Der Ring dient dazu, dass größere Kälber (Jungtiere) nicht mehr an die Euter der Mutterkühe gehen und den Kleineren die Milch wegtrinken.
Wenn das Jungtier zum Euter geht, sticht der Ring die Mutterkuh und sie weicht aus, so lernet das Kalb nach der Säugephase sich anders zu ernähren.
Der Ring heisst Saugentwöhner, kommt nur vorübergehend drauf und tut dem Rind gar nichts,
geht ja nicht durch, wie ein echter Nasenring.
wobei auch das mit dem saugentwöhner nur die halbe wahrheit ist.
sie sind einzig folge davon, dass die kälber viel zu früh von ihren muttertieren getrennt und aus eimern mit milchaustauscher getränkt wurden. denn das natürliche saugverhalten definiert sich nicht nur über die nährstoff- aufnahme, sondern ist ein angeborenes verhalten, welches normalerweise bis zu einer stunde pro tag dauern kann.
dadurch versuchen die kälber das entgange saugen mit scheinsaugen zu kompensieren. was dazu führen kann, dass sie alles mögliche ansaugen u.u. sogar sich selber!
stellt sich nur die frage wieso werden die kälber schon (viel zu) früh den muttertieren weggenommen?
und hier gleich noch ein müsterchen aus einem bauern-forum, wie man statt der ursachen, die symptome bekämpft. schlussendlich sogar mit chemie.
"Wir [...] lassen nur noch vom Tierarzt sogenannte Oberlippenringe einziehen. Das sind normale Bullennasenringe, die aber anstatt nur durch die Nase durch den Gaumen eingezogen werden. So wird eine Verbindung zur Nase geschaffen und die Kuh kann kein Vakuum zum saugen mehr erzeugen.
[...]
Der Eingriff selber als solcher ist in drei Minuten erledigt und wird am stehenden sedierten Tier durchgeführt. Der Tierarzt führt eine dicke gebogene Skalpellklinge durch die Nüstern in den Gaumen ein und von dort wieder durch den Gaumen nach oben durch die Nüstern heraus. An der Klinge ist ein Schlauch, an dessen Ende der Ring angebracht ist. So zieht er den Ring gleich mit. Wenn alles erledigt, wird der Ring zusammengefügt und verschraubt. Das ganze blutet während der Prozedur kaum, nur hinterher etwas mehr bis es gerinnt.
Wir Spritzen dann noch zwei Tage Romefen zur Schmerzbehandlung, dann ist es erledigt. "
wir wanderer, unterländer und anderen inkompetenten, sollten einfach langsam einsehen, dass die kühe (und all die anderen "nutz"-tiere) nicht unseretwegen auf den alpen rumlaufen.
sie sind einzig produktions-einheiten, welche dafür sorgen, dass wir unsere tägliche milch, yoghurt und käse etc. termingerecht und spottbillig auf dem tisch haben.
all das gelaber von artgerechter tierhaltung ist ein nebelvorhang, um uns davor zu bewahren, uns zuviele gedanken zu machen, was da wirklich abläuft.
denn "artgerecht" und "nutztier" sind zwei begriffe, die sich grundsätzlich widersprechen und nicht (!) unter einen hut bringen lassen.
wollen wir das eine, müssen wir auf das andere verzichten oder aber irgend einen kompromiss eingehen, der uns natürlich nicht stört, denn unsere persönliche körperliche integrität ist - ausser vielleicht ethisch - nicht davon betroffen.
Es hindert einen aber niemand daran, auch sogenannte "Nutztiere" (ein neoliberaler Ausdruck, den ich schon wegen seiner zugrunde liegenden Geisteshaltung verabscheue) menschlich zu behandeln, und nicht wie ein geldgieriges Aas, das mit jedem Liter verfütterter Milch um ein paar Cent Verlust heult !
Vom Hörner abschneiden red ich gar nicht, sonst könnte ich eventuell auf die Idee kommen, daß Leute, die sowas machen, nicht fortpflanzungswürdig sind, und für ein Gesetz zum Pimmel abschneiden derjenigen zu plädieren .... ;-)
Da hat es paar bissige Kommentare die mir sehr gefallen.
Kälber die lange genug bei der Mutter saugen stärken über die Muttermilch ihr Immunsystem, was auf die Gesundheit grossen Einfluss hat.
Auch Horn tragede Kühe können in Freilaufställen gehalten werden, wenn diese gross genug sind.
Florian Walter meint dass die Kuh das meist missbrauchte Nutztier (Herbert, welches Wort benutzt Du?). Denkt man darüber nach, muss man ihm zustimmen. Ein Vergleich mit uns Menschen ist nicht von der Hand zu weisen. "Schöne neue Welt" Aldois Huxley.
Ich sag meistens Haustiere.
Ich weiß, ist zwar ein weitläufigerer Begriff und nicht direkt vergleichbar.
Ja, Florian Walter hat wohl recht, und der Vergleich ist nicht von der Hand zu weisen.
Auch 99% oder mehr der Menschen in unserem derzeitigen Wirtschaftssystem zählen zu den Nutztieren, und die 1% der Stallbesitzer sind gerade dabei, unsere Haltung billiger zu machen und dadurch zu verschlechtern. :-)
Mal sehen, ob sich diese Nutztiere das gefallen lassen. ;-)
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