2946 m, Grassen, über Südwand


Publiziert von burrito , 28. September 2015 um 19:43.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:27 September 2015
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-OW   CH-UR 
Zeitbedarf: 9:00

Wir parkierten beim Sustenbrüggli und schlugen den blauen Wanderweg ein, links hinauf über die Firnplangg. Möglichst direkt zum Grassenjoch. Wir nahmens gemächlich, denn es war noch früh. Schon bald schaute die Sonne raus und wärmte unsere Rücken. Oben folgten wir dem blauen Weg nach rechts und querten ein paar kleinere Flüsschen.
Dann verliessen wir den Wanderweg und stiegen linkshaltend, weglos immer weiter in die Höhe. Wir umgingen Pkt. 2316 weit links, über das auf der Karte eingezeichnete Schneefeld. Unser Weg war recht steil, jedoch gut zu gehen und vorallem effizient. Bald erreichten wir die Kuppe und hatten einen schönen Überblick über den Stössenfirn. Der Neuschnee der letzten Woche war zwar ca. 30 cm hoch, jedoch konnte man die Spalten auf dem Gletscher noch sehen. Auf dem Firn hatte es noch keine Spur, also hatten wir den Spass, eine geeignete Route über Gletscher zu finden. Zuerst querten wir den Gletscher bis in die Mitte, umgingen 2 Spalten linkshaltend und hielten uns dann möglichst an den nördlichen Rand. Bald erreichten wir das Grassenjoch und stiegen zuerst in den Sattel und dann weiter an den Einstieg. Ich hatte lust, die Steigeisen zum Klettern der ersten 3 Seillängen anzubehalten. Dies ging zwar, war aber auf den Platten nicht so angenehm. Der Routenverlauf war logisch und wer das Topo vorher angesehen hat, wird keine Probleme haben. In der ersten Seillänge hatte es gerade einmal 2 Hacken auf ca. 30 m. Die Bohrhaken sah ich meistens bereits vom letzten Bohrhaken aus. In der ersten Länge, nach dem 2. Hacken gehts es in der Falllinie weiter gerade hoch direkt an den Stand. Friends und Keile können immer wieder eingesetzt werden.
Danach kam die kurze Geh-Passage und dann gingen wir weiter an die Rippe auf der rechten Seite. Wegen steilem Schnee im Couloir vor dem Einstieg mussten wir bereits einige Meter vor dem Einstieg das Sicherungsgerät einhängen und dann mit Schlingen und Keilen die Passage über den Schnee an den Grat absichern.
Der Grat war um einiges luftiger als die Wand. Nach der ersten Grat-Seillänge mussten wir zuerst kurz etwas absteigen, sehr ausgesetzt. Danach folgte ein einfacher Grat in 2 Seillängen hoch zum Gipfel. Wobei die letzte Seillänge fast die ganzen 50 m des Seils benötigte.
Dann standen wir auf dem Gipfel und genossen die phantastische Aussicht im Sonnenschein mit angenehmen Temperaturen.
Nach kurzer Pause stiegen wir auf guter Spur hinunter bis Pkt. 2835 und bogen rechts ab und hinunter auf den Stössenfirn. Mässig steil.
Am Ende des Gletschers zogen wir die gesamte Kletterausrüstung aus und tauchten ein in den zähen Hochnebel. Dem hier ansetzenden blauen Wanderweg folgend gelangen wir zur Sustlihütte.

Es war ein wunderbarer Tag in der Sonne. Die Tour war abwechslungsreich. Wir hatten Gletschertraversen, Klettern an einer plattigen Wand, Klettern an einem ausgestzten Grat und einen gemütlichen Abstieg in der Sonne. Zu empfehlen.

Tourengänger: burrito


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Kommentare (1)


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danueggel hat gesagt: Aha, doch...
Gesendet am 28. September 2015 um 20:10
Schön hat es doch geklappt :) Da kann der Mythen nicht mithalten...


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