Schneidspitz - direkt auf der Schneid


Publiziert von Nik Brückner , 22. November 2014 um 14:35.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 6 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:13,5km

Schneidspitze - Berge, die so heißen, sehen meist auch so aus. Scharf eben....


"Phosphorescent Dreams" von Univers Zero lief damals - schöne Erinnerungen....

Unterwex am Gehrenjoch (1854m) kam uns die Idee, die Schneidspitze "auf der Schneid" zu gehen, also konsequent auf Kante. Da waren wir schon im Aufstieg vom Gehrenjoch, wo ein Schild verkündet "superschwierig, super ausgesetzt, nur für Supergeübte" (oder so ähnlich) - genau das wollten wir verwirklichen. Ein Gag halt, weil der Weg ohnehin die meiste Zeit oben rüber führt, aber wenn einem das Wetter die ganz krassen Sachen verwehrt, muss man sich das Krasse halt im weniger krassen Gelände zusammenscharren. Also vom Weg ab und rauf auf die Schneid - die hier und bis zur Spitze (nur 150 Hm über dem Gehrenjoch) eher noch eine Kante als eine Schneide ist. Der Wanderweg kommt erst im oberen Teil an den Grat heran.

Am Gipfel sollte man ruhig die Gelegenheit nutzen und die Rundsicht genießen. Das geht im Nordwesten los, mit der Roten Flüh, dem Gimpel und dem Köllenspitz. Im Norden folgt die Große Schlicke, im Nordosten die Gehrenspitze.

Dann zeigen sich ein paar Ammergauer Berge: der
Säuling, die Gumpenkarspitze, der Hohe Straußberg,  Hochplatte, Kreuzspitze, Geierköpfe, Schellschlicht und die Gipfel des Danielgrats. Dahinter erhebt sich Wetterstein-Prominenz: Waxenstein, Alpspitze, Zugspitze, Schneefernerkopf.

Es schließen sich die Mieminger Berge an:
Hohe Munde, Hochwand, Hochplattig, Sonnenspitze und die Griesspitzen. Dann beginnt im Südosten die lange Kette der Lechtaler Alpen mit der Pleisspitze, der Gartner Wand und dem Thaneller - dahinter ist der Hochwannig zu sehen. Die Heiterwand führt die Kette der Lechtaler fort, bis im Süden die Knittelkarspitze, der Muttekopf und die Namloser Wetterspitze emporragen.

Weiter geht's mit der Großen Schlenkerspitze, den Kreuzspitzen und den höchsten Gipfeln der Lechtaler:
Parseierspitze, Freispitze, Vorderseespitze. Dahinter lugt noch der Hohe Riffler hervor. Und davor erstreckt sich das Lechtal.

Auf dessen anderer Seite beginnt mit der Klimmspitze die Hornbachkette, die sich bis zum Krottenkopf im Südwesten erstreckt. Davor erheben sich in den Allgäuer Alpen die Lailachspitze und der
Hochvogel. Der Große Wilder, der Kesselspitz, der Widderstein, das Laufbacher Eck, die Rote Spitze, der Litnisschrofen und die Sulzspitze setzen die Reihe fort.

Es folgt die Trias von Kugelhorn, Rauhhorn und Gaishorn, denn markiert der Ponten (nein, nicht der) den Westen. Mit dem Kühgundkopf am anderen Ende des Tannheimer Tals schließt sich dann die Runde.


Vom Gipfel (2009m) geht es dann auf der Tannheimer Seite hinunter, und das ist dann ganz ähnlich, wenn auch steiler. Unten geht's dann ins Gras, wo man zwar wandert, wo es aber auch spürbar schmaler wird. Hier prägt sich einer der typischen Allgäuer Grasgrate aus, kurz, nicht sonderlich hoch, aber dennoch typisch. Der Wanderweg führt nun ohnehin auf oder wenige Meter seitlich vom Grat entlang, aber man kann sich eben wie wir den Spaß machen, immer direkt auf dem Grat zu gehen. Auf einem felsigeren Mäuerchen nähert sich das dann der T5-Grenze an, und ein felsiger, scharfkantiger Abbruch dürfte sogar im T6-Bereich sein. Muss nicht, es gibt dem Wanderweg, ist halt ein Spaß.

Vom Sabachjoch (1860m) dann in ein paar Minuten zurück zu Gehrenjoch (1854m), von wo aus der Wanderweg hinunter und hinüber zur Lechauschauer Alpe (1628m) führt. Dort gab's ein Würschtl und einen 'Dudler, dann ging's bergab, immer dem Regenbogen nach, nach Wängle. Nett's Töürl!


Nachbemerkung:

Die "neue" AV-Karte BY5, Tannheimer Berge, Köllenspitze, Gaishorn, lässt mich äußerst unterwältigt zurück. Beschilderte und markierte Wanderwege sind in der Karte schwarz gepunktet, anderswo ist es genau andersherum. Wege sind gepunktet in gepunkteten Geröllhängen eingezeichnet - perfekt ist das nicht.

Tourengänger: Nik Brückner


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