Das Risikodreieck


Published by Henrik , 6 August 2014, 06h53. This page has been displayed 1971 times.

während des Wanderns z. B. anhand der Konfrontationen - Link: http://www.tagesanzeiger.ch/leben/gesellschaft/Das-Risikodreieck/story/24629672






Comments (12)


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Sent 6 August 2014, 09h49
Sehr interessant finde ich auf der verlinkten Seite diesen Satz: "Für Wanderer ist die Kuh gefährlicher als der Bär" und "Wenig zu befürchten haben Wanderer entgegen der weitverbreiteten Meinung vor den gemeinhin als gefährlich geltenden Wildtieren, die in der Schweiz vorkommen – dem Braunbären, dem Wolf und dem Luchs. Sie alle fürchten sich vor dem Menschen".

Beim Grizzly mag das anders sein, aber der wurde ja bislang hier noch nicht gesichtet und wer nach Amerika in dessen Reviere fährt, weiß wohl, was er tut. Den Umgang mit unseren heimischen Kühen auf den Weiden, besonders wenn sie Kälber haben, müssen wir wohl noch besser lernen. Die Bauern haben es aber m.E. schon auch nicht leicht!

silberhorn says: Typisch "weisser Mann"
Sent 6 August 2014, 11h32
Sowohl in den Medien als auch auf Hikr wird in Kommentaren immer wieder die Einzäunung der Rinder auf Alpen gefordert. Nun möchte ich versuchen eine andere Sicht darzulegen, die vielleiht zum Nachdenken anregt.

Bevor die Tourismusverantwortlichen die Alpen (und Berge), mit all den bestens bekannten negativen Folgen vermarkteten und noch vermarkten, waren die Alpweiden quasi das Wohnzimmer der Rinder. Nun dringen Wanderer in diesen Wohnraum ein und stellen Forderungen. Ist es nicht so, dass Wanderer Rücksicht auf den Sommerwohnraum der Rinder nehmen sollten? Wie würde ich als Forderer reagieren wenn fremde Leute in mein Wohnzimmer eindringen und Ansprüche Stellen?

Meine Meinung deckt sich mit Winterbaers Aussage: "Den Umgang mit unseren heimischen Kühen auf den Weiden, besonders, wenn sie Kälber haben, müssen wir wohl noch besser lernen. Die Bauern haben es aber m.E. schon auch nicht leicht!" vollkommen.

Regula52 says:
Sent 8 August 2014, 00h30
All die guten Tipps sind Unsinn. Kuhherden sind gefährlich, vor allem Mutterkuh und Rinderherden. Das einzige was hilft ist, Mutterkuh- und Rinderherden grossräumig zu umgehen, v.a. wenn man Hunde dabei hat.
Ich habe viel Zeit meiner Jugend in den Tessiner Bergen mit Bauern verbracht und lebe jetzt auf dem Land und bin ebenso in Kontakt mit Bauern. Früher gab es auch Zwischenfälle mit Kühen. Meine Freundin hat auch mal eine auf die Hörner genommen, aber das waren gute alte domestizierte kleine braune Alpenkühe. Das gab blaue Flecken und schlimmstenfalls eine offene Wunde.
Heute ist die Situation grundlegend anders. Mit der forcierten Fleischproduktion sind die Rassen viel schwerer geworden, Fleischrinder und Mutterkühe sehr häufig nicht domestiziert und der Kontakt zu Menschen ist kein guter, da dieser ja lediglich die Jungtiere entfernt zur Schlachtung.
Mein Tierarzt sagt, dass er nicht selten aufgeboten wird, um Rinder mit dem Narkosegewehr zu betäuben, damit sie überhaupt eingefangen werden können.
Das Kennen der Kühe bringt nichts. Wie würde man sich sonst erklären, dass letztes Jahr gleich zwei Bäuerinnen im Umkreis von 10 km meines Dorfes von ihren eigenen Mutterkühen getötet wurden. Ich würde mal schätzen, dass mehr Mitarbeiter auf Höfen durch die Kühe verletzt und getötet werden als Wanderer, aber das wird nicht an die grosse Glocke gehängt.
Allerdings finde ich es fahrlässig, dass Rinder und Mutterkuhherden ohne Zaun auf Wanderwegen weiden und es keine andere Möglichkeit gibt als da mittendurch zu gehen. (Habe ich im Jura schon erlebt) Wanderer sollten wirklich die Möglichkeit haben, die Tiere zu umgehen.
Hunde im Notfall von der Leine lassen funktioniert nicht, da der Bauernhof unerfahrene Hund Angst kriegt und sich automatisch hinter uns versteckt.
Herdenschutzhunde habe ich bis jetzt immer als sehr freundlich erlebt. Allerdings sollten Biker einfach zur Kenntnis nehmen, dass es besser ist sich in Erinnerung zu halten, wo die Bremse am Velo ist und halt beim Queren von Hunden, Herden und manchmal auch Menschen zu bremsen, oder sogar abzusteigen und ein paar Meter zu gehen.
Ich bin absolut auch der Meinung, dass Bauern es gar nicht leicht haben, aber nicht wegen den Wanderern. Der kontinuierliche Preisdruck und der Anspruch der modernen Gesellschaft immer möglichst billiges Fleisch zu Verfügung zu haben führt halt schon dazu, dass sie sich gar nicht mehr um ihre Tiere kümmern können. Weitere ideologische und politische Bemerkungen lasse ich wohl besser, um nicht eine entsprechende Diskussion vom Stapel zu reissen.
Mit Silberhorns Sommerwohnraum bin ich nicht wirklich einverstanden. Es ist eine schöne, romantische Idee, aber Kühe sind nicht indigene Alpenbewohner, wie die Wildtiere, sondern werden vom Menschen aus Eigennutz auf die Alpen getrieben, weil er ihre Milch und vor allem ihr Fleisch will.

