Pizzo Centrale


Publiziert von Frankman , 16. August 2015 um 14:16.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum:13 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   CH-UR   Gruppo Pizzo Centrale   Gruppo Pizzo Lucendro 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 908 m
Abstieg: 908 m
Strecke:Gotthard - Lago della Sella - Guspisattel - Pizzo Centrale
Zufahrt zum Ausgangspunkt:St. Gotthardpass, Passo San Gottardo
Kartennummer:map.geo.admin.ch, 19 Gotthard 1: 60 000

Der Pizzo Centrale ist ein 2999,3 m ü. M. hoher Berg in den Schweizer Alpen und einer der höchsten Gipfel der Gotthard-Gruppe. Knaurs Lexikon für Bergfreunde
 

Allein schon die Höhe von 2999 m macht den Pizzo Centrale interessant. Auf dem Gipfel stehend verläuft etwa in Bauchnabelhöhe die 3000er Höhenlinie, so dass die Nase auf jeden Fall in über 3000 m schnuppert. Seit ich den Gipfel des Pizzo Centrale von der Fellilücke ausmachen konnte, ist der Gipfel auf der Agenda. Mit seiner Dominanz von annähernd 7 km bis zum Piz Gannaretsch in den Adula-Alpen bietet der Centrale auch ein ordentliches Gipfelgefühl.
Vom Parkplatz am Ospizio San Gottardo folgt man zuerst dem breiten Fahrweg zum Lago della Sella. Ständiger Begleiter auf diesem Abschnitt sind die Festungsanlagen aus verschiedenen Epochen. Geschützöffnungen und Bunkeranlagen sind teilweise versteckt unter Felsimitaten.
Einen schönen Überblick über die museale Aufarbeitung und den Mythos Gotthardfestung bietet die Ausstellung Sasso San Gottardo: „Mitten im Gotthard Massiv, in einem ehemaligen Reduit-Bunker, befindet sich mehr als nur ein Blick in die historische Vergangenheit dieser Anlagen.“ Vgl. www.sasso-sangottardo.ch
An der Staumauer des Lago della Sella öffnet sich der schöne Blick in die von der letzten Eiszeit überformten Landschaft zwischen Gamsspitz, Pizzo Prevat und Giübin.
Bis zum Abzweig „Gemsstock, Gloggentürmli“ am See entlang genießt man die türkisen Farbspiele im glasklaren Wasser mit der Morgensonne. Nach der zweiten Kehre folgt man der blau- weißen Markierung bis zum P. 2468 m. Im Anstieg zur ersten Steilstufe des Sasso di Paisgion erkennt man ausgebleichte rot- weiß Markierungen und zahlreiche Steinmänner. Den eigentlichen Anstieg zeigt ein deutlich erkennbarer roter Pfeil am Fuß der Geländestufe.
Einzelne Abschnitte dürfen hier auch als T4 angesehen werden. Ein Fixseil oder eine Kette wären gerade beim Absteigen nicht schlecht. Die wenig begangene Route bleibt so allerdings auch in seiner Natürlichkeit erhalten.
Am P. 2560 m wird man dann von den Murmeli des Sasso di Paisgion lautstark begrüßt und genießt den Blick auf den Lago della Sella und in Richtung Bedretto. Den zahlreichen Steinmännern folgend quert man die Südflanke des Gamsspitz und gewinnt bis zum markanten Steinmann am P. 2759 m ständig an Höhe. Beim Erreichen des Südgrats des Gamsspitz erkennt man dann auch den weiteren Wegverlauf und die Spitze des Pizzo Centrale. Vom Guspissattel am P. 2888 m sieht man unten im Tal der Gotthardreuss die Passstraße beim Gasthaus Mättli.
Der letzte Anstieg führt über Wegspuren nahezu direkt auf den Gipfel. Hier sollte man darauf achten, nicht zu weit nach rechts (Osten) zu kommen. Am Gipfel befindet man sich nicht nur auf der Kantonsgrenze, sondern hat auch die europäische Hauptwasserscheide erreicht. Die Beschreibung des Vierquellenwegs „sentiero delle quattro sorgenti“ am Gotthardpass kommt in Erinnerung. Hinter dem Badus/ Six Madun liegt der Tomasee als Rheinquelle, direkt unterhalb auf der Nordflanke breitet sich der Ober Satzgletscher aus und entwässert in die Unteralpreuss, der Karsee im Süden fließt in Richtung Ticino ab und im Westen grüßt die Furka oberhalb des Rhonegletschers. Das Panorama ist beeindruckend.
Die hier angegebenen 8 Stunden sind inklusive Pausen und Gipfelrundblick. Wäre nicht von Westen kalter Wind als Vorbote einer Schlechtwetterfront aufgekommen, könnte man die Zeit auf dem Gipfel gerne noch ausweiten. Der Abstieg erfolgt über dieselbe Route und erfordert direkt an der Gipfelpyramide und an der Stufe des Sasso di Paisgion Konzentration und Trittsicherheit. Zügig erreicht man dann den Lago della Sella und den Gotthardpass mit dem üblichen Touristentrubel. Den Tag beschließen wir mit einem Sprung in den über 25° C warmen Vierwaldstättersee in Bouchs. Zwar ist das Wasser nicht ganz so erfrischend, aber trotzdem sehr angenehm.

Tourengänger: Frankman


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