Steirischer Mariazeller Weg / 06 von Graz nach Mariazell

Nach meiner vorjährigen Wanderung auf dem Wiener Wallfahrerweg nach Mariazell habe ich mir für heuer dessen Pendant in der Steiermark vorgenommen. Die Strecke ist zwar etwas kürzer, aber um wesentliches schwieriger, da sie mehrere Berge und viele Pässe im Grazer Bergland überquert. Mein Ziel war, die 120 Kilometer in vier Tagen zu gehen und dabei möglichst jeden Tag einen für mich neuen Berg zu ersteigen. Insgesamt sind fast 5000 Höhenmeter zusammen gekommen. Mit der Planung habe ich bereits mehrere Wochen vor dem Start begonnen. Wichtig ist Unterkünfte im voraus zu reservieren, wobei diese in bewältigbarer Etappenlänge liegen sollten. Aufgrund des Feiertages (Fronleichnam) waren viele Zimmer bereits ausgebucht. Am Niederalpl hatte ich Glück, noch ein Quartier zu bekommen. Meine Wahl fiel auf Passail (1. Tag, 27 Kilometer ab Graz, 800 Höhenmeter, neuer Berg: Schöckl), Wartberg im Mürztal (2. Tag, 42 Kilometer ab Passail, 1600 Höhenmeter, neuer Berg: Stanglalm) und das Niederalpl (3. Tag,  28 Kilometer ab Wartberg, 1200 Höhenmeter). Am letzten Tag wanderte ich vom Niederalpl zur Herrenboden Alm, von der ich (neuer Berg) einen Abstecher auf den Fallenstein gemacht habe, bevor es über die Schöneben zum Mosshuam Wirt, zum Kreuzberg und nach Mariazell ging (4. Tag, 20 Kilometer, 1000 Höhenmeter). Ich habe versucht, das Gepäck möglichst beschränkt zu halten. Stabile Turnschuhe waren die richtige Wahl für die langen Etappen, kamen beim Abstieg vom Schöckl oder vom Fallenstein aber sehr an die Grenze. Wichtig war auch, dass das Wetter mitgespielt hat. Im wesentlichen ist es eine Almwanderung, anfangs sehr oft auch auf Asphalt, mit vielen Waldpassagen (vom Straßegg bis nach Wartberg) und - wenn man es will - einer Bergeinlage über die Veitsch. Die Strecke ist durchwegs gut markiert (06), die mitgenommenen Wanderkarten habe ich nur selten zum Orientieren gebraucht. Es lohnt sich, mit der Gondelbahn auf den Schöckl zu fahren. Die Zeitersparnis habe ich in einen längeren Aufenthalt im Stubenberg Haus investiert, von dessen Terasse man einen grandiosen Ausblick auf das Grazer Becken hat. Gerne wäre ich auch über die Veitsch gegangen, aber nach der 42 Kilometeretappe ab Passail am Vortag (und vor allem wegen der nicht geeigneten Schuhe) habe ich diesen Berg, auf dem ich bereits einmal war, ausgelassen. Schön war der Umweg auf den Fallenstein, von dem ich eine Reihe von Bergen, die ich erst heuer kennengelernt habe, im Panorama hatte (Großer und Kleiner Königskogel, Wildalpe, Hohe Student, etc.). Persönlich bevorzuge ich es, nicht in einer Gruppe zu gehen. Das erlaubt mehr Flexibilität bei Tempo und Pausen. Plan für 2016 ist der Niederösterreichische Mariazeller Weg ab St. Pölten.