Monte di Mezzo (2153 m) - unterwegs am Lago di Campotosto

Zwischen dem Massiv des Gran Sasso d'Italia und den Monti della Laga liegt der Lago die Campotosto, der auf den ersten Blick eigentlich gar nicht in dieses mediterrane Gebiet zu passen scheint. Auf den zweiten Blick auch nicht, denn es handelt sich hierbei um einen Stausee. Macht aber nichts - ob künstlich oder nicht, was zählt ist schließlich seine Schönheit! Besonders eindrücklich zeigt sich der tiefblaue See von oben - wie gut, dass sich direkt an seinem Ufer ein paar leicht zu erreichende Berge erheben, die einen hervorragenden Tiefblick ermöglichen. Also auf geht's zum Monte di Mezzo!

Die Wanderung beginnt an der Straßenkehre östlich unterhalb von Campotosto. Ein Schotterweg leitet am Rio Fucino entlang, quert ihn und führt im breiten Tälchen durch mediterrane Vegetation nur unwesentlich aufwärts. Er schwenkt nach rechts ab und hält auf den im unteren Bereich bewaldeten Westrücken des Monte di Mezzo zu. Bald geht die Fahrspur in einen deutlichen, markierten Steig über und führt in den angenehm kühlen Wald hinein. Deutlich steiler geht's nun bergauf, bis der Wald wieder verlassen wird. Unter dem Rücken leitet der Steig nach Osten hin auf den Berg zu. Wo er an einer markanten Bachquerung nach Norden knickt, verlässt man ihn und steigt weglos zum Rücken auf. Diesem folgt man ziemlich steil nach oben und durch hohes Gras wird nach anstrengendem Aufstieg der äußerst aussichtsreiche Gipfel des Monte di Mezzo erreicht. Was für ein hübscher Ort zum Schauen und Staunen - der Lago di Campotosto weit drunten zieht die Blicke wie ein Magnet auf sich, aber auch der Gran Sasso d'Italia im Südosten sowie die Monti della Laga im Nordwesten sind schön anzuschauen, dazwischen blickt man hinunter ins mediterrane Hügelland.

Arg kurz wäre die Tour, wenn man am Anstiegsweg wieder absteigen würde, deshalb darf's noch ein kleiner Schlenker sein. Man folgt den deutlichen Spuren, die den begrünten Gipfelkamm in nördlicher Richtung begleiten. In genussreichem Auf und Ab steuert man auf den tiefsten Punkt zwischen Monte di Mezzo und Cima della Laghetta zu, ein kurzer, schrofiger Bereich wird südwestlich umgangen. Im Sattel beginnt der Steig, der durch die Südwestflanke bergab leitet. Eine glasklare Quelle findet sich direkt am Wegesrand und an der bereits vom Aufstieg bekannten Bachquerung wird wieder der Anstiegsweg erreicht - die Runde schließt sich! Am Aufstiegsweg geht's wieder hinunter nach Campotosto.

Schwierigkeiten:
Anstieg zum Monte di Mezzo via Westrücken: T3 (im oberen, weglosen Bereich steiles, hohes Gras).
Über Nordwestkamm und Südwestflanke zurück nach Campotosto: T2 (meist deutlicher Steig; am Kamm ganz kurz Tendenz zu T3).

Fazit:
Eine lohnende 3*-Rundtour, die mit einem wunderbaren Blick zum Lago di Campotosto überzeugt. Auf weiten Strecken ist die Unternehmung sehr aussichtsreich, nichts behindert die weiten Ausblicke. Vorsicht vor Schlangen und sonstigem Getier im hohen Gras des Westrückens! Wer nicht genug bekommt, kann ohne nennenswerte Schwierigkeiten noch die Cima della Laghetta dran hängen.

Mit auf Tour: Delphi.

Kategorien: Abruzzischer Apennin, 3*-Tour, 2100er, T3.