eine Entdeckung an der Rigi: über Ochsenalp zum Grat und Zilistock


Publiziert von Felix , 15. Januar 2015 um 14:22. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:13 Januar 2015
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Rigigebiet   CH-SZ 
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:Gersau, Seehof - Rüteli - P. 601 - Sellenweid - Cholerbode - P. 940 - Ochsenalp - Grat - Zilistock - Grathüttli - Ochsenalp - P. 1053 - (Mittler Oberholz, P. 860) - (Totenlauizug) - (Ober Trid, P. 814) - Sellen - (Büel) - Gersau
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Zell, Autobahn Sursee - Brunnen, nach Gersau
Kartennummer:1171 - Beckenried, 1151 - Rigi

Wie wir um halb neun in Gersau, beim Hotel Seehof, mit unserer Runde beginnen, wird erst der Gipfelbereich des Pilatus’ von der Sonne angestrahlt; die Stimmung am Vierwaldstättersee, welcher noch im Schatten liegt, auch so eine fantastische. Des alten Weges Einstieg nach Rüteli hinauf ist wegen der aus dem Fels heraus gesprengten neuen Seestrasse nicht mehr zu erkennen; hingegen sind vis-à-vis des Parkplatzes einige Treppenstufen sichtbar - welche jedoch ins Dickicht leiten. So steigen wir die ersten Meter im steinernen, steilen, Bachbett hoch, und biegen rechts zur oberhalb der Strasse gelegenen verfallenen kleinen Hütte ab, bei welcher wir die alte Wegspur vermuten. Tatsächlich ist in der Nähe eine schwache Spur auszumachen, welche im schlecht begehbaren steilen Waldstück (unter der über uns verlaufenden Strasse) weiterleitet zur Wiese unterhalb Rüteli. Hier betreten wir die Strasse und folgen ihr bis zur Abzweigung des Wanderweges durchs EFH-Quartier Richtung Buol (oder: Büel); nach dem letzten Haus (zur rechten Seite) wenden wir uns weglos über die Wiese dem darüber beginnenden Waldrand zu - hier müsste gemäss alter Karte ein Weg weiterführen Richtung Sellen. Der Wald ist jedoch von Stechpalmen derart dicht überwachsen, dass wir die Suche erfolglos aufgeben und uns durch das dornige Dickicht durchkämpfen bis zum neuen Reservoir (ca. 580 m) vor der Abbiegung des WW nach Sellen.

 

Wir sind dankbar, können wir nun auf der Strasse via P. 601 hochmarschieren bis Sellenweid; hier müsste die Wegfortsetzung zu finden sein … Erst bewundern wir die fantastische Sicht über den Vierwaldstättersee zu  Buochserhorn und Pilatus, dann müssen wir konstatieren, dass auch hier, im recht steilen, aperen, Wiesenhang oberhalb des Hofes auch keine Spur auszumachen ist - so streben wir ein kurzes Stück auf einem Fahrweg, anschliessend weglos bis zum Waldrand empor, zum Punkt, wo wir auf Grund der alten Karte den „Eingang“ in den Wald zu finden hoffen. Dieses Mal „liegen“ wir richtig: eine schwache Spur leitet im hier angenehmer zu begehenden Abschnitt höher - verliert sich zwar kurz, doch lässt uns die Hütte auf Cholerbode unschwierig gewinnen.

 

Hier treffen wir auf den wrw markierten und ausgeschilderten BWW; knappe 200 Höhenmeter steigen wir nun auf dem Weg im Wald an bis zu P. 940; hier wendet sich jener auf dem verschneiten Hang nach rechts und führt weitere 100 Höhenmeter, erst noch im Schatten, nach oben zur in der Sonne gelegenen, hübschen und ausnehmend aussichtsreichen, Ochsenalp. Hier muss erneut das phänomenale Panorama bestaunt werden, der  Gersauerstock bereichert es nun in voller Grösse - dies während eines gemütlichen Znünihaltes.

 

Nach der Rast beabsichtigen wir, dem Bergwanderweg ein Stück weit weiter hoch zu folgen; dieser ist jedoch im weiteren, leicht verschneiten, Hang nicht auszumachen - hingegen weisen deutliche Markierungen an einzelnen Buchen des am Grat entlang wachsenden Haines die Richtung. Oft folgen wir dem Grat, gelegentlich wechseln wir jedoch in die, dem doch kühl wehenden Wind ausweichend, in die sonnige Westflanke aus; schliesslich streben wir direkt dem obersten Weideende zu, wo wir einen Durchschlupf durch die stacheldrahtgesicherte Abgrenzung suchen. Nun beginnt die von uns ausgedachte, echt schöne - von Polder begangene und empfohlene - Gratbegehung: mal etwas flacher, dann wieder steiler, mal im lichten Wald mit einiger Aussicht Richtung  Niderbauen Chulm oder  Schwalmis oder zum See hinunter, dann wieder nahe am eher dichteren Tannenwald - rechts wachsen interessanterweise ( ((((((überraschend kräftige) Buchen - dann über eine kurze steile Wiese, meist jedoch mit leichter Schneeauflage, streben wir höher und höher. Zwischendurch ergeben sich sogar „grossflächige“ Ausblicke - wir frohlocken: Wetter, Aussicht und Route sind von bester Qualität!

