Blick vom gegenüberliegenden Hang von der Abri Angenstein auf das Schloss Angenstein.

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Der Name des Schlosses ist der Lage entsprechend gewählt, denn Angenstein heisst "enger Stein". Die Motivation zur Gründung der Burg Mitte des 13. Jahrhunderts wird wohl in der Möglichkeit zur Schaffung von Eigengut gelegen haben und nicht bei der Zollerhebung: Der Durchgang ins Laufental erfolgte zu der Zeit noch weitgehend über den Plattenpass, da die Enge im Chessiloch bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts nicht passierbar war. Auf Grund der schlechten Quellenlage sind die Erbauer des Schlosses nicht eruierbar: Müller vermutet die Grafen von Pfirt (Ferrette) während Meyer die bischöflichen Ministerialen Münch als mögliche Burgenbauer bezeichnet. Bereits 1271 lag aber die Hälfte der Güter und Rechte in der Hand des Bischofs von Basel, der mit seiner Hälfte die Grafen von Thierstein beleiht. Auf jeden Fall verleihen vor der Mitte des 14. Jahrhunderts die beiden Lehensgeber Habsburg-Laufenburg und Bischof von Basel die Festung an die Grafen von Thierstein und diese an den Zweig der Münch von Landskron. Diese reparieren die Burg nach Schäden im Basler Erdbeben 1356 umgehend wieder und nutzen Sie bis das Geschlecht der Münch von Landskron mit dem Tode von Hans Münch 1460 ausstirbt. Damit fällt das Lehen wieder an die Thiersteiner zurück und diese belehnen Veltin von Neuenstein mit der Festung. Dieser liegt aber im Streit mit der Stadt Basel und nach mehreren gewaltsamen Übergriffen beginnt Basel Druck aufzubauen, so dass die Thiersteiner 1486 das Lehen an Friedrich Kilchmann und Elisabeth Offenburg weitergeben. Nachdem 1494 die Burg abbrennt wird sie von Ludwig Kilchmann, dem Bruder und Vogt wieder instand gesetzt. Beim Brand 1517 wird der dannzumalige Besitzer Wolfgang von Lichtenfels getötet. Nach dem Brand und dem Aussterben der Thiersteiner 1519 geht ein Gerangel zwischen Solothurn und dem Basler Bischof um die Burgruine und die damit verbundenen Güter und Rechte los, das der Bischof 1522 für sich entscheiden kann. Allerdings nur mit der Auflage, dass die Festung nicht mehr aufgebaut werden darf. Als sich die Wogen etwas geglättet haben, wird 1557 der Kanzler Dr. Wendelin Zipper von seinem Bischof Melchior von Lichtenfels mit der Ruine beliehen und beginnt sie in den Jahren um 1560 wieder aufzubauen. Allerdings darf er auf Druck Solothurns die Anlage nicht mehr zu einer Festung ausbauen: So bleibt der Donjon leer und es werden diverse Fachwerkbauten errichtet, die den Betrieb sicherstellen (Wohnbauten, Oekonomiebauten, Kapelle). Die Burg beginnt sich in ein Schloss zu verwandeln. Die ganze Anlage bleibt bis 1751 im Besitz der Familie Zipper: Einen Unterbruch bildet dabei die Besetzung von 1637 bis 1640 durch schwedische Truppen im Dreissigjährigen Krieg: Weil die angeforderten Eidgenössischen Truppen zu spät kommen, kann Herzog Bernhard von Weimar die Burg als Hauptquartier verwenden. Nach 1751 geht das Schloss an die -- mit der Familie Zipper verwandten -- Familien Noël und de Grandvillars über und bleibt in den Revolutionswirren unbeschädigt, da es sich um Privatbesitz handelt. Der letzte Vertreter dieser Familien ist Jean Michel Noël, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts stirbt. Im Rahmen der Beschlüsse des Wiener Kongresses fällt 1815 das Schloss in den Bereich des Kantons Bern, bleibt aber Privatbesitz (seit Mitte 19. Jahrhundert im Besitz der Familie Bertschi und Nachkommen). Seit 1951 ist das Schloss Angenstein im Besitz des Kantons Basel-Stadt. Leider brannte das Schloss 1984 zum (hoffentlich) letzten mal ab und wurde bis 1991 wieder in Stand gesetzt. Die beiden erwähnten Wohnungen sind bewohnt, was die Zugänglichkeit des Schlosses einschränkt: Bei einem Besuch ist aber auch von aussen her die Anlage gut zu studieren. Das zur Gesamtanlage zugehörige Zollhaus ist heute zu Wohnzwecken vermietet, während das Wirtshaus immer noch als Restaurant in Betrieb ist.
 
 

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