Von Nagel auf den Seehügel


Publiziert von Curi , 6. November 2014 um 09:58.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Fichtelgebirge
Tour Datum:28 Oktober 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:45
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 600 m
Strecke:24 km

Nach einer Runde um den Nageler See folge ich zunächst dem Rundweg "Teutsches Paradeiß" (so wird das Fichtelgebirge 1692 von einem gewissen Johann Will genannt, siehe http://www.bayern-fichtelgebirge.de/heimatkunde/097.htm), also dem grünen Ring auf weißem Grund, streife die Ortschaft Wurmloh bzw. die zugehörige Ferienhaussiedlung und gelange auf den Wurmlohpass. Ab hier geht es weiter auf dem "Höhenweg" des Fichtelgebirgsvereins (weißes H auf rot) zunächst auf schweißtreibender Forststraße, das letzte Stück aber wieder auf schönem Waldweg zum ersten Gipfel des Tages, der Hohen Matze. Hier treffe ich auf die ersten großen Granitblöcke, davon gibt es am weiteren Wegverlauf noch jede Menge. An einer Stelle haben sie sich so übereinandergetürmt, dass darunter zwei verbundene Hohlräume entstanden sind, in denen man stellenweise aufrecht stehen kann und zumindest vor Niederschlag direkt von oben geschützt ist, die Girgelhöhle. Die Geschichte dazu steht auf einer inzwischen leider völlig verblassten Tafel - wenn ich es recht in Erinnerung habe, soll vor etwa 200 Jahren ein gesuchter Mörder hier eine Zeitlang eine wenig bequeme Unterkunft genommen haben.

Nach dem Ausgang aus der Höhle mache ich einen ziemlich saudummen Fehler. Der Pfad zur Höhle war links von einer Forststraße abgezweigt, und als ich anschließend wieder eine Forststraße erreiche, gehe ich darum auch links weiter - in der Annahme, es müsse sich um dieselbe handeln. Hätte ich mich an der Stelle kurz umgedreht, hätte mich sogar ein Wegweiser auf meinen Irrtum aufmerksam gemacht, dass ich nämlich erst kurz rechts hätte gehen müssen, um dann wieder links auf den vorherigen Weg einzubiegen; so aber habe ich es erst 900 Meter später an der nächsten Abzweigung gemerkt und so die ohnehin schon lange Tour noch etwas weiter ausgedehnt.
Wieder richtig orientiert führt mein Weg nach kurzem Abstecher zum Aussichtspunkt auf dem Prinzenfelsen weiter zur Gaststätte Silberhaus, wo die B 303 überquert wird. (Deren vor einigen Jahren diskutierter Ausbau zur "Fichtelgebirgsautobahn" Richtung Prag ist inzwischen gottseidank vom Tisch.)

Im urigen Wald, den ich nun aufsteigend Richtung Platte durchquere, soll es sogar Auerhühner geben - Schilder weisen Wanderer daraufhin, sie nicht etwa durch Verlassen der Wege aufzustören. Die Platte hat an ihrem Gipfel ein beeindruckendes Blockmeer zu bieten, Trümmer zerborstener Felsen bedecken eine große Fläche am östlichen Abhang und ermöglichen so freie Sicht in diese Richtung..
Im Sattel nach dem Plattengipfel verlasse ich den markierten "Höhenweg" nach halbrechts und gehe zunächst auf einem Ziehweg, bald nur noch auf Pfadspuren immer bergauf zum höchsten Punkt des Seehügels. Dieser Gipfel liegt äußerlich unspektakulär mitten im Wald, ist aber doch von großem orographischem Interesse (sagt man das so?), denn hier treffen die Einzugsgebiete dreier bedeutender europäischer Ströme aufeinander - Donau, Elbe und Rhein. Mir vermittelt diese Vorstellung ein irgendwie erhebendes Gefühl im Bauch.

Nur ein kurzes Stück unter dem Gipfel liegt das Seehaus, seit jeher beliebte Wanderereinkehr und auch an diesem Dienstag Ende Oktober überraschend gut besucht. Der Weg von hier hinunter zum Fichtelsee, wegen seiner Steilheit auch als "Saugass" bekannt, führt durch herbstlichen Laubwald und mündet (nach erneuter Querung der B 303) auf einen Brettersteig durchs Fichtelseemoor. Am östlichen Seeufer entlang gehe ich bis zum abschließenden Damm und diesen hinunter zu einem Sträßchen. Am nächsten Stück finde ich die Wegmarkierungen etwas verwirrend, gelange aber doch bald auf den "Quellenweg" (schwarzes Q auf gelbem Grund), der mich - zugegebenermaßen ein sich ziemlich ziehender Hatscher - endlich zurückbringt nach Nagel.

Tourengänger: Curi


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