Winterbaer says: RE:
Sent 8 August 2014, 11h36
Danke, finde es sehr interessant, was Du schreibst!

> Das Kennen der Kühe bringt nichts
Vielleicht nur dann, wenn Kühe ohne Kälber auf der Weide sind. Jedenfalls hat uns unser Älpler (übrigens studierter Agrarwissenschaftler) das mit dem Kennenlernen, "erkannt" und respektiert werden neulich so erklärt. Als fremder Eindringling in ihr Sommerrevier = Weide hab ich halt geringe Chancen, dass sie mich "kennen".
Ich denke auch, dass bei Mutterkuhhaltung alles anders ist. Ich selbst hätte immer -und würde selbstverständlich auch jetzt noch- auch meine Kinder mit allen Mitteln gegen jeden Angreifer verteidigen!

silberhorn says: RE:
Sent 8 August 2014, 13h51
"All die guten Tipps sind Unsinn. Kuhherden sind gefährlich...". Sorry Regula aber da musste ich schmunzeln weil Du, auch an andern Stellen was als Tipps und Kuhhaltung... aufgeführt wurde teilweise nochmals aufs Tapet bringst.

"Mit Silberhorns Sommerwohnraum..." Deine Meinung mag stimmen. Jedoch möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass Bauern Kühe und Rinder Sennen auf die Alp geben um unter Anderem im Tal zu heuen. Sind die Rinder auf der Alp fressen sie kein Talgras was wiederum mehr Heu, sprich Futter, für den Winter hergibt. Ist's ein guter Sommer muss in der ausser Alpzeit kein oder weniger teures Heu zugekauft werden. Ebenfalls gibt es Bauernfamilien die selbst auf der Alp wohnen und beide Betriebe miteinander bewirtschaften., usf.
Nicht zu vergessen, es gib Bauern und Bauern, Kuhkenner und Kuhkenner Kuhverständnis und Kuhverständnis, Kühe und Kühe... . Damit kein Missverständnis entsteht, ich bin keine Kuhkennerin weiss jedoch relativ viel über Kühe, Haltung etc.

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Regula52 says: RE:
Sent 13 August 2015, 22h13
Hoi zäme,

hab mir's bildlich vorgestellt und mich köstlich amüsiert.
Merci vilmal.

tricky says: RE:
Sent 13 August 2015, 19h17
Danke. Sehr gut auf den Punkt gebracht.

Sent 9 August 2014, 08h45
Regula52 Ich habe vergebens gehirnt und gehirnt und nochmals gehirnt was an meiner Meinung, dass Wanderer Alpen als Gäste begehen sollten und nicht als Fordernde romantisch sein soll.
Bitte erklär es mir.

Regula52 says: RE:
Sent 13 August 2015, 22h12
Sorry habe Deinen Kommentar gar nicht mehr gesehen, sonst hätte ich früher reagiert.
Da handelt es sich um ein Missverständnis.
Ich bin absolut Deiner Meinung, dass Wanderer Alpen als Gäste begehen sollten. Es wäre auch schön, wenn Aelpler sich als Gäste ihrer Alpen bzw. der Natur sehen würden. vielleicht sähe manche Alp dann anders aus und wäre nicht überbelegt.
Romantisch bezog ich auf den Sommerwohnraum der Kühe. Es ist wirklich ein wunderschöner Ausdruck, aber hinter manch moderner Alpwirtschaft steckt leider allzu oft knallhartes Business. Ich beziehe mich da explizit auf die Rinder und Mutterkuhhaltung, die ausschliesslich der Fleisch(über)produktion dient.

silberhorn says: RE:
Sent 15 August 2015, 13h39
Sali Regula
Über die ausbleibende Antwort war ich zuerst endtäuscht. Danach "Wenn si nid wott de wott sie halt nid". Nun ist ja alles im Butter, wie das Sprichwort lautet.. Denke, Kommentare zu übersehen passiert nicht nur Dir und mir.

Sunnige Gruess
maria



silberhorn says: RE:
Sent 19 August 2015, 13h17
Nun will ich noch auf Deine Meinung zu Rinder, Älper ... so kurz wie möglich eingehen.

Allgenmein immer wieder, in vielen Belangenden, Älpler und Bauern die Schuld zu zuschieben finde ich unfair. Sie sind ja keine selbständige Unternehmer sondern Angestellte der Regierungen die zu einem sehr hohen Prozentsatz sagen wo's lang geht. Mich dünkt, vielleicht gar krass ausgedrückt, Mensch und Tier seien längst zur Ware degradiert.

Die Mutterkuhhaltung finde ich im Prinzip gut. Die Haltung und die Wahl der Rinderrassen sollten überdenkt und geändert werden. Es funktioniert nämlich auch anders. Beispiel: www.fintan.ch. Auch wenn der Meisterbauer, oder ähnlich, Martin Ott noch an Verbesserung herum studiert. Tippt man in der Netzsuche Martin Ott ein steht ein grössere Auswahl an Informationen zur Verfügung. Übrigens gibt er Tiere auf die Alp.

Die Fleisch, Butter etc. Überproduktion ist ebenfalls der Regierungen bekannt aber sehr schwierig zu Ändern.
Weniger Fleisch konsumieren ist in Bezug zur Schweiz wahrscheinlich einem grösseren Prozentsatz der Leute bekannt. Aber was mindestens ein Jahrhundert lang durch Politik anerzogen wurde löst sich nicht von heute auf morgen in Luft aus.

Globalisierung usf. lasse ich unerwähnt da sie den Hikr Rahmen sprengen.

Meine Denkweise schaue ich keineswegs als die einzig Richtige und unabänderliche an.


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