Erreichte Kletterschwierigkeiten in alten Zeiten


Publiziert von DonMiguel, 10. April 2020 um 12:27. Diese Seite wurde 697 mal angezeigt.

Hallo Zusammen,

Ich suche nach erreichten Kletterschwierigkeiten (franz. Skala) nach Jahren z.B "1960 6a+". Habe schon ein Zeitchen im Internet gesucht jedoch nichts gefunden. Kennt sich jemand aus? Die waren schon ziemlich früh sehr wild unterwegs.

Gruss Don



Kommentare (8)


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Angelo & Ele hat gesagt:
Gesendet am 10. April 2020 um 22:19
Ciao Micha,

probabilmente in Italia la via di arrampicata più "antica" gradata utilizzando la Scala francese e salita in libera è la seguente:

FESSURA KOSTERLITZ
Luogo: Valle dell' Orco
Anno: 1970
Grado: 6b

Ciao...

Angelo

DonMiguel hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. April 2020 um 13:52
Danke für deine Antwort! Ich bin in meinem Heimkanton Routen aus 1920-1970 am auskundschaften die heutzutage nurnoch selten bis gar nicht mehr begangen werden. Teilweise ist es schwierig die Schwierigkeiten festzustellen, da nicht detailiert beschrieben. Gruss Micha

Italiatranslation:

Grazie per la tua risposta! Nel mio cantone di casa, sto esplorando percorsi dal 1920 al 1970 che raramente o non vengono più utilizzati al giorno d'oggi. A volte è difficile determinare le difficoltà, poiché non sono descritte in dettaglio. Saluti Micha

Angelo & Ele hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. April 2020 um 16:36
Von nichts Micha.

Ich wünsche Ihnen eine positive Suche nach diesen alten Kletterrouten in Ihrem Kanton.
Denken Sie in Bezug auf die Schwierigkeit daran, dass das Konzept des "Freeclimbing" erst ab 1970 begann.
Vor 50-70 Jahren war es normal, auf den Nägeln oder Holzkeilen, die in den Felsspalten gepflanzt waren, "auszuruhen".
Oder gehen Sie die schwierigen Strecken mit den Steigbügeln und damit beim künstlichen Klettern hinauf.
Ein V-Grad der UIAA-Skala, der 1950 auf diese Weise zurückgelegt wurde, könnte heute beim "Freeclimbing" ein schwerer 6b oder 6c sein.
Alles hängt von den Kriterien für die Bewertung des Wetters sowie von der Subjektivität und Ethik des Kletterers ab.
Hallo und glückliche Zukunft Berge.

Angelo

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Di nulla Micha.
Ti auguro una positiva ricerca di queste antiche vie di arrampicata nel tuo cantone.
Riguardo alla difficoltà ricorda che il concetto di "arrampicata libera" è iniziato veramente solo dal 1970 in poi.
50-70 anni fà era normale effettuare i "resting" sui chiodi o i cunei di legno piantati nelle fessure rocciose.
Oppure salire i tratti difficili utilizzando le staffe e perciò in arrampicata artificiale.
Quindi un V° grado della scala UIAA percorso in quel modo nel 1950, oggi in "arrampicata libera" potrebbe essere un severo 6b oppure 6c.
Tutto dipende dai criteri di valutazione del tempo e dalla stessa soggettività ed etica dell'arrampicatore.
Ciao e Buone future montagne...

Angelo


Alpin_Rise hat gesagt: RE:
Gesendet am 14. April 2020 um 12:30
Salut Don,

deine Frage ist nicht eindeutig zu beantworten, weil

- sich die Bewertungspraxen über die Zeit stark verändern. So findest du in älteren Führern nur rein verbale Beschriebe (leicht, schwierig, mittelschwere Kletterei), da es keine anerkannte Skala gab. Resultat: Blindflug.
Die "modernen" Routenbeschreibungen SAC-Führer stützen sich im alpinen Gelände bis vor kurzem auf die UIAA-Skala ab. Und diese war bis Anfang 80er offiziell bei VI+ nach oben geschlossen....

