Riffl 2773m - Die steile Wiese


Publiziert von georgb , 26. Juni 2015 um 12:11.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:25 Juni 2015
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1250 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Pustertal-Pfunders-Hinteregger Hof
Kartennummer:tabacco Pfunderer Berge

Wer sich durchs Pfunderer Tal bewegt, dem fallen sofort die steilen Wiesen auf. Eine Kunst, wie die Landwirte das Gelände bearbeiten und die Tiere sich in den abschüssigen Hängen bewegen.
Auch wir haben heute einige dieser steilen Wiesen kennengelernt auf dem Weg zu einem der unbekanntesten Pfunderer Gipfel. Die Riffl ist nur den Einheimischen bekannt, wenn überhaupt. In der Karte ist sie nicht vermerkt, nur ihre rote und schwarze Kollegin. Besucht werden sie alle kaum, einzig die Rote Riffl besitzt ein Kreuz und wird gelegentlich von ein paar Wagemutigen bestiegen. Die letzten ausgesetzten Höhenmeter sind nichts für schwache Nerven!
Auch unser Gipfel ist kein Spaziergang, aber für trittsichere Wanderer, die sich gerne auf steilen Wiesen und brüchigen Schrofenhängen bewegen, gut machbar. Markierungen allerdings gibt es nicht, selbst Steinmänner sucht man vergebens. Gut, dass wir auf unserem ersten Etappenziel, der Gampielalm, Andreas den sympathischen Hüttenwirt antreffen (dauerhaft bewirtet ist die Alm erst ab 1. Juli!). Er kennt die Umgebung wie seine Westentasche und beschreibt uns sämtliche Tourenmöglichkeiten.
Wir wählen die Variante durchs Valzarer Tal und steigen auf den Viehspuren bis zur gleichnamigen Alm. Links über der Hütte zieht eine steile Schneise hinauf Richtung Schaflahner. Die Wiese ist so steil, dass wir beinahe auf allen Vieren kriechen müssen, mit den Stöcken als Hufersatz! Auf dem Rücken angekommen öffnet sich ein grandioser Blick, zum Eisbruggsee mit Hochfeiler und Weißzint, aber auch auf die abschüssige Flanke der Riffl. Das Gelände sieht zunächst unbegehbar aus, aber aus der Nähe betrachtet findet sich ein deutlicher Gamswechsel, der durch die steilen Schrofen weiterführt. Mühsam steigen wir weiter bis zum Gipfelsteinmann, auch wenn das Gelände technisch unschwierig ist (I). Doch das Rifflgestein ist berüchtigt, der Schiefer rutscht und bricht bei jedem Tritt, daher wohl auch der Name!?
Die Ausblicke entschädigen allerdings sehr, vor allem die Rote Riffl nebenan wirkt von hier aus beeindruckend. Als Abstieg wählen wir die Gaisleite im Norden Richtung Eisbrugge. Durch eine haarsträubende Rinne rutschen wir vorsichtig hinunter und ein paar steile Wiesen führen uns ins Tal. Von hier aus ist die preisgekrönte Gampielalm über die Forststraße schnell erreicht. Leider ist Andreas unterwegs, so verschieben wir den Schnaps auf ein andermal und fliegen zurück zum Parkplatz. Wers gemütlicher mag nimmt den Fahrweg, oder genießt wie wir noch einmal das steile Gelände auf dem Steig durch den Wald und über die Pfundrer Wiesen.

Tourengänger: georgb


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»