Skitouren in Japan: Yotei Zan


Publiziert von Matthias Pilz , 15. März 2019 um 12:21.

Region: Welt » Japan » Hokkaido
Tour Datum: 6 Februar 2019
Ski Schwierigkeit: ZS
Aufstieg: 2070 m
Abstieg: 2070 m

Der Yotei Zan ist der berühmteste Gipfel Hokkaidos und zugleich einer der markantesten Berge der Insel. Der inaktive Vulkan überragt das umliegende Land um rund 1500 Meter und fällt in alle Richtungen gleichmäßig steil ab. Bei idealen Verhältnissen kann man den Kraterrand mit Skiern erreichen und auch ein Stück in den Krater hinabfahren - dieses Vergnügen bleibt uns heute jedoch wegen des starken Sturms verwehrt. 

Der Ausgangspunkt der Tour liegt auf rund 300 Metern Seehöhe am Südhang des Yotei Zan. Am hier gelegenen Campingplatz verdeutlicht sich uns noch einmal die Schneemenge, denn vom ersten Stock des Verwaltungsgebäudes ist kaum etwas zu sehen. Und auch die für die Camper angelegten kleinen Unterstände sind von einer meterhohen Schneehaube bedeckt. Schon kurz nach dem Start überholen wir einige andere Gruppen, meist Snowboard-Tourengeher. Auch in Skigebieten sind Japaner häufiger mit dem Snowboard als mit normalen Skiern unterwegs. 
Nach etwa 1200 Höhenmetern erreichen wir die Waldgrenze und der Wind nimmt deutlich an Stärke zu. Bis zum Gipfel wären es noch gut eineinhalb Stunden, bei diesen Verhältnissen erscheint uns eine Besteigung sinnlos und wir entschließen uns für eine Abfahrt. 
Durch eine von früheren Vulkanausbrüchen geformte Rinne fahren wir im tiefen Pulverschnee ab. Auch hier sorgen die vereinzelten Bäume für guten Kontrast bei der Abfahrt. Die weiten Hänge erlauben große und schnelle Schwünge, sodass der Pulverschnee nur so staubt!
Am Fuß des Vulkans suchen wir uns einen geschützten Platz und es gibt einmal ein kräftige Jause, denn ein zweiter Aufstieg wird uns noch einmal fordern. Über unberührte Hänge ziehen wir unsere Spur hinauf und plötzlich lässt der Schneefall nach. Binnen weniger Minuten lichten sich die Wolken und der obere Teil des Yotei Zan scheint zum Greifen nahe. Doch tatsächlich sind es noch fast 500 Höhenmeter und die Nachtmittagssonne steht bereits tief. Und nicht zuletzt sind die mächtigen Schneefahnen am Krater ein eindeutiges Zeichen für die heute unwirtlichen Bedingungen auf diesem wunderschönen Berg. 

Trotz der südlichen Lage Hokkaidos - es liegt ja am gleichen Breitengrad wie Rom - ist das Licht sehr flach und die Stimmung erinnert häufig an Norwegen. Und so genießen wir den Sonnenuntergang mit der fantastischen Wolkenstimmung und schwingen im letzten Licht des Tages ins Tal.

In unserem luxuriösen Hotel lassen wir den Nachmittag im riesigen Onsen, er ist vergleichbar mit einer heimischen Therme, ausklingen. Das Abendbuffett lässt keine Wünsche offen und wir kosten uns durch hunderte japanische Köstlichkeiten.

Tour beschrieben von Matthias Pilz (mammut-extreme@gmx.at), ©Matthias Mountaineering

Tourengänger: Matthias Pilz


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