Das täuscht nur, die Grenze macht hier einen Knick und wechselt die Wegseite, sie ist immer nur eine Linie, niemals eine Fläche, schon gar nicht mit "Niemandsland".
Grenze und Weg verlaufen dort unseres Erachtens praktisch gleich. Die Fotos sind mit Geodaten aufgenommen. Weder auf Papierkarten, noch online ist dort ein derartiger Knick im Grenzverlauf zu sehen, erst recht nicht praktisch senkrecht zum Wegverlauf.
Auf diesem Bild ist eine Minute später der gleiche Sachverhalt dargestellt. Bei genauem Hinsehen "in Originalgröße" lässt sich im finsteren Hintergrund dieses Fotos auch ein weiterer Grenzstein ("C") samt tschechischem Schild ("Pozor! Státní hranice") erahnen. Auch dort gibt’s zwei Steine.
Unser These: Vermutlich wurden die Grenzsteine (nachträglich?) einfach außerhalb des Weges angeordnet, damit diese nicht der Erosion zum Opfer fallen. Auf dem Weg hat es ja im Laufe der Zeit schon Einiges ausgespült.
Dann liegt die Grenze in Wegmitte und man hat diese seltene Markierungsform gewählt, um beiden Seiten eine Wegbenutzung zu ermöglichen. Es war ja früher nicht ganz so easy wie jetzt...
In unserem Bezirk gab es so etwas definitiv nicht.
Ich bin da ja wahrscheinlich auch schon mal langgelaufen, habe aber nicht drauf geachtet :-(
Interessant! Die Grenzsteine beider Seiten scheinen eingemessene Punkte höherer Ordnung zu sein (mit Kreuz zum Aufsetzen des Fluchtstabs).
Die eigentliche Staatsgrenze in der Wegmitte klingt plausibel. Für eine x-beliebige Grenze könnten unter einem Weg auch Metall- oder Tonrohre stecken, die auf Anhieb nicht zu sehen sind und die man mühsam immer wieder auffinden muß, wenn Klärungsbedarf besteht.
Staatsgrenzen allerdings sollten leichter erkennbar sein, deswegen wohl diese originelle Lösung.
Ein Stück weiter oben ist immer nur ein Grenzstein je Station vorhanden. Dort befinden sich die Grenzsteine etwas außermittig auf dem (intakten/nicht ausgespülten) Weg - deshalb unsere Vermutung. Das Nutzungsrecht des Weges dürfte dort ja ähnlich sein wie hier…
Kommentare (6)