schöner, bebilderter Tourenbericht, bravo! - dieser Aufstieg auf die Flexenspitze ist sicher um einiges schwieriger als der Aufstieg auf die "Drei Kapuziner" ??

Hallo Erich,
Stark wechselhafte Faktoren beeinflussen bekanntlich die eh subjektive Einschätzung, wie z. B. die eigene "Tagesform", Feuchtigkeit, GesteinsArt und Struktur, Zusammensetzung des Untergrunds, "Wie man es eben grad "erwischt" usw.

Ich versuche mal, meine Erfahrung an Flexenspitze und 3 Kapuziner aufzudröseln und die für mich "heikelste" Passage zu vergleichen.

Haupt-Unterschied war die nordseitige NÄSSE am Kapuziner, welche beim angetroffenen Untergrund Griesel/Gras/kleinsplittrige "Griffe" bei geschätzt etwas über 40Grad kurz vor Wieder-Erreichen des Grats bei mir großes Unwohlsein erzeugte und mir klar war, dass ich dort nicht wieder absteigen kann/will! Bei grieslig-abschüssigen "Tritten", zugeschmiertem Profil der Schuhe und ohne richtig gute feste Griffe usw...hätte ich besser den mitgeführten Pickel einsetzen sollen. (mit Nässe ca T5+,I)
Am letzten Gipfelaufbau stürmte der Fön heftig, was filigrane Kraxelei (3-4Züge) an klein(st)en Griffen und wenigen Tritten, beides mit Steinchenauflage ...auch etwas erschwerte (mit Wind ca I-II)

Am unteren Südgrat der Flexenspitze galt es, an einem der ungangbar werdenden Türme des unteren Südgrats die zergleiderte steile Flanke zu wieder kletterbarem Gelände zu queren (vgl Bild danach). Es gab weder Spuren noch eine Beschreibung, aber war die offensichtlichste Option. Neigungswinkel der (ca 25m) Querung um 45 bis ~55Grad, aber TROCKEN! Auch dort hatte ich nicht immer Etwas zu greifen (T5-6)
In die Kaminverschneidung rüberzukommen war schon eirig...diese dann "normal" zu erstemmen, etwa II-

Alles in allem ist der Unterschied, wenn ich diese Einzelstellen betrachte, also nicht groß^^
VG, Markus