Vorderhand auf das Mäggisserehore und hinterrücks runter


Publiziert von amphibol , 13. Februar 2015 um 16:59.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Simmental
Tour Datum:11 Februar 2015
Ski Schwierigkeit: ZS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: Niesenkette   CH-BE 
Zeitbedarf: 3:45
Aufstieg: 1124 m
Abstieg: 1124 m
Strecke:Halte - Springebode - Eggmatte - Widmbodme - Obere Mechlistall - Mäggisserehore - Tschiparälle - Bärgli - Springebode
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Das Mäggisserehore kann (insbesondere wenn man nur auf ÖV angewiesen ist) auch von Horboden erstiegen werden. Dafür bedarf es aber genug Schnee. Die Tour verlängert sich um einige Km und um rund 350Hm (nur für sehr fitte Tourengänger).
Zufahrt zum Ankunftspunkt:-
Unterkunftmöglichkeiten:Einige wenige in Springenbode (Siehe: http://www.springenboden.ch/index.php?id=454)
Kartennummer:253S

Mäggisserehore 2348m "Überschreitung" - Abfahrt in die Tschipparälle

Das Mäggisserehore ist vom Niesen aus der 7. Berg in der Kette und was die Erreichung - insbesondere mit den Skiern - angeht, ist die Normalroute im Vergleich zu seinen Kettenmitgliedern relativ einfach. Was denn aber auch nicht unbedingt mit jederzeit sicher gleichgesetzt werden sollte. Die Niesenkette wurde vom Süden her bei der Alpenfaltung überschoben, bestehend aus Schiefer- und plattigem Sandstein - oft auch unter dem Namen Niesenflysch bekannt- zieht sie sich je nach Definition vom Niesen im Nordosten bis zum Hahnemoospass zwischen Adelboden und Lenk im Südwesten der Kette. Die Gipfelhöhe nimmt tendenziell gegen Südenwesten hin zu. Die Niesenkette ist auf der diemtigtaler westseite stärker eingefurcht, was sie beim Folgen dieser Furchen von dieser Seite etwas zugänglicher macht.

Grob beschrieben dreht die Normalroute auf das Mäggisserehore südwestlich am ansteilenden Westabhang des Ochsen rund um und führt über den Unteren-, Mittleren- und Oberen Mechlistall hoch auf eine schöne Hochebene, eingekesselt durch den Ochsen im Norden, die mächtig erscheinende Flanke der Mäggisserehore im Osten und der düsteren, steilen Abhänge des Schmelihorns. Die Gipfelflanke wird dann von Süden her (Schmelihorn-Seite) nach Norden empor begangen.

Wege auf den Widbodme gibt es erstmal mehrere. Beim letzten Mal sind wir bis fast zuoberst im Skigebiet (auf der "Strasse", die man im Winter natürlich kaum sieht bis Pkt. 1444 gelaufen). Dort dreht der Weg dann südlich und führt bis zur Alp Widbodmen. An diesem Morgen konnten wir bereits am Parkplatz anfellen, stiegen dann wieder am rechten Pistenrand hoch und gelangten bei Pkt 1354 rechts auf die planierte Strasse und folgten dieser nach Eggmatte. Beim ersten Alpgeställe verliessen wir dann bereits die planierte Piste und folgten dann in etwa Höhenlinie 1380. Bis zur Hütte oberhalb von Punkt 1341, denn genau dort eröffnet sich ein schöner waldloser Durchgang, dem wir direkt empor folgten.

In Widbodmen angelangt, machten wir eine erste Pause, nicht weil wir es nötig hatten, sondern vielmehr weil wir den Sonnenaufgang am Ochsen bewunderten Bereits in wärmenden Sonnenstrahlen war der weitere Verlauf ein purer Genuss, bis zur nächsten Alphütte bei "Hore" führt eine Strasse weiter, danach eigentlich dem Sommerwanderweg folgend bis zum mittleren Mechlistall. Hier ist vor allem am Nachmittag Vorsicht geboten, denn oft liegen hier grosse Lawinenkegel, die aus den Hängen des Ochsen oftmals in Verbindung mit sehr warmen Konditionen runter donnern. Auch in diesem Jahre lagen beträchtliche, durch und durch gefrorene Nassschneelawinen, die wohl am Tage zuvor die Hänge runter gerutscht sind. Diese zu überqueren ist dann oft etwas mühsam.

Der Mittlere Mechlistall kennzeichnet sich dadurch, dass er eine Art Talkessel mit im Osten das Tal limitierende Felsen darstellt. Erst später wird ersichtlich, das sich der steile Aufschwung im linken Rand Richtung Ochsen hoch etwas relativiert. Durch kleine Tannen und etwas Busch gelangt man so auf den Oberen Mechlistall, woher man die schöne Gipfelflanke sieht. Von da an dauert der Aufstieg auf den Gipfel noch rund 40 Minuten. Wir erreichten den Gipfel etwas nach dem Mittag und genossen die wunderbare Aussicht vorerst noch alleine. Allmählich gelangten mehrere Tourenfahrer nach oben und wir entschieden uns trotz wunderbaren Temperaturen und fantastischer Weitsicht den Nordhang nach Tschiparälle abzufahren.

Vom Gipfel steigt man so direkt auf dem NW-Grat gegen den Ochsen zu. Auf dem Sattel angelangt, Skier angezogen und huiii: ab in den schönen Hang, der aber oben was die Schneequalität anbelangt nur bedingt schön zum Befahren war. Im oberen Bereich ist der Hang 38º, flacht aber gegen unten ab. Je weiter nach unten, desto besser wurden dann die Schneebedingungen und wir konnten es geniessen. Bei der Alphütte auf rund 1745m empfiehlt es sich unter Umständen direkt durchs wenig bewaldete Stück runter zu fahren, anstelle des Wanderwegs (der ist relativ schmal und im Wald mühsam zu befahren). Hier ist in jedem Fall Vorsicht auf Stacheldrähte geboten.

Der untere Teil war dann schon arg sulzig und mit schweren und müden Beinen erreichten wir dann aber die wirklich gut präparierte Piste des Skigebiets. Das Gasthaus Springebode avisiert, gönnten wir uns einen Nussgipfel, bevor wir die letzten Meter zum Parkplatz runter fuhren.

Das Mäggisserehore ist rundum eine schöne Skitour, wir werden wieder kommen!
Aufstieg: 1124Hm / Distanz Aufstieg: 6.2Km, Zeit Aufstieg: 3:45h, Verhältnisse Wetter: Kein Wind, relativ warme Temperaturen, Nebelobergrenze: Relativ beständig auf rund 400-500m.

Tourengänger: amphibol, berggiis


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