...unbedingt dem Wunsche der Bewohner. Diverse Zeichen der Berntreue hüben (Roggenburg) wie drüben (Ederswiler), wenn auch unter anderer "Besatzungsmacht". Roggenburg gehörte ursprünglich gar nicht zum Laufental (und grenzt an dieses nur an einem Punkt). Nach der Gründung des Jura hat es vom Bezirk Delsberg gewechselt um bei Bern bleiben zu dürfen, knapp 20 Jahre später kamen sie aber nolens zu Baselland. Warum Ederswiler nicht wechseln durfte weiss ich nicht.
 
 

Kommentare (9)


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kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 16. Mai 2019 um 11:18
> Warum Ederswiler nicht wechseln durfte weiss ich nicht.

Sie wollten nicht ... und dies gar zwei Mal

Alpenner hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. Mai 2019 um 13:05
Ich habe das auch gelesen aber nicht ganz verstanden, ausserdem sind Wikipedia Einträge über historische Sachfragen höchst kritisch zu betrachten, vor allem wenn es keine Quellenangabe hat. Im Historischen Lexikon der Schweiz steht: "Ederswiler" war eine der drei Gemeinden, die am 23. Juni 1974 gegen die Bildung des Kt. Jura votierten (42 zu 35 Stimmen), doch da es damals nicht ans Laufental grenzte, konnte es sich diesem nicht wie die Nachbargem. Roggenburg anschliessen."... welcher Wechsel zu welchem Kanton soll dann 1978 abgeleht worden sein? Und warum? Eine Ederswilerim im Bus hat geklagt dass die Enkel in Nachbargemeinden in den französischen Schulunterricht MÜSSEN, das wäre ja schon ein starkes Stück, in welcher Gemeinde ist denn die Mehrheitsbevölkerung verpflichtet ihre Kinder in einer anderen Landessprache unterrichten zu lassen? Die Abstimmung 2013 habe ich nicht mitbekommen, ich denke die Leute haben da gedacht, Delsberg ist halt doch noch einiges näher als Liestal...

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. Mai 2019 um 15:30
> Die Abstimmung 2013 habe ich nicht mitbekommen

Ging darum, einen neuen Grosskanton Jura zu schaffen. Wurde aber von den Gemeinden des Berner Juras versenkt.

Somit ist Wikikpedia tatsächlich (wieder einmal) nicht korrekt, denn Ederswiler stimmte - zwar nur mit einer hauchdünnen Mehrheit - für die Schaffung, solch eines neuen Kantons.

> in welcher Gemeinde ist denn die Mehrheitsbevölkerung verpflichtet ihre Kinder in einer anderen Landessprache unterrichten zu lassen?

Wenn eine Gemeinde, mangels Kindern, keine eigene Schule mehr betreiben kann, müssen die Kinder überall in der Schweiz in die nächste Gemeinde mit einer Schule.

Gibt in der Schweiz, soviel ich weiss, kein Recht auf Schule in der eigenen Muttersprache.

Alpenner hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. Mai 2019 um 16:24
zu welchem Kanton hätte Ederswiler denn 1978 wechseln können? Zurück nach Bern?

Also in Roggenburg hat es zumindest eine deutschsprachige Primarschule, aber die müssen glaub in die dreimal soweit entfernte Primarschule von Movelier (das früher auch als Moderswiler bekannt war und heute noch fast ein Viertel deutschsprachige Bevölkerung hat). Ich verstehe nicht wie da nicht eine interkantonale Lösung gefunden wird, im umgekehrten Fall gäbe das sicher ein grosses Geschrei.

Ganz allgemein hat die deutschsprachige Minderheit im Kanton Jura, immerhin bis zu 10% der Bevölkerung, praktisch keine kulturellen Rechte, sie wird eigentlich kaum beachtet, viele Gemeinden haben noch über 20%, Delsberg vor 100 Jahren etwa 40%! Mir fällt grad ein es gibt wohl noch ein zweites deutschsprachiges Dorf im Jura, in Envelier (oder Imwiler wie die Einheimischen sagen) sprechen gefühlt zwei Drittel Deutsch, ein Freund hat dort ein Ferienhaus, auch fast alle Flurnamen sind deutsch, es wurde halt zu Vermes eingemeindet und ist keine selbstständige Gemeinde mehr.

Im Berner Jura gibt es noch zwei offiziell deutschsprachige isolierte Minigemeinden (Bergtramlingen/Mont Tramelan) und Rebévilier/Ruppertswiler) die einen Emmentaler Dilekt sprechen sollen.

