Skitouren in Bulgarien: Musala


Publiziert von Matthias Pilz , 12. April 2019 um 14:10.

Region: Welt » Bulgaria » Rila
Tour Datum:18 Februar 2019
Ski Schwierigkeit: S+
Aufstieg: 1520 m
Abstieg: 1520 m

Der Musala ist nicht nur der höchste Gipfel Bulgariens, sondern auch der höchste Berg des gesamten Balkans. Der Aufstieg zum Gipfel kann entweder per Lift verkürzt oder "by fair means" durch das lange Tal von der Straße ins Skigebiet gemacht werden. Wir entschieden uns für zweiteres, leider ist hierbei das Parkproblem am Ausgangspunkt zu beachten. Aufgrund dem hier geltenden Halteverbot muss das Auto gut 15 Minuten Fußmarsch weiter oben auf den kostenpflichtigen Skiparkplätzen abgestellt werden. Es folgen nun 8km und 1000 Höhenmeter Aufstieg entlang des Forstweges bis zum Skigebiet bzw. weiter zur Musalahütte. Vor allem wenn in der Früh gestartet wird, ist man auf dem Weg in der Regel alleine unterwegs und es gibt keinen Gegenverkehr. Von der großen Musalahütte tut sich dann der Blick auf den weiteren Aufstieg auf. Eine kurze steilere Stufe führt nun in das schöne Hochtal unter dem Gipfelaufschwung. Ab der Hütte ist der Weg bestens mit Markierungsstangen markiert und leicht zu finden. Kurz vor Erreichen des felsigen Nordostgrates steht das im Winter tief verschneite Everest-Biwak. Knapp danach heißt es in der Regel Ski auf den Rucksack und Steigeisen anlegen. Entlang der dicken (auch für Winter ausreichend hoch montierten) Fixseile geht es nun ohne größere Schwierigkeiten auf die flache Gipfelabdachung. Von hier erreicht man in wenigen Minuten den geräumigen Gipfel mit Wetterstation.
Für die Abfahrt wählten wir das berühmte Teufelscouloir, spätestens hier trennt sich die Spreu vom Weizen, denn für die (auch im Winter zahlreichen) Halbschuhtouristen ist hier Schluss. Die Einfahrt in die Rinne erfolgt knapp unter der Gipfelabdachung, die Engstelle selbst ist etwa 40-45° steil. Dank der nordseitigen Lage fanden wir besten Pulverschnee in der unverspurten Rinne. Zusammenfassend muss für das Teufelscouloir jedoch gesagt werden, dass wohl der Mythos größer ist als die tatsächlichen Schwierigkeiten.
Am Rückweg stiegen wir noch zum Skigebiet auf, um uns die steinige Abfahrt entlang des Aufstiegsweges durch das Tal zu ersparen. Die Pisten bieten hier eine ideale Alternative. 

AUFSTIEG: Vom ersten Parkplatz im Skigebiet zu Fuß zurück zur Abzweigung zur Musalahütte. Hier nun 8km und 1000Hm dem präparierten Ziehweg folgen. Vorbei am Skigebiet und entlang der Markierungen zur Musalahütte. Nun über den flachen Boden (ab hier Markierungsstangen) und über eine Steilstufe auf einen höheren Boden. Hier nun leicht linkshaltend zum Everest-Biwak und noch wenige Kehren hinauf zum NO-Grat. Hier nun zu Fuß entlang der Fixseile zur Einfahrt ins Teufelscouloir (Skidepot) und weiter zur Gipfelabdachung. Seilsicherung in aller Regel nicht notwendig, Steigeisen schon. Entlang des flachen Hanges zum Gipfel.

ABFAHRT: Wie Aufstieg oder etwa in Mitte des Fußaufstiegs zum Gipfel in die Nordrinne (=Teufelscouloir) einfahren (40-45°). Weiter wie Aufstieg oder entlang der Pisten aufsteigen ins Skigebiet und über die Talabfahrt zurück zum P. Achtung: Die Pisten führen noch weiter hinab ins Tal, nicht zu weit abfahren!

LAWINENGEFAHR/SCHNEE: Gesetzte Schneedecke mit harschiger Auflage in Sonnhängen und Pulverauflage in Schatthängen.

MIT WAR: Tanja

WETTER: Sonne

Tour beschrieben von Matthias Pilz (mammut-extreme@gmx.at), ©Matthias Mountaineering

Tourengänger: Matthias Pilz


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Kommentare (1)


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Sputnik Pro hat gesagt: Мусала
Gesendet am 12. April 2019 um 18:34
Cool, gratuliere euch zu diesem tollen Gipfel. Ich kene ihn nur im Herbst.

Kannst den Tourenbericht gerne in die Community der europäischen Landeshöhepunkte eintragen: www.hikr.org/comm/Europa/


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