Die Ruinen der mittelalterlichen Burg Schalberg (444m).

BESCHREIBUNG WIKIPEDIA:

Anlage:
Die Burg Schalberg besteht aus einer zweiteiligen, gut 100m langen Anlage aus Oberburg und im Nordwesten hiervon einer Unterburg. Die Dimension der Oberburg ist heute noch leicht an den bis zu 2m dicken Mauern um den Rundturm (fast 7m Aussendurchmesser, aber wegen der Mauern nur etwa 3m lichte Weite) herum auszumachen, während die Ausdehnung der Unterburg an den terrassierten Flächen zu erkennen ist. In der Burg standen mehrere Gebäude, die z.T. noch an ihren Mauerresten zu erkennen sind: Deren Funktion kann aber ohne genaue Grabung nicht bestimmt werden. An den Längsseiten des länglichen Felsrückens, auf dem die Ruine steht, befinden sich steile Felsabhänge. Die Annäherung aus Südosten wird durch eine natürliche Geländesenke erschwert, im Nordwesten waren zwei Halsgräben als Annäherungshindernisse angelegt worden. Der ursprüngliche Zugang zur Burg erfolgte von Osten her, führte südlich des Rundturmes aussen an der Oberburg vorbei und über einen kleinen Torgraben westlich ausserhalb der Ringmauer (heute mit Balken überbrückt). In der Südmauer der Oberburg sind mehrere Fensterdurchbrüche eingelassen worden, über deren Funktion und Entstehungszeit ohne bauarchäologische Untersuchung nichts ausgesagt werden kann. Weiter ist ein zugemauerter Mauerdurchgang erkennbar, der vermutlich auf einen Wehrgang hinausführte, der auf Balken ruhte, deren Balkenlöcher noch erkennbar sind.

Geschichte:
Erbaut wurde die Burg Schalberg im späten 13.Jahrhundert von der Basler Adelssippe Schaler: Dies ist etwas später, als die auch von den Schalern erbauten, benachbarten Burgen Engenstein und Frohberg (auch Tschöpperli). Carl Roth vermutet, dass entweder Peter Schaler oder aber sein Sohn Rudolf die Burg erbaut hat. Der auf Schalberg wohnhafte Zweig der Schaler nannte sich „von Schalberg“. Sie erstellten die Burg auf Eigengut. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts jedoch übergaben sie die Burg dem Bischof von Basel und erhielten sie als Lehen zurück: Dies war ein damals üblicher - wenn auch nicht unbedingt freiwilliger - Vorgang, um sich im mittelalterlichen Rechtssystem des Schutzes eines mächtigen Verbündeten zu versichern. Im Erdbeben von 1356 wurde die Anlage beschädigt und danach wieder repariert, wurde wohl aber kurz nach 1400 verlassen: Das machtpolitische Geschehen hatte sich zu dem Zeitpunkt von den Burgen in die Städte verlagert. Mit dem Aussterben des Geschlechtes der Schaler im Jahre 1437, ging die Burg in den Besitz der Grafen von Tierstein über: Deren Interesse galt wohl weniger der Bausubstanz, die zu dem Zeitpunkt schon sehr baufällig gewesen sein dürfte, als der mit der Anlage verbundenen Rechte (Steuererhebung, Rechtsprechung usw.). Die letzte Erwähnung als Burg datiert auf 1452. 1975 wurden die Reste der Burg Schalberg teilweise konserviert, harren aber noch einer detaillierten Ausgrabung. Heute ist die Ruine traditioneller Heimatsort der Pfadfindergruppe Schalberg aus Basel.
 
 

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