 

Länger zieht sich so unser Grataufstieg hin - wir geniessen es; sind glücklich, an der Rigi eine derartig schöne Entdeckung machen zu können. Erst gewinnen wir so den südwestlichen Vorgipfel - mit einem symbolischen Markstein - und setzen dann unsere Begehung flacher fort, und erreichen kurz darauf den höchsten Punkt des Grat.

Etwas überraschend folgen, wir ziehen wegen des doch frostigen Windes wegen sofort weiter, bald die für heute anspruchvollsten Abschnitte: haben wir ja bereits unterwegs seeseitig doch „ansprechende“ Steilflanken beobachtet, so müssen wir nun wenige Male konzentrierter gehen, sind doch zur NW-Seite hin ebenfalls steilste Halden auszumachen, eine davon ist eine annähernd senkrechte, ungefähr zehn m hoch abfallende, Felswand …

 

Danach treten wir bald aus dem Wald hinaus - und erblicken vor uns die Hütte auf Zilistock, und darüber der Aufbau der Rigi Hochflue mitsamt Gipfelkreuz; ein schönes Bild tut sich hier uns auf.

Nur, der Wind zieht hier doch kräftig-kühl über den Sattel - einen doch relativ windstillen Platz an der Hütte, mit Blick zum See,  Gersauerstock und der bekannten Runde, finden wir, so dass wir gemütlich eine Mittagsrast von 1 ½ h Dauer einlegen können.

 

Für den Rückweg folgen wir hier wieder dem offiziellen Bergwanderweg - auf dem ersten Abschnitt im offenen Weidegelände leicht eingeschneit, doch gut ersichtlich. Ebenso wie während der Waldpassage, nach welcher wir in einer kleinen Lichtung aufs Grathüttli stossen. In unmittelbarer Umgebung ist ein vorzüglicher Aussichtspunkt vorhanden - erneut lassen wir uns den Blick auf See und Berge nicht entgehen, bevor wir länger dem schneebedeckten schmalen Weg im Wald weiter folgen.

 

Auf ca. 1140 m treten wir zum Wald hinaus und schreiten auf dem uns bekannten Hang ab zur am Vormittag bereits besuchten Ochsenalp - wiederum lassen wir uns hier nieder, stets den zwar bekannten, doch genussvollen Ausblick estimierend.

Unser Weiterweg führt uns kurz hoch zu P. 1053; ab hier öffnet sich der Blick Richtung Brunnen und zum Fronalpstock - ebenfalls prächtig.

Wir folgen erst dem BWW Richtung Fönenbergen, zweigen jedoch nach gut 400 m in den darunterliegenden Grashang ab, und streben zur unterhalb gelegenen Hütte zurück - bis hierhin und anschliessend (leider nur streckenweise) auf alten Wegspuren. Eher weglos gestalten wir den direkten Abstieg Richtung (Mittler Oberholz, P. 860).

 

Noch vor diesem erreichen wir wieder den Wanderweg, diesem folgen wir (heute ein gut ausgebauter Fahrweg) bis ins steile Tobel des (Totenlauizug)es; ein kurzer Gegenanstieg bringt uns zum (ehemaligen P. 814, Ober Trid) - hier ist der See von Brunnen bis nach Ennetbürgen gut zu überblicken.

Wenig später zweigt der WW von der Fahrstrasse ab, und leitet, unterschiedlich steil, doch stets durch lauschige Waldabschnitte hindurch, bis zu den Grasflächen oberhalb Sellen. Über die Wiese führt der Weg weiter zur vormittags benutzten Strasse (nach Sellenweid), auf ihr wandern wir bis zum Abzweig zum Stall auf Sellen, nach welchem er - ein letztes Teilstück im Wald - hinunter zur kleinen Kapelle (nahe Buol, oder Büel) leitet. Den nun letzten Abschnitt legen wir auf der Strasse nach Gersau, und - am Vierwaldstättersee entlang - zum Hotel Seehof (soll umgebaut werden) zurück. 


Tourengänger: Ursula, Felix, Juergen


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