Cima d'Asta (2847m), Col Verde (2560m), Fleimstaler Alpen


Publiziert von Tef , 25. September 2008 um 19:36.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:17 September 2008
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K1 (L)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Aufstieg: 1650 m
Abstieg: 1650 m
Strecke:Malga Sorgazza - Rifugio Ottone Brentari - Cima d'Asta - Rifugio Ottone Brentari - Col Verde - Ferrata Gabrielli - Forcella Magna - Malga Sorgazza
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Trento kommend einige Kilomter nach Borgo Valsugana Richtung Strigno/Bieno/Tesino abbiegen bis Pieve Tesino. Fast am Ortsausgang links abbiegen ins Val Malene und immer der Ausschilderung Malga Sorgaza folgen. Dort gibt es Parkplätze. Wir sind auch im Winter hoch gekommen, sogar mit Sommerreifen, allerdings gabs kaum Schnee.
Unterkunftmöglichkeiten:Rifugio Ottone Brentari: mittlerweile geschlossen (seit 21.09., hat aber einen guten Winterraum!) Oben am Gipfel gibt es ein komfortables Biwak, fast schon eine kleine Hütte Malga Sorgazza, hat im Winter geöffnet

Von Trento führt eine gut ausgebaute Straße ins schöne, hierzulande fast unbekannte Valsugana, welches die Vicentiner Alpen im Süden von den Fleimstaler Alpen im Norden trennt.
In den Fleimstaler Alpen befindet sich auch der höchste Punkt südlich der Dolomiten, der mächtige Granitstock des Cima d'Asta.
Das wunderschöne Val Malene erstreckt sich vom Valsugana weit nach Norden vor und bietet somit einen optimalen Ausgangspunkt bei der Malga Sorgazza. Das kontinentale Microklima dieses Tales bietet im Winter Eiskletterern ein weites Betätigungsfeld.
Wir waren Silvester 2007 schon mal hier und schafften es damals zeitlich nicht, den Gipfel zu besteigen und mußten bei circa 2600 Meter umdrehen.
Also waren wir  an diesem Morgen ein zweites Mal hier und das wunderschöne Tal nahm uns gleich wieder in seinen Bann. Auch war es wieder frostig, so daß wir schnellen Schrittes von der Malga talein losmarschierten. Das erste Stück führt auf einer Forststraße durch dichten Nadelwald, nach 20 Minuten öffnet sich der Wald und vereinzelte Lärchen übernehmen die Szenerie. Wir erreichen das Talhäuschen der Materialseilbahn.
Hier verzweigen sich die Wege. Der unsere führt Richtung "Rifugio" in den Wald hinein, überquert ein, zwei Bäche und schwenkt dann in den wunderschönen Talschluß Laste de Cima d'Asta. Der Pfad schlängelt sich zwischen Heidekraut und Felsbrocken auf die linke Talseite, wo wir in Serpentinen die Felsstufe, die sich wie ein Riegel durchs ganze Tal zieht, überwinden.
Wir kommen an eine Wegverzweigung: rechts führt der Winterweg, links der steilere Sommerweg, den wir nun nehmen, empor. Über vom Eis geschliffene, aber gut begehbare Granitfelsen geht es ziemlich direkt nach oben, dabei queren wir einige teilweise schon gefrorene Rinnsale.
Als das Gelände flacher wird, stehen wir vorm malerischen, sehr dunklen Lago di Cima d'Asta zu Füßen von steilen Felswänden. Ein Stückchen oberhalb steht das schön gelegene Rifugio Ottone Brentari ( auch Rifugio Cima d'Asta genannt) mit bereits tollen Ausblicken nach Westen.
Oberhalb des Sees rechts vorbei führt der Weg ziemlich genau nach Nordosten weiter empor zu einer Scharte, von wo man erstmals auch nach Osten blickt. Hier geht es nun etwas steil und versichert wieder circa 50 Hm bergab. Wegen des Neuschnees mußten wir etwas aufpassen.
Wir queren über weite Schotterfelder hinüber zu einer Wegverzweigung und nehmen von dort den Schlußanstieg Richtung Nordwest in Angriff. Ab 2700 Meter Höhe liegt nun doch schon einiges an Neuschnee und wir stapfen durch 20- 30 cm. Oben am Gipfelkreuz erwartet uns ob der isolierten Lage des Berges ein atemberaubendes Panorama, mit Sicherheit eines der besten der Südalpen. Man überblickt die ganzen Dolomiten, sieht bis zum Hauptkamm, den Ortler Alpen, Brenta, Adamello. Im Süden war das Flachland heute unter Wolken, sonst hätten wir, wie letztes Silvester, bis nach Venezia und zur Adria gesehen!
Nach ausgiebiger Pause stiegen wir bis zur Hütte ab und gönnten uns dann in der Sonne zwei gute Bierchen zu einem fairen Preis.
Helena hatte sich für den Abstieg noch ein Schmankerl rausgesucht und wollte über den Col Verde und die Ferrata Gabrielli über den Grat Cresta di Socede absteigen.
Direkt beim See geht es wieder hoch zur Forcella Socede (hier zweigt übrigens auf halben Weg ein alternativer Anstieg zur Cima d'Asta ab, und zwar über die sog. Canalone Sud, einer steilen Schuttrinne zu einer Einschartung, von wo man über Geröll von der Westseite auf den Gipfel steigt. Schaut wüst aus, ist aber nach Internetberichten relativ einfach zu gehen - T4).
Auf dem Sattel gehen wir kurz in Schützengräben des 1. Weltkrieges Richtung Westen empor zum Col Verde.
Von hier geht es leicht abwärts, ehe bald die Schlüsselstelle des Klettersteig kommt. Eine circa 20 Meter senkrechte Wand wird mit Eisenstiften leiterartig überwunden. Nach dem Abklettern geht es zwischen wunderschönen Felsen weiter, dabei das ein oder andere Mal auch wieder bergan. Einige Stellen sind versichert, aber meist ist es reines Gehgelände (es muß sich also jeder selbst überlegen, ob man wegen einer Leiter ein Klettersteigset mitschleppt. Wir denken, es ist nicht nötig).
Nach einer längeren Abwärtsphase landet man bei der Forcella Magna (2117m). Generell ist die Gratüberschreitung wegen der Ausblicke und der Felslandschaft sehr empfehlenswert. Ab hier geht es nun in superweiten Schleifen (ehemalige Militärstraße) nach unten, man kann jedoch auch einfach über Geröll absteigen und so einge Schleifen abkürzen. Beim Häuschen der Materialseilbahn treffen die Wege wieder zusammen und auf dem Forstweg schlendert man zurück zur Malga Sorgazza.

Tourengänger: Tef


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