Alpenner hat gesagt: Korrektur
Gesendet am 16. Mai 2019 um 16:25
laut wiki nicht offiziell deutschsprachig, nur mehrheitlich, weil es im 2ten Weltkrieg nicht opportun war...

Zitat wiki:
Gemäss einem Bericht des Europarates[3] ist Mont-Tramelan eine offiziell französischsprachige Gemeinde mit deutschsprachiger Bevölkerungsmehrheit, während das Historische Lexikon der Schweiz schreibt, 1942 sei Deutsch als Amtssprache eingeführt worden, was zu Spannungen in den umliegenden Gemeinden geführt habe.[2] Dieser kommunale Entscheid wurde von der Regierung am 19. Juni 1942 aufgehoben, die Gemeindebehörde verwendet jedoch weiterhin die deutsche Sprache im Umgang mit Deutschsprachigen. 1952 fiel wiederum ein Entscheid für die deutsche Sprache.[4] Gegen den offiziellen Gebrauch des Deutschen gab es immer wieder Proteste aus dem französischsprachigen Teil des Juras, insbesondere auch gegen die seit 1897 öffentliche, vormals private, deutschsprachige Schule, letztmals 1980.[4][5] Heute werden einige Fächer auf Französisch unterrichtet; fast alle Schüler sind zweisprachig.[6]

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. Mai 2019 um 18:26
> Also in Roggenburg hat es zumindest eine deutschsprachige Primarschule, aber die müssen glaub in die dreimal soweit entfernte Primarschule von Movelier

Roggenburg gehört zum Kanton BL und die Kinder gehen in Röschenz zur Schule: www.roggenburg.ch/schule/

Klar hatte es früher mehr Deutschsprachige im Jura, denn dies war Teil der von Bern so gewollten "Kolonialisierung" der Falschgläubigen.

Aber auch unter den Bernern ging es den Ederswilern anscheinend nicht unbedingt besser: /www.nzz.ch/das_kleine_elsass_im_kanton_jura-1.13583605

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. Mai 2019 um 19:04
> Im Berner Jura gibt es noch zwei offiziell deutschsprachige isolierte Minigemeinden

spontan fallen mir noch die Gemeinden Seehof und Schelten ein.

Alpenner hat gesagt: RE:
Gesendet am 17. Mai 2019 um 15:04
Seehof und Schelten kenn ich gut, die haben sogar noch eine Schule wo keine 10 Kinder verschiedenen Alters gleichzeitig unterrichtet werden. Aber die liegen ja nicht isoliert im französischen Sprachgebiet (gut Seehof verkehrstechnisch vielleicht schon.) Andere Dörfer wie Romont/Rothmund und Vauffelin/Füglisthal sind de facto zweisprachig ohne diesen offiziellen Status. Der Anteil der Deutschsprachigen ist dort grösser als der der Französischsprachigen in der penibel zweisprachigen Gemeinde Biel. In Murten sprechen nur 15% Französisch, dennoch haben diese eine eigene Schule. Fribourg mit knapp 30% Deutschsprachigen ist im Gegensatz zur allgemeinen Auffassung offiziell nicht mal eine zweisprachige Gemeinde. Im Grunde wird hier grundsätzlich mit zwei Ellen gemessen, interessanterweise stets zum Nachteil der Majorität, das ist wohl eine typische "Idée Suisse" ("Schweizer Idee" habe ich auch noch nie gehört :)

Kolonisierung der Falschgläubigen ist etwas heftig. Zumindest was die Siedlungen im noch heutigen Berner Jura angeht macht es ja auch keinen Sinn, waren die ja schon Jahrhunderte reformiert. Ich glaube nicht dass der Anteil der Deutschsprachigen im katholischen "Nordjura" in den über 150 Jahren Berner Herrschaft zugenommen hat, der Anteil der Reformierten ja offensichtlich auch nicht.

Die Sprachgrenze hat sich zu verschiedenen Zeitpunkten an verschiedenen Orten in beide Richtungen verschoben, aber im Grossen und Ganzen seit dem Frühmittelalter doch deutlich zu Ungunsten der Deutschen Sprache.

Alpenner hat gesagt: RE:
Gesendet am 17. Mai 2019 um 15:50
Ist diese Schule dichtgemacht worden?

Kindergarten und Primarschule
Adresse: Schulhausweg 1, 2814 Roggenburg, Schweiz
Telefon: +41 32 431 18 48


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