Um den Untreusee bei Hof

Ist das Freizeitgelände einer 45.000-Einwohner-Stadt einen Bericht auf einer Wander- und Bergtourenseite wert? Man kann geteilter Meinung sein, da ich den Bericht veröffentliche, dürfte mein Standpunkt klar sein. Die Wanderung ist kurz, richtig, und flach ist sie auch. Aber sie wird auch viel begangen, ist nicht langweilig und hier noch nicht beschrieben. Niemand wird gezielt nach dieser Runde suchen, weil es keine Beschreibung braucht. Aber wer einen Tourentipp in der Region sucht, könnte den Bericht als Anregung empfinden.

Nun also zum eigentlichen Vorwort:
Der Untreusee ist ein 60ha großer Stausee vor den Toren der Stadt Hof, er wurde 1976 - 1979 als Freizeitsee angelegt und wird seitdem rege besucht. Mittlerweile entwickelt sich abseits der Badegebiete die Natur ganz gut, andererseits nimmt die Nutzung im Nordteil des Sees eher noch zu. Vor Jahren wurde in einem Fichtenwald direkt am Ufer ein Hochseilgarten erbaut, ein FlyingFox über eine Bucht und ein Labyrinth ganz in der Nähe sind die letzten Errungenschaften.

Die Runde beginnt am großen und kostenlosen Parkplatz oberhalb des Sees. Ein paar Meter weiter steht das örtliche Gefängnis, das von den oberen Etagen aus tatsächlich über einen Seeblick verfügen müsste - bislang hab ich's nicht getestet. Auf breitem Weg geht man hinunter zu einem Bootssteg und der noch in Winterruhe befindlichen Gaststätte. Von da an bin ich stets dem Schotterweg entlang des Ufers gefolgt, der zunächst entlang großer Liegewiesen führt. Weiter hinten ist der Uferstreifen bepflanzt worden, hinter dem Rundweg befinden sich Äcker und kleine Waldstücke. Man kommt schließlich an eine schmale Stelle des Sees. Hier besteht die Möglichkeit, über drei aufgeschüttete Inseln und die dazugehörigen Brücken nur eine 4,4km lange Runde zu drehen, ich bin dann aber doch die komplette Umrundung mit 6,3km gegangen.
Diese Runde bietet auch Blicke auf den hinteren Teil des Sees, der nicht für Freizeitaktivitäten genutzt werden darf und vielen Wasservögeln einen Lebensraum bietet. Wendepunkt ist an der Eppenreuther Mühle, danach bin ich auf der Ostseite des Untreusees zurück in Richtung Parkplatz gegangen. Diese Seite ist meiner Meinung nach die weniger interessante, da der See hier fast nur von Fichtenwald gesäumt wird und zudem über die unspektakuläre Staumauer führt.

Kurze und stark frequentierte Allwetterrunde am Stadtrand. Sehr beliebt auch bei Joggern.