Trampelpfade am Üetliberg (14): Leimbach - Manegg - Gratstrasse (Maneggpfad)


Publiziert von Uto869 Pro , 5. Oktober 2014 um 13:29.

Region: Welt » Schweiz » Zürich
Tour Datum: 5 Oktober 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Albiskette - Höhronen   CH-ZH 
Zeitbedarf: 0:45
Aufstieg: 360 m
Strecke:Zürich: Bahnhof Leimbach - Ruine Manegg - Teehütte - Gratstrasse
Zufahrt zum Ausgangspunkt:S 4 oder Bus 70 (Bahnhof Leimbach)
Kartennummer:LK 1:25'000, Blatt 1091 (Zürich)

 

Das Begehen des Maneggpfades ist aus zwei Gründen reizvoll: Er ermöglicht einerseits eine Besichtigung der Ruine Manegg und andererseits die Entdeckung eines schönen, geradezu exemplarischen Trampelpfadabschnitts. Wer einmal wissen will, was Wege und Trampelpfade unterscheidet und wie es ist, sich auf solchen Pfade zu bewegen, versuche es mit dem gut begehbaren, einfach zu findenden Maneggpfad.

 

Zur Ruine Manegg ist die Präzisierung angebracht, dass sie in der Karte zwar als solche eingezeichnet und benannt ist, dass aber vor Ort keine Ruine zu sehen ist, sondern nur ein ebener Platz auf einer typischen Üetliberg-Egg. Die wenigen noch sichtbaren Überreste der Grundmauern der früheren Burg muss man geradezu suchen. Ihre Blütezeit hatte die Burg im 14. Jahrhundert. Sie gehörte dem Rittergeschlecht Manesse. 1409 fiel sie einem Brand zum Opfer. Bis ins 17. Jahrhundert waren noch grössere Mauerreste vorhanden. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Manegg ein beliebter Ausflugsort der Zürcherinnen und Zürcher. Da der Platz noch nicht wie heute von hohen Bäumen umgeben war, genoss man von hier eine wunderschöne Aussicht auf Stadt, See und Berge. Der Zürcher Dichter Gottfried Keller hat die Manegg in seinen Zürcher Novellen literarisch verewigt („Der Narr auf Manegg“). Auf der Manegg steht denn auch ein Gedenkstein für den Dichter. Der Stein wurde am 19. Juli 1919, dem einhundertsten Geburtstag von Gottfried Keller, errichtet.

 

Die Manegg wird heute von der Stadt eher stiefmütterlich behandelt: Die Zugangswege sind nur knapp beschriftet, der einst beliebte Platz hat seinen Charakter als Aussichtspunkt vollständig verloren, der Gottfried-Keller-Stein könnte eine Auffrischung vertragen, der Manesse-Brunnen am Fuss des Burghügels fristet ein eher kümmerliches Dasein.

 

 

Maneggpfad

 

Vom Bahnhof Leimbach erreicht man via Frymannstrasse (nur kurz) und Rebenstrasse - vorbei am Schulhaus Falletsche und am Gemeinschaftszentrum Leimbach - den auf der Karte verzeichneten Punkt 483. Von hier geht es zuerst in westlicher und dann in nördlicher Richtung auf einem Strässchen zum grossen Picknickplatz am Waldrand (der Platz kann auch erreicht werden, in dem man quer durch das Gemeinschaftszentrum geht und dann links abbiegt). Beim Picknickplatz bieten sich zwei Wege an, die ansteigend in den Wald hineinführen (zwischen den beiden Weganfängen findet sich ein Wasserreservoir). Wir wählen den linken Weg (alle Richtungsbezeichnungen in Gehrichtung), kämen aber auch mit dem rechten einigermassen ans vorgesehene Ziel. Der linke Weg führt zuerst nordwärts, dann nach einer scharfen Wendung westwärts und schliesslich wieder nordwärts an den Fuss des Burghügels (Manesse-Brunnen). Eine paar Schritte noch und wir stehen oben auf der Egg. Weiter geht es dann wieder vom Manesse-Brunnen aus: Wir folgen zunächst dem Weg Richtung Norden, biegen aber nach gut 50 Metern wieder westwärts ab und wechseln vom Weg auf den Trampelpfad. Dieser folgt dem Kamm der Rippe und bietet das eingangs geschilderte „Trampelpfad-Feeling“. Allerdings nicht für allzu lange. Bald erreichen wir bei einem Bänklein den Weg, der von links hoch kommt und auf dem wir via die Teehütte die Gratstrasse erreichen (beim Aussichtspunkt oberhalb der Falletsche). - In der Gegenrichtung ist der Trampelpfad gut zu finden, wenn wir auf der Höhe von 700m ü. M. die Wegkurve nach rechts (in Abstiegsrichtung) nicht mitmachen, sondern auf dem Kamm der Rippe bleiben.

 

Varianten

 

Möglich ist auch der Aufstieg über die benachbarte namenlose Zwillingsegg der Manegg. Entsprechende Pfadspuren sind vorhanden. - Und für das geübte Trampelpfadbegeher-Auge lassen sich auch Pfadspuren ausmachen, die den oben beschriebenen Weg kurz vor der Manegg Richtung rechts verlassen (unterhalb der Stelle, wo sich in der Karte die Zahl 6 der Höhenangabe 623 befindet) und die von Osten direkt zur Manegg hochführen (also ohne den „Umweg“ über den Manesse-Brunnen). - Beide Varianten sind auf meiner Karte (siehe unten) eingezeichnet.


Tourengänger: Uto869


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Kommentare (2)


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alpinos hat gesagt: An dieser Stelle...
Gesendet am 5. Oktober 2014 um 19:29
... vielen Dank für das liebevolle Dokumentieren der "Trampelpfade"! Wir greifen immer wieder mal auf Deine Routenvorschläge und Infos zurück.
Gruss von den alpinos

Uto869 Pro hat gesagt: RE:An dieser Stelle...
Gesendet am 9. Oktober 2014 um 07:32
Euer Feedback freut mich sehr. Es ist Ansporn zu weiteren Erkundungen in den verborgenen Winkeln des weiten Üetliberglandes. Vielen Dank! Uto869


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