Auch wenn der Autor diese Tour nach Feierabend macht: Die Fotos sind bezüglich der zu erwartenden Schwierigkeiten sehr aufschlussreich und die Bewertung T4 sagt ebenso viel aus. Zudem macht der Autor auf die Warnhinweise im Gelände aufmerksam.
Wie kann man allen Ernstes eine Bergsportseite dafür verantwortlich machen, wenn man 100 Schulkinder durch diese Passage schleust???
So ist es. Die Bilder sprechen doch für sich. Man sollte, ganz im Gegenteil zu Teilen der öffentlichen Medien, dem Verfasser für Schwierigkeitsgewertung (T4) und diese aufschlussreichen Fotos dankbar sein. Kein normaler Mensch käme aufgrund dieses Berichts auf die Idee, hier mit 100 Schulkindern kraxeln zu gehen. Und das auch noch bei Nässe. Völlig far out.
So sehe ich das auch. Wer Einstufungen wie T4 / UIAA I nicht versteht, und wer die auf den Fotos gut sichtbaren Situationen nicht einschätzen kann, der hat dort nichts zu suchen, schon gar nicht bei Nässe.
Bin nächste Woche auf Klassenfahrt im Kleinwalsertal mit meinen 7 Kollegen und 99 Schülern und suche nach einer passenden Wandertour. Diese Route sieht ja hervorragend aus! Zum Glück haben die netten Menschen vom Autoverleih unsere Extrawünsche akzeptiert, sonst hätten wir zur Anreise keinen T4 gehabt, sonst vermieten die eher die ganz alten Bullis.
Hoffe nur, dass es nicht regnet damit niemand ausrutscht und sich verletzt und niemand in Panik gerät… Habe da zwei Kandidaten. Selbst wenn, zum Glück gibt es ja die Bergrettung mit ihren coolen Rettungshubschraubern :D
Was soll denn da schon schiefgehen mit 107 Mann auf so einer Feierabendrunde???
Hoffentlich werden diese Troll-Kommentare bald gelöscht und kehrt hier bald wieder Ruhe ein. Furchtbar, wie eine friedliche und stets hilfsbereite Community gegeneinander ausgespielt wird :(
Auf der Route ist doch ein Schild aufgestellt, welches auf die Kletterei hinweist. An diesem Schild muss die hervorragend vorbereitete und durchgeplante Schülergruppen-Tour doch auch vorbeigekommen sein, bevor die Bergwacht gerufen wurde? Kann da jemand etwas dazu sagen, der den Weg bereits einmal gegangen ist?
Aus meiner Sicht unverständlich, unverantwortlich und (im Nachhinein) feige seitens der Lehrkörper einen hiesigen Touren-Eintrag für die missglückte "Wanderung" verantwortlich zu machen und nicht die eigene Fehleinschätzung einzugestehen. 7 Erwachsene Menschen hatten ausreichend Zeit für die Auswahl einer adäquaten Route für die Schülergruppe und dann wird eine solche Route gewählt. Dazu fällt einem nichts mehr ein.
VFINDENBER
hat gesagt: RE: Tourenbeschreibung Heuberggrat
Gesendet am 14. Juni 2022 um 22:05
Lieber Marcelo90,
Bin die Tour vor ca. 35 Jahren gegangen (im Alter dieser Schüler). Schon damals zugewachsen, kein offizieller Zugang. Daher kommt das Schild erst oben, wenn alle möglichen Aufstiegswege sich am Grat vereinen, also erst, wenn der eigentliche Teil der Grat"-Wanderung beginnt. Ich vermute, dass die Gruppe gar nicht so weit gekommen ist... Aus meiner Sicht verständlich, das ist vorher schon anspruchsvoll genug, gerade bei Nässe: Erdweg im Sinne von Viehweg, schmierig, seifig das Ganze. Grasberg macht man nicht bei Nässe...
Wie ist das Dilemma entstanden? Vermutlich um 14.30 Uhr, noch Zeit bis zum Abendessen, was tun? Da, im Internet gefunden: Feierabend-Tour, nix Schwieriges, bisschen spannend, man muss auch mal die Hände aus den Taschen nehmen, Trittsicherheit wär nicht schlecht (ist aber wohl nicht zwingend?). Also los! Der Rest: Keine Ahnung von Bergen und Klassifizierungen und auch nicht von Großgruppendynamik (besser: -Statik). Keine Ahnung von Hikr.org oder dass es sich um eine subjektive Einschätzung handeln könnte. Nur die 3 flappsigen Bemerkungen "nix Schwieriges, Feierabend-Tour und mal die Hände aus der Hosentasche". Vorabplanungen außer Acht gelassen, quasi jetzt oder nie. Mich wundert nur, dass die Schülerschaft so weit mitgezogen hat... wegloser Bergrücken als Einstieg, den man erst einmal finden muss, mit hüfthoch Farn und Gras zugewachsen. Die unpassende Kleidung und Schuhe waren da bestimmt schon nass... Nicht falsch verstehen: Natürlich ist es Aufgabe des Verantwortlichen, sich genauer zu informieren, aber allzu flappsig formulieren sollte man als Profi am Berg mit über 700 Tourenbeschreibungen auch nicht. Denn sonst kommt genau das raus... und gerade als Tourengänger mit Erfahrung weiß man doch, dass man mit der Dummheit der Leute rechnen muss... Wer hat sie noch nicht gesehen, die Leute mit Sandalen, Flip-Flops und Co.? Wer hat noch nicht massiv auf Idioten einwirken müssen, umzudrehen und keinesfalls weiterzugehen? Bei uns gerade am Heuberg-Grat so gewesen. Leute aus unserer Unterkunft wollten unsere Tour mitmachen. Mit Kind im Alter von 8-10 Jahren uns hinterher gekommen. Keine passende Ausrüstung. Wir haben die von weiter oben beobachtet und sie dann wieder runter geschickt. Damals mit vielen guten Worten, Unterschieden an den Schuhen aufgezeigt, auf unsere Bergerfahrung hingewiesen, Tourenbeschreibungen im Büchlein gezeigt,... Fast vergebens. Die Mutter wurde allerdings unsicher und hat dann eingelenkt.
Der Bericht enthält eine Definition der Schwierigkeit T4 und einige aussagekräftige Fotos. Wenn ich mit dem Plan, mit 99 unerfahrenen Schülern diese Tour zu machen, die Beschreibung lese, bekomme ich etliche rote Warnleuchten (heikel, exponiert, etc.). Schon bei der ersten hätte ich den Plan fallen gelassen. Es ist absolut unverständlich, wie man versuchen kann, dem Autor hier irgendeine Verharmlosung zu unterstellen.
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