Brenta, Bocchette Centrali

Endlich mal ein superschönes Wochenende angesagt - eines der ganz wenigen diesen Sommer. Wir packen die Sachen und fahren zum ersten Mal in die Brenta. Von Madonna di Campiglio gibt es eine Mautstraße hinauf zum Parkplatz Vallesinella. Dort gibt es auch eine kleine Pension. Die Auffahrt erfolgt grundsätzlich mit einem Shuttlebus, ausser man nächtigt in Vallesinella oder auf einer der Berghütten, dann kann man mit dem Auto rauffahren.

Wir haben auf der Rifugio Brentei reserviert und planten eigentlich auf dem Campanile Basso zu klettern. Aber alles kam anders. Es war einer der heißesten Tage des Sommers und ich bekam Migräne. Somit war ans klettern nicht mehr zu denken. Zum Glück bekamen wir spontan am Rifugio Vallesinella ein hübsches Zimmer. Von dort starten auch die Wege auf die Berghütten. Den ersten Abend entdeckten wir eine nur 15min kurze Wanderung von Vallesinella zu einem tollen Wasserfall. Es waren abends überhaupt keine Leute dort und wir konnten richtig entspannen und die wunderschöne Landschaft geniessen.

Am Folgetag machten wir eine Wanderung hinauf zur Rifugio Brentei. Der Weg ist sehr angenehm angelegt und es eröffnen sich gewaltige Aussichten auf Cima Tosa und co. Einen Tag später war ich zumindest zu einer längern Wanderung bereit. Wir marschierten wieder hinauf zur Rifugio Brentei und weiter über ein Schneefeld Richtung Scharte Bocca Brentei ca. 2,5h. Dort beginnt der Einstieg zum Bocchette Weg mit einer Leiter. Es geht entlang steile abfallender Bänder, teilweise mit Stahlseil gesichert, teilweise einfache ungesicherte Kletterei vorbei an den Giganten. Der Blick hinüber in die Fehrmannverschneidung am Campanille Basso ist toll und wir sind sicher diese Tour nächstes Mal zu klettern. Bald fällt Nebel ein und die Stimmung zwischen den gewaltigen Felstürmen wird mystisch. Teilweise sind auch kurze Schneerinnen zu queren, wir hatten die Steigeisen sicherheitshalber dabei. Beim Hüttenwirt auf der Brenteihütte kann man sich über die Verhältnisse informieren. Der Klettersteig an sich ist nicht schwierig, allerdings teilweise ausgesetzt mit Absturzgelände - auch im nicht stahlseilversicherten Bereich.

Nach ca. 2,5h erreichen wir den Ausstieg bei einem großen Schneefeld und können auch schon die Alimontahütte erblicken. Nach einem kurzen Kuchenstopp steigen wir wieder ab ins Tal zu unserer Unterkunft nach Vallesinella.

Insgesamt eine sehr schöne Runde mit gewaltigen Ausblicken. Das Gebiet ist herrlich und wir hoffen es bald wieder besuchen zu können.