"Ringelpiez am Ringelspi(e)tz" (3247m) bzw. Piz Barghis via Mittelgrat
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Man möge mir den Reim in der Überschrift verzeihen - er funktioniert doch arg gut, obwohl er den Inhalt der Tour nicht so richtig umschreibt. "Im Kreis umtanzt" haben wir den höchsten St. Galler nicht, sondern sind ihm aufs Haupt gestiegen.
Nach einer ruhigen Biwak-Nacht direkt am leider sehr "gletschermilchigen" Bach dauern die morgendlichen Vorbereitung wie immer etwas länger. Obwohl es nicht wirklich kalt ist, ist es im Schlafsack eben doch schön warm. Noch während des Frühstückens werden wir von mehreren Gruppen passiert, die von der Ringelspitz-Hütte gestartet sind, eine verirrt sich sogar vom Weg zum ca. 100m entfernten Platz, weil sie unsere Stirnlampenlichter insoweit missdeutet. Da können wir uns nur entschuldigen.
Um kurz vor 7 starten auch wir und werden auf Höhe Sandböden Zeugen eines wunderbaren Sonnenaufgangs. Die Wegspuren leiten rechts neben der großen, hellen Platte in Serpentinen hinauf in die Schuttwüste vor und auf dem Taminser Gletscher. Ab etwa 2800m liegt überraschend viel Neuschnee (ca. 15cm) auf dem Gletscher, der allerdings bereits recht gut durchgefroren ist.
Weiter geht es daher mit den Steigeisen, die wir bis zum Gipfel nicht mehr ablegen. Denn auch der Felsteil stellt sich winterlich dar. Die Kletterei über verschneiten und oftmals vereisten Fels geht aber auch mit Steigeisen gut "vom Fuß" und macht viel Spaß. An einigen Stellen gestaltet sie sich (teils deutlich) schwieriger als wohl im Normalfall (insbesondere die zweite IIIer-Stelle verlangt etwas Engagement - weil oberhalb des Steilaufschwungs eine kleine Schneewächte jede Griffmöglichkeit verwehrt), an anderen Stellen verdeckt der Schnee wohl sonst schuttig-unangenehme Passagen bestens und macht das Vorankommen angenehmer. Alles in allem eine schöne kombinierte Kletterei, die sich dank zahlreicher (!) Bohrhaken stressfrei genießen lässt.
Am Ausstieg herrscht nicht nur bzgl. Schneehöhe (ca. 30cm!) tiefer Winter, sondern ein frischer Wind verstärkt diesen Eindruck noch zusätzlich. Dank des Drahtseils konnten wir den Gipfelturm nach kurzer Querung geschwind ersteigen, wobei der nicht gerade üppige Platz doch etwas rar war - teilten sich doch zwei weitere Seilschaften mit uns die Gipfelrast. Dank klarer Herbstluft war die Aussicht bombastisch - Die Walliser Alpen zum Greifen nah!!
Im Abstieg wählten wir eine Route links (im Abstiegssinne) des Couloirs, welches im Winter als Aufstieg dient. Im durchweg abschüssigen und steilen Gelände (zw. 35° und 45°) erreicht man über Schneerinnen, Schneebänder und kurze schuttige Abkletterstellen sehr schnell wieder das Kontaktband am Ende des unteren Teils des Mittelgrats und kann von dort bequem über die letzte heikle Passage abseilen.
Die obige Abstiegsvariante ist - wenn nicht gespurt - von oben allerdigs kaum sinnvoll zu finden. Wir konnten uns an den Spuren einiger Aufsteiger vom gleichen Tag orientieren, was die Sache deutlich einfacher machte. Ist die Flanke nicht mehr verfirnt oder der Firn bereits sehr aufgeweicht (Südexpo!), kann von dieser Variante ebenfalls nur abgeraten werden, weil die Gefahr von Steinschlag und Schneerutschen sehr ernst genommen werden muss.
Nach dem Einsammeln verschiedener Depots (Stockdepot, Getränkedepot, Biwak) ging es mit einem gemütlichen Zwischenstop an der Ringelspitzhütte hinab ins Tal zum Kunkelspass und damit zugleich zum - in Anbetracht der jetzigen Wetterentwicklung - Ende der wohl letzten Hochtour des Jahres 2014. Eine sehr Schöne und Empfehlenswerte war es in jedem Fall!