- Schwierigkeitsskalen sich regional entwickelt haben. So hat sich die franzöische Bewertungsskala für das Sportklettern in der Schweiz erst in den Nullerjahren, v.a. wegen den Filidor-Führern breit etabliert. Darum findest du unter 6a+ und 1960 keine Resultate aus der Schweiz. Die franzöissche Skala hat sich seit 1960 auch stark verändert.
Und ein VI +oder 6a ist je nach Region und vorausgesetztem Kletterstil sehr unterschiedlich, erst mit der hohen Mobilität der Kletternden setzte sich eine etwas einheitlichere Praxis durch, v.a. in den höheren Schwierigkeitsgraden.

- bis in die frühen 80-Jahre in den schwersten Stellen von der Mehrheit noch technisch geklettert wurde. Die damaligen Bewertungen berücksichtigen z.B. das vorhandene Hakenmaterial; fürs Freiklettern sind diese Informationen, abgesehen von der langen Zeitspanne seither, nur schwierig zu verwerten.

Du kannst davon ausgehen, dass schon weit vor 1960 einzelne Kletterende unter guten Bedingungen den 6. Grad UIAA frei kletterten. Zum Beispiel in den Kreuzbergen, eine der ersten mutmasslich frei gekletterten Stellen im 6. Grad in den Alpen: Kreuzberg VI, Daumenostwand „Rheintaler-Egg“ anno 1926! Eindrückliches Foto plus Hintergrund.
Ebensolche Beispiele findetst du whs. aus dem Rätikon, dem Elbstandstein, dem Wilden Kaiser oder den Dolomiten. Beim Bouldern wurden zur selben Zeit schon viel schwierigere Stellen gemeistert, z.B. in Fontainebleau.

Viel Spass und pass uf beim Erkunden alter Klassiker, ich freu mich auf Berichte!
G, Rise

DonMiguel hat gesagt: RE:
Gesendet am 14. April 2020 um 15:57
Hey Rise,

Danke vielmals für die Ausführliche Auskunft. Diese Website ist ja ein richtiger Goldschatz!! Sehr sehr geil, ich liebe solche alte Berichte, sehr eindrücklich! Interessant, ja die alten Routen werden teilweise einfach mit 6+ bewertet, was eine grosse Spanne offen hält. Danke!

Gruss Don


Alpin_Rise hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. April 2020 um 11:33
In Routen mit Bewertung 6+ erlebst du sicher die eine oder andere Überraschung...

Dieser Artikel auf planetmountain.com listet die erstaunliche Evolution der Schwierigkeitsgrade, zusammengestellt von Claude Remy (Englisch).

Dazu die Ergänzung von drei historischen Routen im "5. Grad", die mir eine Fachperson zugespielt hat:

1906: Franz Lochmatter, face sud-ouest du Täschhorn (5) et Cresta di
Santa Caterina au Nordend (5)
1911: Paul Preuss, solo intégral lors de la 1e ascension face est du
Campanile Basso (5)
1913: Hans Dülfer, solo intégral lors de la 1e ascension de la fissure
Dülfer à la Fleischbank (5c)

G, Rise

Angelo & Ele hat gesagt: RE: EMILIO COMICI -- 8a
Gesendet am 15. April 2020 um 12:36
Il grande Emilio Comici, se fosse vissuto oggi, avrebbe scalato pareti rocciose gradate 8a.
Esperti e moderni climbers sono arrivati a queste conclusioni studiando meticolosamente le immagini dei rari filmati dell' epoca che riprendono Emilio Comici in azione.
Un incredibile alpinista che aveva anticipato il futuro dell' arrampicata di 50 anni...!!! :-)

https://www.paretiverticali.it/EMILIO%20COMICI.htm

Angelo

Bertrand hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. April 2020 um 17:29
>1911: Paul Preuss, solo intégral lors de la 1e ascension face est du
Campanile Basso (5)
1913: Hans Dülfer, solo intégral lors de la 1e ascension de la fissure
Dülfer à la Fleischbank (5c)

Pour avoir parcouru ces 2 itinéraires à l'époque ou je grimpais vraiment, ça m'avait paru être plus sérieux que bien des 5c/6a modernes dans des sites du sud...


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