Toblacher Neunerkofel 2581m - Die Wasser der Drau


Publiziert von georgb , 21. August 2015 um 18:16.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:21 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1450 m
Abstieg: 1450 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Pustertal-Toblach-Neutoblach-Hotel Santer
Kartennummer:tabacco Sextener Dolomiten

Der Toblacher Sattel trennt das Pustertal nicht nur in seinen östlichen und westlichen Teil, sondern bildet auch die Wasserscheide zwischen Rienz und Drau. Will heißen, jeder Tropfen Regen, den wir heute erwischen, wird früher oder später im Schwarzen Meer landen. Uns ist es herzlich egal, wo das Wasser letztlich hinfließt, Hauptsache nicht auf unsere Köpfe.
Beim Start in Neutoblach ziehen nämlich noch die Wolken über den Neunerkofel und zu sehen ist wenig. Nach knapp einer Stunde auf dem Weg Nr.28 zweigt rechts eine Geröllschneise ab Richtung Neunertörl. Sie bildet zunächst den Normalweg zum Gipfel. Ein gutes Stück folgen wir dem ausgeschwemmten Bachlauf über Schotter und grobes Blockwerk, teilweise mit leichten Kraxeleinlagen (I). Am Ende der Schneise folgen wir links einer breiten Rampe mit Steigspuren zu einem markanten Sattel. Hier öffnet sich der Blick auf Innichen und eine deutliche Spur führt am Osthang des Neuners weiter. In leichtem Klettergelände (I+) erreichen wir eine enge Scharte zwischen Haupt- und Vorgipfel. Das folgende Wändchen bildet die Schlüsselstelle, im 2. Grad, aber mit vielen kleinen Griffen. Wenige Meter danach stehen wir am imposanten Kreuz mitten im Nebel. Langsam tun sich schon die ersten Lücken auf und wir staunen über die faszinierenden Wolkenspiele um uns herum, sie geben der wilden Bergwelt eine ganz besondere Note. Ganz aufziehen wird es aber heute nicht und für den Nachmittag sind Gewitterschauer angesagt, also steigen wir zeitig wieder ab zu besagtem Sattel. 
Beim Blick nach Osten Richtung Gantraste fällt uns ein Steinmännchen auf. Sollte es auch auf dieser Seite eine Abstiegsvariante geben? Neugierig folgen wir den Trittspuren und weiteren Steinzeichen, sie führen uns zunächst gut durch das Felsenwirrwarr. Doch auf halber Strecke endet unser Abstieg vor einer grausigen Rinne. Möglicherweise war das Gelände hier vor Jahren noch einfacher, aber heute bedarf es einer heiklen Querung im 2. Grad, um auf die andere Seite zu kommen! Wir zögern kurz, aber zurücksteigen will auch keiner mehr. Bald wird das Gelände zum Glück wieder leichter und die Spur führt weiter zur Gantraste.
Etwas knapp in der Zeit verzichten wir auf den netten Aussichtspunkt und folgen einer einladenden Geröllhalde talwärts. Einladend aber nur bis zum ersten Abbruch, der in einen Wasserfall mündet! Wir befinden uns ja schließlich im direkten Einzugsgebiet der Drauquelle. Das nur nebenbei, darüber verschwenden wir jetzt noch keinen Gedanken, stattdessen stürzen wir uns notgedrungen links ins Latschendickicht. Bald gehen die Latschen in großzügigere, aber steile Waldlandschaft über und irgendwie stoßen wir auf den markierten Steig 6a zur Elsler Kaser. Zur Nachahmung nur sehr bedingt empfehlenswert!
Doch das Querfeldeingetrample ist bald vergessen, schnell stehen wir an der verlassenen Hütte und noch schneller fliegen wir über den steilen Forstweg hinab zum Auto. Zum Einkehrschwung im Hotel Santer ist leider keine Zeit mehr, aber vor dem Regen sind wir wieder zuhause, gerüstet für den folgenden Grillabend mit Freunden ;-) 

Tourengänger: georgb


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»