Da sitzen zwei hikr.-Pärchen im gleichen EW IV und merken es erst hinterher....


Publiziert von Henrik , 6. Juli 2015 um 22:12.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum:26 Mai 2015
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI 
Zeitbedarf: 2:30
Strecke:Nicht zum ersten Mal
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV
Kartennummer:Spaziergang

… während Monaten hat sich Edith auf den Weltmeeren  aufgehalten – die Rundum-Variante hat sie sich zum Abschluss bzw. Neustart ihres Lebensabschnittes gegönnt, frei von verstopften S-Bahnen oder ungeduldig hupenden Automobilisten, die den Fahrradfahrern oft  begegnen – auf dem Weg zur Arbeit nach Oerlikon. Sich nicht irritieren zu lassen vom Wecker, dem Zeithammer, uns selbst auferlegtes, ggf. auch fremdes Diktat! Freiheit zur See und langen Passagen, wo sich auch Berge erheben, die nach dem Ausrollen in sich zusammenfallen.

… zurück auf dem Festland, mehr als 80 Tage unterwegs, mit zusammen andern 400 Landratten aus der ganzen Welt. Zurück in der Urbanität. Andere Gesetze und andere Wahrnehmungen. Nicht das Rollen und nicht die Gischt. Aber eine Frage nach dem Tessin – hast du was im Köcher? Projekte sind nicht nach meiner Fasson, aber an Ideen mangelt es nicht. Bedingt durch meine berufliche Tätigkeit (Temporärjobs auf IMCs schweizweit) komme ich z. Z. selten ins Tessin, alleinig die Romandie lasse ich mir aber nicht entgehen: stilles TuTen mit einer einzigen Person.

… wir treffen uns unter dem ehrwürdigen neogotischen Bogen auf dem Bahnhofsplatz in Luzern. Ja, wir lassen den Gang ins LUZ aus und setzen uns in den IR nach Airolo. Dort nehmen  wir Platz auf der Holzbank unter den Arkaden des Hotels des Alpes und pflegen die Beschaulichkeit. Zeit auch, sich zu erkunden, ob die Schlucht Piottino offen ist, was die Dame im Touri-Büro mit Ja beantwortet. Mit dem Poschti Airolo – Bellinzona fahren wir zur Haltestelle Osco, Piottino und stehen am Fuss einer staubigen Abraumhalde des Zwischenangriffs der NEAT in Faido. Entlang des ausgeschürften Tunnelmaterials steigt der WW hinan, quert die Bahn und setzt sich sogleich fort in einen Spaziergang die Schlucht hinauf zur Dazio Grande, der Mautstelle der Urner. Eine einzige Stelle ist nach wie vor gesichert mit Baustellenband und einigen Planken. Das Gras wirkt geschnitten und gepflegt, das Rauschen des Ticono ist dezent zu vernehmen.  Kurz vor Dazio Grande erinnert eine Info-Tafel über die Verkehrsverhältnisse während des Baus der Gotthardlinie. Auch gewärtige ich mich dieser einzigartigen Stelle, wo auf engstem Raum unterschiedliche Verkehrsträger- und ebenen gewachsen sind: Saumpfad, -weg, Karrenweg, erste Strassen, die Gotthardlinie und schliesslich die Autobahn. Darüber die Hochspannungsmasten, die genau auch da durchführen. 


… wir halten uns an den WW. Queren hier die Kantonsstrasse und befinden uns in unmittelbarer Nähe der Gleistrasse. Nicht wirklich Schönheit treffen wir an, Baustellenfahrzeuge, Abraum, herumflatternder Plastikunrat, ein verlorener Schirm,  niedergetrampelte Erde und verblühte Pflanzen und ein stillgelegter Bahnhof, von jahrzehntelanger Vorbeifahrt der Züge in rotem Staub wie getroffen, leblos. Brems- und Verschleissstaub des Eisenrosses!

… wir wechseln erneut die Strassenseite, steigen hinauf zur Wegpa ssage, die im Grün endet, setzen uns dort hin für eine Weile, lassen den Wind in unsere Haare streicheln. Fortsetzung weglos bis wieder hinunter zum Trasse, folgen dort einer freigewählten Richtung durch ein Erlengestrüpp und finden uns schliesslich auf dem WW nach Ambri. Spuren schweren Gerätes sind auszumachen und auch andere Fussspuren, der WW führt ganz kurz hinauf  zum Waldrand und sticht später hinab bei der Flurbezeichnung Tre Cappella. Dort befinden wir uns dann auf der Kantonsstrasse bis zum Bahnhof.

… der warme Wind hat uns ausgetrocknet, eine der drei Osterias an der Strasse serviert auch strassenseitig, so dass wir uns dort einen Weissen genehmigen, Nüsschen werden uns unverlangt gereicht und der Bus kommt eine halbe Stunde später hier vorbei, so dass wir ausgeruht nach Airolo gelangen. Dort haben wir nochmals eine ¾ h Zeit, bis 17.59 der IR Zürich uns aufnimmt.

… wie sich später herausstellt, sitzen im hinteren Teil eines EW IV Ivo66 und Lena bei einer Flasche Rotwein, während Edith und ich im selben Waggon vorne sitzen (toilettennahe) – dass wir uns nicht getroffen haben, liegt einzig daran, dass die beiden hikr. hinten nicht bis Arth-Goldau aufs „Hüsli“ mussten!

… in Arth-Goldau wechsle ich in den ICN – er führt meine Topliste der Züge der CH an. Seine Ruhezone ist meine Komfortzone – Ankommen und in sich ruhend!
 
 
 
Spaziergang mit Edith

Tourengänger: Henrik


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Kommentare (1)


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mong hat gesagt:
Gesendet am 23. Juli 2015 um 02:37
Deine Berichte und Fotos, das sind nicht nur Berichte und Fotos,
das ist jedesmal ein EVENT.



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