Monte Coudrey - Dr. Jimmy - Mehrseillängenklettern im unteren Aostatal


Publiziert von simba , 5. September 2015 um 14:16.

Region: Welt » Italien » Aostatal
Tour Datum:25 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: 5b (Französische Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 

Arnad-Bard ist ein Paradies für sonnige Mehrseillängen-Kletterei. Rund um die Talenge des Fort Bard streben Granitwände aus grünen Wäldern in den Himmel. Genügend Fels und Routen für Wochen, Monate... Nach zwei Tagen Regenwetter im Aostatal boten sich die vielfach südseitigen und damit schnell trocknenden Wände für eine Klettertour an.

Die Anfahrt zu den Felsen des Monte Coudrey ist eine Geschichte für sich. Von Bard kommend gelangt man nach der Talenge beim Fort in ein Dorf, dort ein unauffälliges Weglein Richtung Albard nach links abbiegen. Anschließend durch Weinberge, Dörfer, Gehöfte, hoch und wieder runter bis zum Ende der Straße einem kleinen Parkplatz. Auch der Zustieg bedarf einiger Worte: Nicht dem Weg vom Parkplatz direkt in den Wald folgen, sondern vom Parkplatz in Richtung des Tals rechtshaltend absteigen, diesbezüglich weist ein kleiner unscheinbarer Pfeil direkt am Parkplatz auf den richtigen Weg hin, der später zwischen zwei Steinmauern verläuft (ab hier nicht mehr zu verfehlen) und in den Wald hinabsteigt. Dort über einen Bach und immer leicht absteigend querend bis man die verschiedenen Einstiege der Routen erreicht, wobei bis zur Route "Dr. Jimmy" doch einige, stets angeschriebene Einstiege passiert werden.

Die Route selbst bietet durchgehend sehr schöne Granitkletterei an schön strukturierten Platten garniert mit Verschneidungsstellen und kurzen Steilaufschwüngen bei (wohl anders als früher) sehr guter Absicherung (Abstände 2-5 Meter). Die früheren, in der Vergangenheit noch beanstandeten Bohrhaken finden sich zwar teils noch in der Route, sind aber ersetzt bzw. ergänzt durch eine Vielzahl neuer "Silberlinge". Die Route findet sich im Übrigen dank der vielen Haken auch ohne Topo, allein nach der 2 SL (oder bei Auslassen des 1. Stands 1. SL) gibt es einen unklaren "Abzweig" hier nicht gerade aus hoch über eine Platte zu einer gutmütig aussehenden kurzen Verschneidungsstelle (andere Route, ca. 6a), sondern (ev. schon vor Erreichen des Stands (auslassen) nach links über ein Band zu einem sichtbaren Stand) und einem plattigen Pfeiler, der deutlich schwieriger aussieht, als er sich dann klettert (5b).

Dank der Südexposition war die Route trotz des Regens der Vortage großteils trocken, nasse Passagen konnten stets gut umklettert werden. Lediglich das Anklettern des (mit ca. 8 Bohrhaken auf 10 Metern abgesicherten!!) Aufschwungs (5b, BH teils nicht auf einfachster Linie) in SL 6 über eine Platte gestaltete sich etwas unangenehm, da es aus dem Riss zwischen Platte und Aufschwung ordentlich siffte und hier zwischen 1. und 2. Haken doch 4 Meter auf der teils nassen Platte zu klettern waren.

Leider gerieten wir (als selbst nicht wirklich schnelle Kletterer) und eine französische Seilschaft in einen veritablen Stau hinter einer Seilschaft, die uns an zuvor beschriebener Abzweigung bzw. unserem Verhauer in eine andere Route nach SL 2 überholte und uns im Anschluss irgendwie nicht mehr vorbeilassen wollte, was nicht nur an unseren Wasservorräten, sondern auch etwas an den Nerven zehrte. 5,5 Stunden Kletterzeit allein für die 9 SL sprechen eine deutliche Sprache ;)

Nach 9 SL kann man nach rechts über Bänder die Wandzone verlassen (kurze gesicherte Stelle) und in ca. 20 Minuten wieder zum Parkplatz absteigen, wobei die Orientierung auch im dichten Wald unprpblematisch und selbsterklärend ist. Es könnten aber auch noch zwei weitere SL angehängt werden, nach denen wieder zum "Abstiegsweg" abgeseilt werden muss, was uns nach den doch lang geratenen Kletterei aber nicht mehr so recht taugen wollte.

Material:
50 Meter Seil (notwendig in SL 7, könnte sonst, da leicht (IIII) aber auch kurz gleichzeitig gestiegen werden).
13 Express (wenn man immer alle BH benutzen will)

Tourengänger: simba, Nala


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