Hochstollen (2481m): Von Käserstatt nach Melchsee-Frutt


Publiziert von Chrichen , 21. Oktober 2014 um 23:59.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Oberhasli
Tour Datum:14 Oktober 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Westliche Melchtaler Alpen   CH-OW   CH-BE   Östliche Melchtaler Alpen 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 820 m
Abstieg: 750 m
Strecke:ca. 11 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem ÖV: Zug bis Brünig-Hasliberg / Postauto bis Wasserwendi, Twing / Gondelbahn bis Käserstatt
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit dem ÖV: Gondelbahn ab Melchsee-Frutt bis Stöckalp / Postauto bis Sarnen / weiter mit dem Zug

Für den heutigen Tag hatte ich Lust auf eine eher einfache, gemütliche Wanderung mit schöner Aussicht. Die Wahl fiel auf den Hochstollen zwischen den Regionen Hasliberg und Melchsee-Frutt. Wie sich herausstellen sollte, war dies eine gute Wahl, denn höhere Gipfel und Nordlagen waren nach den Regenfällen vom Vortag schon etwas mit Schnee bedeckt.

Von Käserstatt führt ein wenig romantischer Weg mehr oder weniger der Sesselliftbahn für den Winterbetrieb entlang bis zur Bergstation Hochsträss. Hier lassen sich bereits schöne Ausblicke in Richtung Brienzersee, Berner Alpen, Glogghüs und Rothorn geniessen. Direkt von der Station aus geht es zunächst linksseitig dann oben auf einer breiten sanften Kuppe weiter. Der offizielle Wanderweg führt anschliessend in einer weiten Kurve links über die Flanke weiter zum Hochstollen.

Da ich dem Grat beim Fulenberg noch einen Besuch abstatten möchte, zweige ich vom Wanderweg ab und gehe auf einer gut sichtbaren Wegspur (in der Karte eingezeichnet) in der Fallline weiter nach oben. In Kürze ist breiter Skipistenweg erreicht (ebenfalls eingezeichnet), der nach Westen zuerst in der Flanke und dann auf dem Grat in Richtung Glogghüs führt. Der Ausblick auf das Seenplateau der Melchsee-Frutt ist grandios. Entlang dem Strässchen finde ich einen geeigneten Platz für eine Pause bei bester Aussicht.

Frisch verpflegt gehe ich auf dem Strässchen wieder ein Stück zurück und dann weglos weiter der Gratkante entlang, bis zu einem Wegweiser ohne Wege (?!). Diesen ignoriere ich und folge auf zum Teil nur schwach erkennbaren Pfadspuren dem Grat entlang. Grössere Aufschwünge umgehe ich links in nicht allzu steilem gut gestuftem Gras, nicht zuletzt weil es stellenweise noch einige Schneereste gibt. Die Stacheldrahtzäune wurden bereits umgelegt. Diese potentiellen Stolperfallen, zum Teil nahe der Abbruchkante, mahnen zur Vorsicht. Pfadspuren führen mich schliesslich im Hang links unterhalb einer kleinen Felskante am oberen Rand eines feuchten und rutschigen Schuttfeldes hindurch. Anschliessend steige ich über Gras weglos zum mittlerweile recht nahen Wanderweg ab. Eventuell hätte man hier noch etwas weiter der Gratkante folgen können anstatt abzusteigen. Dieser Abstecher mag nicht sehr sinnvoll erscheinen, war aber für mich einer der Höhepunkte der Wanderung.
Anmerkung 27.08.2015: Es lässt sich der gesamte Grat bis zum Wit Ris begehen. Anstatt unterhalb der erwähnten Felskante zu queren und zum Wanderweg abzusteigen, empfiehlt es sich weiterhin mehr oder weniger der Gratkante entlang zu folgen. Die Schwierigkeiten bewegen sich im Bereich T4.

Auf dem Wanderweg geht's nun weiter bis zum Gipfel des Hochstollen, der einen unglaublichen Ausblick in alle Himmelsrichtungen bietet. Hier mache ich eine ausgiebige Rast, bevor ich den Abstieg zum Abschütz in Angriff nehme. Der Weg ist einfach, führt aber durch abschüssige Wiesen. Da noch etwas Feuchtigkeit vom Schnee zurückgeblieben ist, schreite ich möglichst vorsichtig voran. Beim Abgschütz gibt es ein kleines Hüttchen. Der Wegweiser daneben zeigt in eine etwas falsche Richtung. Der richtige Weg ist aber klar, wenn man von oben gekommen ist, da man diesen sowie einen zweiten Wegweiser schon von weitem sehen konnte. Effizient geht es hinunter zum Blausee. Von dort lässt sich die Bergstation in wenigen Minuten erreichen.

Das grandiose Panorama vom Hochstollen aus macht einen Besuch sehr empfehlenswert. Die Wertung T3 ist sicher berechtigt, wegen dem teils leicht ausgesetzten Abstieg durch Wiesenflanken zum Abgschütz. Den fakultativen Abstecher auf dem Grat würde ich an einigen Stellen als T4 einschätzen.

Tourengänger: Chrichen


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