Lenzuoli-Grat (Cresta dei Lenzuoli)


Publiziert von ironknee , 14. Oktober 2008 um 18:00.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:11 Oktober 2008
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Gridone 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1150 m

Schöne Gratüberschreitung hoch über dem Lago Maggiore.
 
Der Lenzuoligrat verbindet den Pizzo Leone (1659m) mit dem Gridone (2188m) und trennt das Centovalli vom See. Der Grat ist ein gezackter Zeitgenosse und bricht nach Süden eindrücklich steil ab. Seine Nordflanke ist etwas zahmer, bietet Umgehungsmöglichkeiten für die Schwierigsten Stellen (IV bis V), ist aber oft nass und daher nicht zu unterschätzen. Die Überschreitung bietet eine abwechslungsreiche und leichte T6-Tour. Der grösste Teil der Route ist im T4/T5-Bereich anzusiedeln. Drei Schlüsselstellen machen aus der Tour aber trotzdem ein unteres T6.
 
Von Cavallascio (P955) oberhalb von Alba Nova folgt man dem Wanderweg in Richtung Alpe di Naccio. Auf einem schönen, einfachen Weg gelangt man über P1499 und P1596 in etwa eineinhalb Stunden zum Pizzo Leone (1659m).
 
Vom Pizzo Leone steigt man zunächst bis P1570 ab. Ab hier folgt man am besten, weglos dem Gratkamm um einen späteren, mühsamen Aufstieg durch Alpenrosenbüsche zu vermeiden.
Bis zum Pizzo Ometto (1846m) sind einige schöne Kraxelstellen zu überwinden. Weiter folgt man dem Grat bis zu P1878. Hier bricht der Grat in eine tiefe Scharte ab. Man umgeht diese Schwierigkeit rechts, indem man einige Meter absteigt und schliesslich über eine mässig steile Platte in den Grund der Scharte abklettert (T6/II+ bis III-). Die Platte ist im unteren Teil feingriffig und wird mit beherzter Reibungskletterei überwunden. Man folgt nun etwa 100m einem Band unterhalb des Grates und steigt dann wieder auf die Krete zurück. Man folgt nun weiter dem Grat und gelangt schliesslich in eine weitere Scharte. Ein steiler Aufschwung (T5+) kündigt sich an und wird links der Felsen, über nasses aber gut gestuftes Gras und mit Hilfe einiger Bäumchen und Büsche gewonnen. Weiter geht es dem Grat entlang zum Mottone (1968m). Hier wartet die letzte schwierige Stelle. Man steigt nach links (Osten) über einen sehr steilen Grashang hinab und zurück in eine Scharte (T6-). Man steigt einige Meter nach rechts ab und stellt fest, dass man sich plötzlich auf einem markierten Weg befindet. In ständigem auf und ab folgt man dem Weg (zum Teil mit Ketten gesichert) bis auf den Gipfel des Fumadiga (2010).
 
Der leichte Abstieg (T2) führt uns zum Rifugio Al Legn und später nach Mergugno (1037m) wo unsere Tour zu Ende geht.
 
Tour mit Zaza.
 
Good hike,
 
ironknee
 

Tourengänger: Zaza, ironknee


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Kommentare (2)


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KraxelDani hat gesagt: Super Tour!
Gesendet am 15. Oktober 2008 um 11:07
Habe den Pizzo Ometto auch schon einige Male gemacht.
Im Gegensatz zum Grasabstieg am Mottone hat mich die Felsplatte am Pizzo Ometto aber weniger gefordert. Ich habe noch wenig Erfahrung in den Schwierigkeitsgraden, aber offensichtlich muss ich meine Bewertung von T4 in den beiden Touren sicher auf T5 erhöhen, aber gleich T6?
Jedenfalls ist somit klar, dass meine neu eingetragene Tour Rocce del Gridone ein T6 ist.

> Drei Schlüsselstellen machen aus der Tour aber trotzdem ein unteres T6.
Wo genau ist denn die dritte T6-Stelle?

Folgende zwei Fotos dürften Dir bekannt vorkommen...
- www.hikr.org/gallery/photo79053.html?post_id=9041
- www.hikr.org/gallery/photo78419.html?post_id=9041

Grüsse,
Dani.

ironknee hat gesagt: RE:Super Tour!
Gesendet am 15. Oktober 2008 um 19:13
Hallo Dani

Gemäss Definition und Da man Routen nach ihrer schwierigsten Stelle bewertet, ist die Route ein T6. Zugegeben es ist ein Grenzfall. Darum habe ich auch geschrieben "unteres T6".

Ob der Abstieg über die Platte fordert oder nicht, spielt bei der Bewertung keine Rolle. Ein erfahrener Berggänger meister diese Stelle natürlich problemlos. Es geht rein um die Bewerung der technischen Schwierigkeiten.

Ich habe alle drei Schlüsselstellen in meinem Bericht beschrieben: Platte, nasser Steilaufschwung und Grashang. Auch hier geht es wieder um die Technik per Definition und nicht darum wie ich mich gefühlt habe. ;-)
Schau mal in der T6-Community nach. Da wirst Du sehen wie breit die T-Scala ausgelegt werden kann.

Ja, die Fotos kommen mir bekannt vor. Logisch, was ja auch da. :)

Gruess, i.






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