Energieströme
 
 

Kommentare (4)


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Winterbaer hat gesagt:
Gesendet am 15. Februar 2013 um 12:51
Sind die Windräder bei Euch eine große Gefahr für die Vögel oder können die Vögel es "lernen"? Die nachtaktiven wohl auf jeden Fall nicht? Bei uns gibt es vom Nabu Berichte, dass besonders viele tote Eulenvögel bei den wenigen Windrädern gefunden wurden, die wir hier bislang haben. Sehr schade für die Vögel! Trotzdem sind Windräder für mich ein "positiver" Anblick. Wie siehst denn Du das als Vogelfachmann?

VG Uschi

Alpenorni hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. Februar 2013 um 13:30
Das Thema ist viel zu komplex, um hier auf Hikr. auch nur annähernd alle Aspekte anschneiden zu können.
Bei uns im norddeutschen Raum und auch off-shore stehen mittlerweile allenthalben Windparks. Bsp. offshore-Windkraftanlagen : Ein Kollege von mir erforscht derzeit von Schiff und Flugzeug aus die Zugwege und Artenzusammensetzungen der über`s offene Meer über die Nordsee ziehenden Vögel im Bereich der offshore-Anlagen. Dabei handelt es sich um nordische Zugvögel, die z.B. bei Nebel oder nachts ziehend mit diesen neuen Hindernissen konfrontiert werden.
Der Effekt auf Bodenbrüter im Nahbereich der Räder, wie z.B. Kiebitze, spielt eine große (negative) Rolle. Immerhin sind die bedeutenderen Zugkorridore und Rastplätze in unseren Regionen fast allesamt Naturschutzgebiete, so dass hier keine Gefahr droht.
Sicherlich muss man von Fall zu Fall vor Ort einschätzen, inwieweit die Vogelwelt von solchen Eingriffen betroffen sein wird. Dafür sind ja auch entsprechende Umweltverträglichkeitsstudien und Bestandserhebungen gesetzlich vorgeschrieben.
Letztlich profitieren einige Arten sogar von den Windrädern (nicht nur die Aasfresser ;-)) und nutzen den neuen Lebensraum : - es werden in jüngster Zeit Bruten von z.B. Turmfalken und Wanderfalken direkt an den Anlagen vermeldet.
Ich persönlich empfinde Ansammlungen von Windparks als landschaftszerstörend.

VG Martin
P.S. Derzeit ein kleiner Einflug von nordeuropäischen Seidenschwänzen nach Westeuropa. Vorgestern habe ich hier einen 150er Trupp beobachtet. Um München herum sind auch welche - immer mal auf Misteln und Mehlbeeren achten, das ist ihre Lieblingskost !


Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. Februar 2013 um 14:22
Vielen Dank für die fachmännische "Auskunft"!
Sicher ist Hikr. nicht der richtige Platz, um so ein komplexes Thema hier ausfüllend zu diskutieren. Aber ich bin um jede fachliche Information dankbar.
"Landschaftszerstörend" ist bestimmt auch richtig. Eigentlich ist doch alles "landschaftszerstörend" was nicht natürlich ist. Jedenfalls könnte ich es als extremer Naturliebhaber so sehen:-)
Aber der Mensch ist eben der größte "Störfaktor" in der Natur. Wenn sich dieser Mensch immer mehr "vermehrt" und seine Lebensumstände bedient haben will (allem voran die benötigte Energie), muss die Natur darunter leiden. Ich meine, sie leidet mit jeder neuen Straße..je breiter umso schlimmer...Autobahn, Wohnsiedlung. Ich krieg schon das Grausen, wenn hier wieder ein großer Baum gefällt wird. Aber ich stoße mit meiner Ansicht auch bei vielen an, das weiß ich. Ich habe direkte Nachbarn, die wollen gar keinen Baum weit und breit um ihr Haus stehen sehen. Ohne Büsche und Bäume kommt der dicke Rasenmäher auch besser durch.
Und ich selbst bin ja auch ein Teil der energiefordernden Menschen. Ich "zerstöre auch", leider!
Mir ist Natur umso lieber, je mehr Hecken und Wälder sie den Tieren bietet. Manche wollen alles weg haben. Der Mensch an sich hat andere, egoistischere Prioritäten...eben nur für den Menschen. Ich persönlich frage mich auch oft, wie "sinnvoll" die Entwicklung des Menschen für die Erde eigentlich war:-) Für mich ist die Natur das Größte und wir sind wirklich nur der Gast hier. Ich meine, das sollte man nie vergessen! Man vergisst es aber ständig.

Wie hier auf Hikr. der Chaeppi schon mal gesagt hat, dann doch lieber Wind- und Sonnenenergie als Kohle- und Atomkraftwerke...oder? Am besten wäre, wir bräuchten das alles nicht.
Aber für die Vögel tut es mir sehr leid! Dass evtl. Aasfresser davon profitieren..auch bei vermehrtem überfahrenen Wild auf den Straßen....tröstet nur wenig?!

Vielen Dank für die Info mit den Seidenschwänzen. Ich glaube, es gab schon mal solche "Invasionen" und ich glaube, ich habe vor langer Zeit sogar hier bei uns im Garten schon mal welche gesehen? Ich werde draußen vermehrt darauf achten...und in Zukunft auch auf evtl. Flügelabdrücke im Schnee. Raus in die Natur und Augen auf, das tut auf jeden Fall gut.

Viele Grüße
Uschi


silberhorn hat gesagt:
Gesendet am 15. Februar 2013 um 16:31
Wie schon anderorts bei Hikr erwähnt gefallen mir Winkraftanlagen wie z.B. auf dem Mont Crosin [www.jurabernois.ch/de/entdeckungen//ungewoehliches/windkraft...]. (Umweltverträglichkeit und verdichtetes Bauen lasse ich hier bewusst aus dem Spiel). Mich hingegen stören die z.B. in Basel langsam wie Pilze aus dem Boden wachsenden Hochhäuser. Klötze die die Sicht auf umliegende Hügel und Berge verschandeln.


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