Zähringerbrücke
 
 

Kommentare (6)


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silberhorn hat gesagt:
Gesendet am 20. November 2016 um 10:14
Hast Du in der Stadt am Fluss Seislertüsch sprechen gehört?

johnny68 hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. November 2016 um 20:45
Ich bin seit langem immer etwa in Fribourg unterwegs (Verwandtschaftsbesuche, UNI-Vorlesungen). Mir ist in den letzten Jahren stark aufgefallen, dass sich Fribourg immer mehr "romandisiert". In der Neustadt oben hört man fast nur noch französisch.

Um deutsch zu hören, muss man schon tief in die Basse Ville hinabsteigen und ganz gut zuhören. In der Basse Ville wohnten ehedem die "niederen" Leute - Gewerbler und Handwerker, und diese sprachen vor allem deutsch. Das bessere Volk (Juristen, Beamten) wohnte oben in der Altstadt mit der schönen Aussicht, und es sprach französisch.

Bei meiner Wanderung durch den Galterengraben habe ich zufälligerweise 3 Kinder am Anfang der Schlucht vor einem der sich hier noch befindlichen ärmlichen Wohnhäuser Fussball spielen gesehen - sie sprachen den deutschfreiburger Dialekt.

In der Basse Ville wird ein eigener Mischdialekt aus frz. und deutsch gesprochen. Dieser nennt sich "Bolze". Ich mag mich erinnern, dass ein Teil meiner Verwandtschaft, die in der Basse Ville wohnte, diesen Dialekt sprach. Ich verstand als Innerschweizer Bub dieses Kauderwelsch kaum - lange ist's her.

Den Seisler Dialekt hörte ich auf meiner Wanderung dann vor allem in Tafers, wo ich eine längere Verpflegungspause einschaltete.
LG
Johnny

silberhorn hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. November 2016 um 11:57
Johnny, für Deine Ausführungen Dankeschön!

Meinte eigentlich nicht Seislertütsch das unter anderen der Mundartpoet Franz Aebischer benutzt sondern le Bolz der Basse Ville. Ein Beispiel: "Mon fatre a schlagué le katze avec un stèkre et l'a foutu en bas la Saane".
Wobei es, wie Dir wahrscheinlich bekannt, die alemannische und die französische Bolz Mundart gibt.

Fribourg, nach unterschiedlichen Lektüren, eine sehr interessante und schöne Stadt mit verschiedenen Idiomen. Ein Besuch des unteren und oberen Freiburg steht längst auf der Planungsliste.

LG, maria

johnny68 hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. November 2016 um 20:24
Hallo Maria
Genau so, wie du es zitierst, hat damals meine Grosstante Marie, die in der Basse Ville wohnte, parliert. Ein Gemisch aus französischen und deutschen Wörtern, was in meinen Kinderohren seeeehr fremdländisch klang. Leider ist sie dann gestorben, so dass wir kaum mehr in die Basse Ville gingen.
Heute würde ich viel darum geben, diesen schönen Dialekt wieder zu hören. Ich muss mich bei nächster Gelegenheit mal in den Beizen der Basse Ville etwas umhören. Vielleicht gibt es ja noch Leute, die so sprechen. Aber im Zuge der Globalisierung wird dies wohl auch aussterben...
LG
Johnny

silberhorn hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. November 2016 um 23:11
Sali Johnny

hier. Suche: "le bolz", Filmbeitrag "Fanny Clavien apprend le Bolze".
Kinder, Jugentliche, Erwachsene lernen vermehrt in Schulen und Kursen die alten Mundarten. Mich dünkt das Interesse sei steigend.

Dem kurzen Beitrag nach gibt es den Dialekt noch. Fraglich ist ob er in einer betreffenden Beiz gesprochen wird, wenn Fremde anwesend sind.

Wie Du habe ich vor irgend wann in der Basse Ville in Resaturants mein Glück zu versuchen.

Die Literaturzeitschrift Nr. 80 "Fribourg/Freiburg] könnte Dich, falls noch erhältlich, interessieren. Der Appenzellerverlag hier hat den orte Verlag gekauft. Bei orte Verlag, Literaturzeitschrift, Alte Ausgaben sind nicht alle erhältlichen Hefte aufgelistet. Darunter die Nummer 80. Mein Buchhändler besorgte sie mir letztes Jahr.

Wünsch viel Glück, zum hören vom Le Bolze.

Sunnige Gruess
maria

johnny68 hat gesagt: RE:
Gesendet am 22. November 2016 um 20:31
Hallo Maria
Danke für die Hinweise!
LG
Johnny


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