuerst knapp einen Kilometer über eine Baustelle laufe wo gerade die Strasse neu asphaltiert wurde. Entlang einer Schnellstrasse stiess ich ins Zentrum vor und erreichte die, dem سوق واقف (Sūq Wāqif) in der Hauptstaddt nachgebauten, aber fast menschenleeren Markthäuser. An der Meerseite mit einer schönen Promenade trank ich ein kühles Getränk und beobachtete das Treiben an der Promenade. Baden hätte man hier nur mit t-Shirt dürfen und Umkleidekabinen gab es keine. So spazierte ich später einfach weiter bis zu einigen Sandbänken wo ich ungestört im Meer schwimmen konnte.

Mit der roten Metrolinie fuhr ich wieder zurück, blieb aber darin sitzen bis fast zur anderen Endstation und stieg bei Katārā aus. Der Kulturort wurde wunderschön gebaut mit traditionellen Gebäuden, einer Promenade und grünen, parkähnlichen Hügeln. Ich spazierte überall herum und sah mir den spannenden Ort an. Um bei Tageslicht wieder an der berühmten Promenade كورنيش (Kūrnīsh) zu sein, blieb ich aber nicht allzu lange dort und fuhr mit der U-Bahn einige Station in Richtung Zentrum. Die Hochhäuser dort waren sehenswert und so spazierte ich der grossen Bucht entlang bei einem herrlichen Sonnenuntergang. Ich wartete noch bis es genügend dunkel wurde, un die Lichter der Skyline zu sehen und zu fotografieren. Danach spazierte ich der Bucht entlang weiter und ging im Sūq Wāqif lecker Nachtessen. Gegen 10 Uhr abends holte ich meinen Rucksack im Hotel und fuhr mit der U-Bahn zum Flughafen.

Tag 7 (30.12.2019): Ad Dawḩah - Zürich

Um zwei Uhr in der früh flog ich ab und erlebte nochmals das Lichtermeer der qatarischen Hauptstadt. Auch die Lichter von Bahrain und Kuwait waren eindrücklich, ebenso die saudische Küste am Persischen Golf mit zahlreichen Raffinerien und hunderten Öltanker. Nach sechs Stunden Flug erreichte ich schliesslich wieder Zürich in der kalten Schweiz. Qatar kann ich jedem empfehlen, mit hat's gefallen im Ölemirat!

Tourengänger: Sputnik


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Kommentare (6)


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Kik hat gesagt:
Gesendet am 9. Januar 2020 um 21:14
Ganz tolle Fotos!
E guets Neus, Kik

Sputnik Pro hat gesagt:
Gesendet am 9. Januar 2020 um 21:16
Danke! Ich wünsch dir au es schöns Neujs 2020.

LG, Andi

ABoehlen hat gesagt:
Gesendet am 10. Januar 2020 um 19:12
Sehr informativer Bericht und tolle Bilder zu einem Land, dessen Name zwar fast allen geläufig ist, über das man aber im allgemeinen nicht viel weiss! Finde es auch toll, dass du alle Toponyme auch in arabischer Schrift wiedergibst; es ist sehr interessant, diese mit der Transkription zu vergleichen.
Freue mich schon über einen allfälligen Bericht über Stadt und Land الكويت (Al Kuwayt). Dessen Kurzwellensender war in den 90er Jahren häufig zu Gast in meinem Weltempfänger :-)

Beste Grüsse und nachträglich alles Gute zum neuen Jahr
Adrian

Sputnik Pro hat gesagt: سنة جديدة سعيدة
Gesendet am 14. Januar 2020 um 10:33
Hallo Adrian,

Danke für den Kommentar. Nun ich habe ein wenig Arabisch in Kursen gelernt und so fällt es mir mit der Transkription leicht.

Mit Kuwait musst du noch auf einen Bericht warten. Im Sommer werde ich entweder nochmals den Libanon besuchen oder wenn dort die politische Lage zu unsicher wäre, würde ich zur ringförmigen Sonnenfinsternis nach Oman reisen - natürlich mit Besteigungsversuchen der Landeshöhepunkten von Oman und den Vereinigten Arabischen Emirate.

Viele grüsse und dir ebenfalls alles Gute im 2020!

Andi

Linard03 hat gesagt:
Gesendet am 11. Januar 2020 um 15:09
schade, dass Du ein weiterer Landeshöhepunkt verpasst hast.
Trotzdem sehr schöne Fotos!
Ich war ja 2010 in Qatar; damals war jedoch der "moderne" Teil der Stadt teilweise noch im Bau ...

Gruss,
Richard

Sputnik Pro hat gesagt:
Gesendet am 14. Januar 2020 um 10:28
... und ist immer noch im Bau.... genauer gesagt ist das ganze Land eine Baustelle. Kaum ist ein Projekt fertig folgt das nächste. Jetzt wo die Metro fertig gebaut ist und bald alle WM-Stadien stehe ist nun das nächste Projekt ein Eisenbahnnetz!

Viele Grüsse, Andi


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