über den W-Grat zum Stanserhorn: erst genussvoll, lauschig, zuletzt etwas mühsam


Publiziert von Felix , 24. Oktober 2014 um 11:21. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Nidwalden
Tour Datum:20 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Stanserhornkette   CH-NW 
Aufstieg: 1280 m
Abstieg: 1280 m
Strecke:Ennetmoos, Murmatt, Rüteli - P. 686 - Ribenenwald - P. 808 - Brünnliegg - Dürrenegg - P. 1735 - Stanserhorn - P. 1612 - Mälchgaden - Bluematt - Mattengaden - Vorder Laui - P. 924 - Ebnet - P. 875 - P. 808 - Ribenenwald - Rüteli
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Zell, Autobahn Sursee - Stans Nord, nach Ennetmoos, Murmatt, Rüteli
Kartennummer:1170

Einmal mehr gab uns ein (alter; Ausgabe 1984) SAC-Clubführer (Zentralschweizerische Voralpen, Route 581) den Anstoss für eine Neuerkundung: einen neuen Zustieg zum  Stanserhorn galt es heute zu „inspizieren“ …

 

In Ennetmoos, Murmatt, Rüteli, auf dem Bauplatz für den an traumhafter Lage gelegenen Erneuerungsbau eines EFHes, ziehen wir los - die erste Etappe auf einem Fahrweg, danach auf einer Naturstrasse eher etwas eintönig durch den Ribenenwald hinauf zu P. 808. Hier zweigt eine Fahrstrasse in südlicher Richtung ab und leitet im gleichen Stil weiter bis zum (Kehrplatz?) P. 860, wo der (markierte und gut erkennbare) Einstieg zum nun attraktiven Steig nicht zu verfehlen ist.

 

Ziemlich steil zieht nun der gut unterhaltene und angelegte Pfad länger hoch; einige wenige Passagen sind felsbesetzt, jedoch einfach zu begehen. Immerhin gut 300 Höhenmeter legen wir so zurück, bis wir auf die herrliche Aussichtsterrasse auf der Brünnliegg hinaustreten. Vor der einfachen, doch zweckdienlich eingerichteten (Schutz)-Hütte stärken wir uns für den Weiterweg, auf welchen wir gespannt sind (immerhin weisen Eintragungen im Hüttenbuch darauf hin, dass dieser Zustieg zum Gipfel gelegentlich unternommen wird).

 

Noch beeinträchtigen einige Wolken- und Nebelbänke die Sicht, doch erfreulicherweise finden wir rasch die Spur, welch zum Grataufstieg leitet. Nach einer hübschen Felspartie geht’s relativ einfach weiter - eine lange Strecke ist die Wegspur sogar ausgemäht worden. Attraktiv sind im oft steileren, meist nur leicht bewaldeten, Gelände die Ausblicke ins Tal, zum Alpnacher- und Vierwaldstättersee und zum Pilatus - gewinnen wir doch zügig an Höhe. Die Route entlang des nie ausgesetzten Grates ist vorgegeben, die bis zur Dürrenegg meist gut sichtbare Spur trägt das ihre zum lauschigen Anstieg bei. Bei dem nun steil aufragenden Felsriegel fragen wir uns erst schon mal, wo denn hier ein Durchkommen ist - doch keine Bange: steil, in kombinierten Steilgras-, Wurzel-, Baum- und Fels-Gelände findet sich stets ein Pfadvariante, auch wenn die Spuren an Deutlichkeit verlieren.

 

Kurz wird anschliessend der Wald etwas dichter und steiler, doch gleichbleibend der Charakter des Gratweges; vielleicht um eine Spur schwieriger, das Vorwärtskommen - sei es ob des gelegentlich kaum durchdringbaren Unterholzes, oder später, nach dem Hinaustreten bei P. 1735 auf steile Grashänge, wegen der Höhe und Nässe der Grashalme. So ist der folgende Hang etwas mühsam zu begehen; noch eine Stufe anspruchsvoller wird der abschliessende felsig-schuttige Gipfelaufschwung. Nicht dass echte Absturzgefahr bestünde, doch der instabile Hang bietet kaum Griffe und Tritte - einige vorherige Rutsche erleichtern die Begehung auch nicht; die Bewältigung ähnelt einem „Eiertanz“ … Doch endlich kommt das Gipfelkreuz in Sicht; letzte Meter am hier wieder feuchten, etwas abschüssigen Grashang sind nur noch zurückzulegen, bis wir über die Sicherungs-Drahtseile des Wanderweges in die Menge der „Normaltouristen“ „eintauchen“. Bevor wir hier unsere Verpflegungspause einschalten, streben wir der Aussichtsplattform des Stanserhorns zu, erfreuen uns der nun besser gewordenen Sicht in die umliegenden Berge und geniessen den Blick über den immer herrlich anmutenden Vierwaldstättersee. Zum ersten Male können wir hier nun - noch aus einiger Distanz - die neue LSB, das CabriO, bewundern; bereits früher haben wir den „Murmeltier-Park“ (ob’s denn den Tieren wirklich gefällt in ihrem Gehege?) „zur Kenntnis nehmen“ können (putzig sind sie ja schon J).

 

Beim Restaurant erkennt uns ein Bergwanderer; er verrät uns, dass er für die LSB die Baugeschichte fotografisch festgehalten habe, und diese auf deren Homepage einsehbar sei (sehr interessant, wie wir später feststellen konnten). Und eine weitere Begegnung war von überraschender und erfreulicher Natur: im Restaurant konnte ich eine aus meiner beruflichen Tätigkeit bekannte Frau des Kirchgemeinderates aus dem Nachbardorf entdecken - eine dritte vergleichbare Episode folgte etwas später …

Wie wir nach dem kurzen Wegstück auf dem E-Grat erst den nicht mehr markierten Abstieg (etwas ruppig zu begehen) in der Nähe des alten Bahntrassees zu P. 1612, danach den offiziellen hinunter nach Mälchgaden hinter uns gebracht haben - und das CabriO auch aus der Nähe betrachten konnten - erwartet mich die nächste Überraschung:

 

An den Tischen der Bluematt sitzt doch eine meiner „Kili-Freundinnen“, sie übernachtet mit Familie und „Zugewandten“ hier - wir beide freuen uns riesig ob dieses unerwarteten Treffens.

 

Der abschliessende Teil der Tour ist weniger spektakulär; via P. 1215 gelangen wir auf dem Bergwanderweg zum Mattengaden, weiter über Alpweiden nach Vorder Laui und Ebnet.

 

Hier erreichen wir wieder die Fahrstrasse, auf welcher wir über P. 875 im Wald wieder zu P. 808 gelangen, wo sich die „Rundreise“ schliesst. Auf der nun bekannten Strecke schreiten wir im Ribenenwald zurück nach Ennetmoos, Murmatt, Rüteli - mit einer insgesamt lohnenswerten neuen Route aufs  Stanserhorn und gefreuten Begegnungen „im Gepäck“. 


Tourengänger: Ursula, Felix


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