Anm: Die Höhenmeterzahl im Aufstieg bezieht sich auf den Aufstieg ab unserem Biwakplatz auf ca. 2280m.
Nach einer ruhigen Biwak-Nacht direkt am leider sehr "gletschermilchigen" Bach dauern die morgendlichen Vorbereitung wie immer etwas länger. Obwohl es nicht wirklich kalt ist, ist es im Schlafsack eben doch schön warm. Noch während des Frühstückens werden wir von mehreren Gruppen passiert, die von der Ringelspitz-Hütte gestartet sind, eine verirrt sich sogar vom Weg zum ca. 100m entfernten Platz, weil sie unsere Stirnlampenlichter insoweit missdeutet. Da können wir uns nur entschuldigen.
Um kurz vor 7 starten auch wir und werden auf Höhe Sandböden Zeugen eines wunderbaren Sonnenaufgangs. Die Wegspuren leiten rechts neben der großen, hellen Platte in Serpentinen hinauf in die Schuttwüste vor und auf dem Taminser Gletscher. Ab etwa 2800m liegt überraschend viel Neuschnee (ca. 15cm) auf dem Gletscher, der allerdings bereits recht gut durchgefroren ist.
Weiter geht es daher mit den Steigeisen, die wir bis zum Gipfel nicht mehr ablegen. Denn auch der Felsteil stellt sich winterlich dar. Die Kletterei über verschneiten und oftmals vereisten Fels geht aber auch mit Steigeisen gut "vom Fuß" und macht viel Spaß. An einigen Stellen gestaltet sie sich (teils deutlich) schwieriger als wohl im Normalfall (insbesondere die zweite IIIer-Stelle verlangt etwas Engagement - weil oberhalb des Steilaufschwungs eine kleine Schneewächte jede Griffmöglichkeit verwehrt), an anderen Stellen verdeckt der Schnee wohl sonst schuttig-unangenehme Passagen bestens und macht das Vorankommen angenehmer. Alles in allem eine schöne kombinierte Kletterei, die sich dank zahlreicher (!) Bohrhaken stressfrei genießen lässt.
Am Ausstieg herrscht nicht nur bzgl. Schneehöhe (ca. 30cm!) tiefer Winter, sondern ein frischer Wind verstärkt diesen Eindruck noch zusätzlich. Dank des Drahtseils konnten wir den Gipfelturm nach kurzer Querung geschwind ersteigen, wobei der nicht gerade üppige Platz doch etwas rar war - teilten sich doch zwei weitere Seilschaften mit uns die Gipfelrast. Dank klarer Herbstluft war die Aussicht bombastisch - Die Walliser Alpen zum Greifen nah!!
Im Abstieg wählten wir eine Route links (im Abstiegssinne) des Couloirs, welches im Winter als Aufstieg dient. Im durchweg abschüssigen und steilen Gelände (zw. 35° und 45°) erreicht man über Schneerinnen, Schneebänder und kurze schuttige Abkletterstellen sehr schnell wieder das Kontaktband am Ende des unteren Teils des Mittelgrats und kann von dort bequem über die letzte heikle Passage abseilen.
Die obige Abstiegsvariante ist - wenn nicht gespurt - von oben allerdigs kaum sinnvoll zu finden. Wir konnten uns an den Spuren einiger Aufsteiger vom gleichen Tag orientieren, was die Sache deutlich einfacher machte. Ist die Flanke nicht mehr verfirnt oder der Firn bereits sehr aufgeweicht (Südexpo!), kann von dieser Variante ebenfalls nur abgeraten werden, weil die Gefahr von Steinschlag und Schneerutschen sehr ernst genommen werden muss.
Nach dem Einsammeln verschiedener Depots (Stockdepot, Getränkedepot, Biwak) ging es mit einem gemütlichen Zwischenstop an der Ringelspitzhütte hinab ins Tal zum Kunkelspass und damit zugleich zum - in Anbetracht der jetzigen Wetterentwicklung - Ende der wohl letzten Hochtour des Jahres 2014. Eine sehr Schöne und Empfehlenswerte war es in jedem Fall!
Anm: Die Höhenmeterzahl im Aufstieg bezieht sich auf den Aufstieg ab unserem Biwakplatz auf ca. 2280m.
Tourengänger:
simba
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