3 Tage Plaine Morte

Gletscher-Messungen, oder das "Warten auf die Schneeschmelze"

Glacier de la Plaine Morte, ein häufig besuchtes Ziel diesen Sommer... Meist gutes Wetter erwischt. Doch wenn man es wirklich mal bräuchte, ist diesen Sommer darauf kein Verlass. Trotzdem drei nette Tage an der grossen Gletscher-Ebene mit vielen eindrücklichen Stimmungen.

Als wir Montag morgen von Les Violettes auf der Skipiste zum Gletscher hinaufwandern liegt alles unter einer erschreckend dicken Schneeschicht und der eisige Nordwind schickt immer neue Schneeladungen nach... So stellt man sich den Sommer nicht gerade vor. Mit Autostopp (an der wohl einzigen Fahrpiste der Schweiz, die auf den Gipfel eines fast-3000ers führt) kommen wir immerhin noch etwas schneller hinauf in die warme Berg-Station, das Basislager für die nächsten Tage. Arbeit auf dem Gletscher nach wie vor in dichtem Schneetreiben und Nebel, der sich erst kurz vor Sonnenuntergang lichtet - Wahnsinns-Stimmungen beim überdimensionalen Fussball auf der Pointe de la Plaine Morte. Blick auf das ganze 4000er Panorama im Abendrot zwischen den auseinanderreissenden Nebelfetzen.
Traumwetter am nächsten Morgen - aber alles verschneit und winterlich kalt. Es gilt zu hoffen, dass der Schnee zumindest ein wenig schmilzt, damit wir messen können... Abwartetour bei glasklarer Sicht und winterlichen Bedingungen über den aussichtsreichen Kamm zum recht selten bestiegegen Gipfel der Les Faverges. Am Schluss kurz etwas Kraxelei auf dem Grat (T5), sonst maximal T3. Abstieg direkt durch die vergletscherte Nordflanke (Steigeisen) und über den Gletscher zurück. Arbeit.
Nach einem weiteren Sonnenuntergang und einem Sonnenaufgang auf der Pointe de la Plaine Morte, jeweils bei sehr frostigen Temperaturen, auch am Mittwoch dasselbe Bild: Ein verschneiter Gletscher und ratlose Glaziologen. Immerhin können wir ein paar Messungen ausführen und wandern dann mit schwerem Gepäck zurück nach Les Violettes.