Skitouren in Japan: Mt. Fuppushi


Publiziert von Matthias Pilz , 15. März 2019 um 12:21.

Region: Welt » Japan » Hokkaido
Tour Datum: 3 Februar 2019
Ski Schwierigkeit: S
Aufstieg: 1176 m
Abstieg: 1176 m

Das heute wieder gute Wetter nutzen wir für eine Besteigung des Mt. Fuppushi. Der Gipfel liegt direkt am Shikotsu-See und in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem aktiven Vulkan. Der Mt. Fuppushi ist auch bei japanischen Bergsteigern sehr beliebt, allerdings besteigen diese den Gipfel in der Regel mit Schneeschuhen und Steigeisen. Dafür bietet sich der Berg gut an, denn der Aufstieg ist recht steil und kurz, zudem sind viele der Hänge dicht mit Bambus bewachsen und der Anstieg führt entlang eines skitechnisch wenig lohnenden Rückens. 

Zu Beginn folgen wir einem Forstweg einige Kehren aufwärts, bald schon geht es entlang des mitunter schmalen Nordrückens stets steil ansteigend hinauf. Für eine bereits absteigende japanische Gruppe sind wir Skitourengeher die Attraktion des Tages und werden - wie für Japaner üblich - fotografiert. Im oberen Teil des Anstiegs sind einige steile Aufschwünge zu überwinden, bald gibt es kein Weiterkommen mit Skiern mehr. Mit aufgepackten Skiern klettern wir über die steilen, jedoch tief eingeschneiten Felsen hinauf, einige Fixseile erleichtern den Aufstieg. Ein letzter flacher Grat führt hinüber zum Gipfel, von hier tut sich ein mächtiger Tiefblick auf den See und den gegenüberliegenden Vulkan auf. 
Während Charly, Karl, Richi und Konrad sich für eine Abfahrt durch die Ostflanke entscheiden, fahren Karin und Matthias durch die Nordrinne ab. Diese ist durch ihre charakteristische Y-Form geprägt und die Einfahrt extrem steil und eng.
Nach einigen Metern des Abrutschens im ca. 45° steilen Gelände öffnet sich die Rinne und erlaubt uns eine rassige Abfahrt in die Schlucht. Abrupt unterbrochen wird diese von einer mitten durch die Rinne verlaufenenden Bärenspur. Vor allem bei Karin lässt diese Entdeckung den Puls rapide ansteigen. Doch obwohl die Spur sehr frisch ist, bleibt eine Begegnung zum Glück aus. 
Die Schlucht verengt sich und wird beiderseits von steilen Felswänden begrenzt. Nun steigt auch bei Matthias der Puls, denn ein etwa 15 Meter hoher vereister Wasserfall versperrt die weitere Abfahrt. Doch nach einer abenteuerlichen Querung erlaubt eine gerade einmal zwei Meter breite Rinne eine Umfahrung des Wasserfalls. 

Bevor sich die Schlucht noch einmal verengt und versteilt, erlaubt eine steile Flanke den Rückanstieg auf den vom Aufstieg her bekannten Rücken. Diese Stelle erfordert aber sicheres Gehen in bis zu 50° steilem Schnee, mit Skiern kaum mehr möglich und zu Fuß ein mühsames Unterfangen. Die weitere Abfahrt entlang der Aufstiegsroute ist problemlos und der Nachmittag bietet sich ideal an, um in einem der Onsen direkt am See die müden Beine zu entspannen.

Tour beschrieben von Matthias Pilz (mammut-extreme@gmx.at), ©Matthias Mountaineering

Tourengänger: Matthias Pilz


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