Hochkünzelspitze auf langem Weg, fast wie geplant


Publiziert von MatthiasG , 13. Oktober 2014 um 18:13.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechquellengebirge
Tour Datum:12 Oktober 2014
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Strecke:16.4 km gesamt

Aufgrund einer Familienfeier haben wir am Samstag im Gasthaus Roterbrunnen übernachtet. Diese Gelegenheit wollten wir nutzen und am Sonntag von hier die Hochkünzelspitze besteigen. Nicht gerade der kürzeste Weg, aber dafür sehr abwechlungsreich. Die Biberacher Hütte ist schon geschlossen, also hofften wir auf etwas Einsamkeit, aber es waren leider trotzdem zu viele laute Menschen, so dass wir kein einziges Stück Wild gesehen haben.

Trotzdem war die Tour wunderschön, wie man den Fotos nur teilweise entnehmen kann. Auf dem Gipfel war es ziemlich windig, und die Leute, die großteils nur kurze Hosen und T-Shirt hatten, oder bestenfalls noch ein Jäckchen, haben es nicht lange ausgehalten. Wir haben uns hingegen warm eingepackt und eine ausgedehnte Pause genossen.

Beim Zustieg zum Gipfel gibt es ein zwei Stellen, in denen man kurz mal in den Fels greifen sollte, wobei das Stahlseil eher hinderlich ist. Beim letzten Stück zum Gipfel kann man ganz normal aufrecht gehen, wenn man den Wegspuren folgt. Wenn man dem Stahlseil folgt, ist es deutlich schwieriger.

Auf dem Rückweg sind wir über einen unmarkierten und teils nicht sichtbaren Steig gegangen, daher die hohe Bewertung der Tour. Einen GPS Track habe ich mir vor der Tour schon anhand des Vorarlberger Gelände-Informations-Systems (VoGIS) auf der gleichnamigen Website erstellt. Leider stellte sich heraus, dass die Daten dort keinesfalls so genau sind, wie es den Anschein macht. Da bin ich von Schweizer Karten bisher besseres gewohnt. Aber die reichen leider gerade nicht mehr bis zur Hochkünzelspitze.

Am anderen, aufgezeichneten Track kann man die Abweichungen (und das Wegsuchen) gut sehen. Die Linie war insgesamt trotzdem recht gut, ohne unnötige Höhenmeter.

Tourengänger: MatthiasG, SylviaB


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 22564.gpx Die geplante Tour

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Kommentare (4)


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Nic hat gesagt:
Gesendet am 13. Oktober 2014 um 19:33
Tolle Tour und schöne Fotos! Möchte die Tour demnächst evtl. mit meiner Freundin machen. Sie ist allerdings noch recht unerfahren. Der Normalweg sollte kein Problem sein. Mich würde trotzdem dein Abstiegsweg interessieren. In welche Richtung seit ihr abgestiegen? Bewertest du den Abstieg mit T5 auf Grund der fehlenden Markierungen und der schwierigeren Orientierung, oder wegen den technischen Anforderungen? Vielen dank im Voraus.

VG Nico

MatthiasG hat gesagt: RE:
Gesendet am 13. Oktober 2014 um 23:10
Wie Du der Karte mit GPS Track entnehmen kannst, sind wir nach dem Gipfelaufbau (erkennbar an den engen Serpentinen) an einem Wegweiser nach West-nordwest abgebogen. Am Anfang sieht man noch Wegspuren, die sich aber schon kurz nach dem kleinen See mehr und mehr verlieren. (Man kann an den zwei GPS Tracks in der Minimap gut sehen, wo wir das erste Mal vom geplanten "Weg" abweichen.)

Mit den Haken links neben den zwei GPS Dateien kannst du sie jeweils aus- und einblenden um zu sehen, welcher Track welcher ist. Hikr stellt sie leider beide in derselben Farbe dar.

Wenn du eine ähnlich ideale Linie findest wie ich, kommst Du ohne Kletterei durch, aber dazu braucht es sogar mit GPS eine gewisse Orientierungserfahrung. Immer wieder zweigen auch Trittspuren (vermutlich von Tieren und Menschen, die sich verlaufen haben) irreführend ab.

Wenn man Zeit hat und die Nerven behält, ist das alles kein Problem. Unter Druck kann so etwas aber schnell ungemütlich werden, und bei schlechter Wegwahl auch in (hier leichte) Klettereien oder Sackgassen führen.

Bei der zweiten größeren Abweichung von der geplanten Linie besteht theoretisch Absturzgefahr (zum Beispiel bei Nebel), da man sich an einer immer höher werdenden Ost-West Kante bewegt. Das war in meinem Fall Absicht, da ich dort mehr Übersicht über das Gelände hatte.

Also um es kurz zu machen: ich gab die T5- wegen fehlender Markierungen und irreführender Trittspuren. Technische Anforderungen kommen nur bei schlechter Routenwahl, und von schwieriger Orientierung kann (außer bei schlechter Sicht) keine Rede sein, denn im Großen folgt der Weg dem Gelände sehr logisch (Geländekanten werden am tiefsten Punkt überschritten, keine unnötigen Höhenmeter, keine unerwarteten Richtungswechsel).

Ich wünsche viel Vergnügen, aber bitte Karte und GPS oder zumindest Kompass mitnehmen!

LG Matthias

MatthiasG hat gesagt: PS
Gesendet am 13. Oktober 2014 um 23:13
... und die Freundin schon davor informieren, dass es vorkommen kann, dass man ein wenig suchen muss, das ist für unerfahrene nämlich sehr beunruhigend, wenn der erfahrene Partner plötzlich Karte und Kompass nimmt und erklärt, dass man vielleicht doch nochmal hundert Meter zurück muss :)

Nic hat gesagt: RE:PS
Gesendet am 14. Oktober 2014 um 12:33
Vielen dank für die schnelle Antwort und die nützlichen Hinweise. Da ich einiges an Erfahrung im T5 Gelände und weglosem gehen habe,sollte das kein großes Problem sein. Btw meine Freundin ist hart im nehmen. :-) Nur schwierige Kletterei oder extrem heikles Gehgelände will ich ihr noch nicht zumuten. VG


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