Gamschopf (1961 m): Gipfelbuchkontrolle und Schlammschlacht im Westlichen Alpstein


Publiziert von marmotta , 20. September 2014 um 22:03.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:14 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-SG 
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:Laui - Trosen - Schrenit - Gamschopf - Lauchwis - Schrenit - Mutteli - Gräppelensee - Laui
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Unterwasser, Post oder mit PW nach Laui (gebührenpflichtiger PP, CHF 5,00 Parkgebühr)
Kartennummer:LK 1115 Säntis (1:25.000)

Der Gamschopf (1961 m) im Westlichen Alpstein ist ein herrlicher Abenteuerspielplatz für Alpinwanderer: Allein die aus mehreren Schichtstufen und Bändern bestehende Ostflanke eröffnet eine Vielzahl von Routenmöglichkeiten, im Aufstieg ist die Routenfindung im unübersichtlichen System aus steilsten Grasrippen und Felsstufen daher nicht ganz trivial. Hat man jedoch einmal die optimale Linienführung herausgefunden, bietet die Flanke bei trockenen Verhältnissen kaum ernsthafte Schwierigkeiten. Einfacher und übersichtlicher, dafür schattiger und meist feucht und rutschig ist die Nordwestflanke, die sich auch sehr gut für den Abstieg eignet. Gamsspuren -und pfade weisen den besten und schnellsten Weg zur Lauchwis, die man so ohne grossen Gegenanstieg erreicht.
 
Trotz der Berichterstattung auf Hikr und einem Artikel in den "Alpen" ist und bleibt der Gamschopf ein sehr einsamer und exklusiver Gipfel: Seitdem ich 2011 das völlig vermoderte und verschimmelte und damit unbrauchbar gewordene Gipfelbuch durch ein neues ersetzt habe, sind darin (mit unserer heutigen Begehung) erst 12 Einträge verzeichnet.
 
Seit ich den Gamschopf vor 4 Jahren über dessen Westgrat zum ersten Mal bestiegen hatte (click), ist es für mich Tradition geworden, diesem wunderschönen Alpsteingipfel einmal im Jahr einen Besuch abzustatten. Seit 2011 habe ich hierfür noch einen zusätzlichen Grund, will ich doch sehen, ob das von mir dort deponierte Gipfelbuch noch in Ordnung ist und wie viele Einträge es zwischenzeitlich verzeichnet. Da carpintero bis anhin noch nie auf dem Gamschopf gewesen war, wollte er mich bei meiner diesjährigen "Gipfelbuchkontrolle" begleiten.
 
Der hier nachzulesenden Dokumentation meines Tourenpartners gibt es von meiner Seite wenig hinzuzufügen. Dankenswerterweise übernahm nevada die Rolle des Fotografen und hat unseren Aufstieg bildlich festgehalten. Diese Aufnahmen will ich der Öffentlichkeit natürlich nicht vorenthalten. :-)
 
Nachdem wir uns an der Lauchwis von carpintero, den es weiter zum Stoss (2111 m) zog,  verabschiedet hatten, genossen wir den herrlichen Spätsommertag auf einer schönen Höhenwanderung, auf der wir von Schrenit via Mutteli zum Gräppelensee gelangten. Ein Bad im kühlen See konnten wir uns gerade so verkneifen, obwohl die spätsommerliche Wärme durchaus dazu eingeladen hätte...
 
Anmerkungen zu den derzeitigen Verhältnissen im Gebiet:
 
Der niederschlagsreiche Sommer und der soeben erfolgte Alpabtrieb haben ihre Spuren hinterlassen: Soweit die Wanderwege nicht auf befestigtem Untergrund verlaufen, versinkt man knöcheltief im Morast. Die Alpwirtschaft auf Schrenit und Trosen hat im Übrigen dazu geführt, dass die Weiden entlang der Wanderrouten flächendeckend völlig verkotet und verdreckt sind, teilweise war es eine einzige Rutschpartie - meine Schuhe waren hinterher kaum wiederzuerkennen.
 
Die bei "normalen" Verhältnissen als gute Abstiegsmöglichkeit vom Gamschopf zu empfehlende Nordwestflanke ist derzeit ebenfalls sehr feucht und rutschig. Hier waren es die Gämsen, die dafür gesorgt haben, dass man auf deren gängigsten Pfaden tief in die feuchte Erde einsinkt bzw. wegrutscht. Kleider und Schuhe sind anschliessend einer Generalreinigung zu unterziehen… 

Tourengänger: marmotta, nevada, carpintero
Communities: T6


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T6
14 Sep 14
Gams-Chopf und Stoss · carpintero

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