Messnerin vom Bodenbauer oder Unterwegs abseits markierter Wege!


Publiziert von mountainrescue , 23. August 2014 um 17:06. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Hochschwabgruppe
Tour Datum:23 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 1363 m
Abstieg: 1368 m
Strecke:14,45 km / Bodenbauer-Seltenheim Jagdhütte-Messnerin
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Bruck/Mur die S6 Richtung Wien – Ausfahrt Kapfenberg die B20 Richtung Mariazell bis Thörl – in Thörl links abbiegen Richtung St. Ilgen/Bodenbauer
Unterkunftmöglichkeiten:Alpengasthof Bodenbauer
Kartennummer:Kompass Steiermark Digital, Amap

Schon länger einmal wollte ich die Messnerin vom Bodenbauer aus besteigen.
Übersicht über die Tour
Bei meinen Besuchen des Berges hatte ich schon des öfteren Wanderer aus dieser Richtung kommen sehen und daher wollte ich diesen Weg auch einmal begehen. Ein Blick auf die Karte zeigt, dass der Weg nicht offiziell markiert ist, aber als Jagdsteig in den Karten verzeichnet ist. Mit etwas Wegfindungsgabe und natürlich kräftiger Unterstützung durch eine perfekte Trackplanung am GPS sollte es also keine allzu große Hexerei sein, den Weg auf die Messnerin zu finden. ☺

Über die Wettervorhersage für dieses Wochenende breiten wir den Mantel des Schweigens, denn wie sollte es auch schon werden? Genauso besch...eiden wie die zahlreichen vergangenen Wochenenden! ☺ (Vor dem Eintreffen eines kräftigen Tiefs aus dem Süden, sollte es noch bis um die Mittagszeit halbwegs trocken bleiben.)

Der Start erfolgte beim Bodenbauer und es standen sehr wenige Autos am Parkplatz; offensichtlich hatten sich etliche Wanderer von den durchwachsenen Wettervorhersagen von einer Tour in der Gegend abhalten lassen. Die Straße führt vor dem Gasthof gleich nach links weg und folgt dem markierten Weg Richtung Heinzleralm. Kurz nach dem Bodenbauer ist, nach ungefähr 200m nochmals ein sehr großer Parkplatz, auf dem allerdings nur ein Auto parkt. Vorbei am Elisenheim wandern wir taleinwärts.
Vorbei beim Elisenheim Richtung Messnerin
Da sich der "richtige" Weg auf der gegenüberliegenden Bachseite befindet, wird dieser bei der erstbesten Möglichkeit überquert.
Hier wechseln wir die Straßenseite
Es geht noch ein kurzes Stück eine Forststraße entlang bis sich die Straße in einer scharfen Kurve nach links wendet, während wir uns nun genau hier ins hohe Gras "schlagen" müssen. Das Gras ist sehr hoch und nass und binnen kürzester Zeit bin ich bis zur Körpermitte "waschlnass". Der Weg führt dann kurz bis zu einem Bachbett, bis er sich plötzlich steil links weg Richtung Fuchsgraben windet. Im Wald ist der Steig sehr schön ausgeprägt und auch sehr energiesparend angelegt.
Schön ausgeprägter Steig...
Er windet sich in zahllosen Serpentinen den Hang hinauf; immer wieder sind auch Steinmanderl am Wegesrand, die den Weg weisen. Er wird offensichtlich regelmäßig begangen, denn eigentlich ist er nicht zu verfehlen ☺. Man erreicht dann die von unten kommende Forststraße, die allerdings kurz darauf endet; dieser muss man weiter folgen (nicht den Berghang gerade hinauf) und findet an deren Ende wieder den Steig. Hier geht es nun ziemlich steil den Berg hinauf bis man eine flache Kuppe erreicht. Hier stelle ich verwundert fest, dass zahlreiche Kuhspuren vorhanden sind und auch sonstige "Kuhrelevante" Hinterlassenschaften.
Blöde Rindviecher...
Allerdings frage ich mich schon, was die blöden Viecher in dem Steilgelände zu suchen haben. Der Halter wird seine Freude gehabt haben, sie wieder Richtung Pillsteiner Alm(1512m), von der sie offensichtlich gekommen sind, wieder zurück zu treiben.

,Mein Track sollte nun etwas tiefer Richtung Seltenheim Jagdhütte leiten, aber ich beschließe, nach kurzem Blick auf das GPS dem breit ausgetretenen Steig zu folgen, denn er kürzt erstens den Weg ziemlich ab und führt zweitens offensichtlich direkt auf die Weideflächen oberhalb der Pillsteiner Alm.
Große Weideflächen oberhalb der Pillsteiner Alm
Allerdings ist der "Kuhsteig" ziemlich mühselig, da weich und matschig durch den Regen der vergangenen Nacht, zu begehen.
Blöde Rindviecher...
Tatsächlich stehe ich jedoch nach relativ kurzer Zeit auf der Weide oberhalb der Alm.

Nun wenden wir uns nach rechts und folgen einem Steiglein, das sich leicht steigend, jedoch wieder von zahlreichen Kuhhufen in Mitleidenschaft gezogen, Richtung Schaftrempel (1709m) windet. Unterhalb des Wände des Schaftrempel folgen wir einem in die Latschen geschnittenen Steig, der sich ebenfalls leicht steigend bis unter den Messneringipfel windet.
Breite Latschengasse, die unterhalb der Schaftrempelwände zur Messnerin zieht
...und hier die Latschengasse vom Gipfel aus gesehen
Allerdings verliert sich dieser Steig und ich beschließe direkt auf den Gipfel anzusteigen. Es sind zwar "nur" 200 Höhenmeter, aber die haben es wahrlich in sich - steil, rutschig, von Geröllfeldern durchsetzt - und ich bin froh, als endlich das Gipfelkreuz aus dem Nebel auftaucht! Nach 2,5 Stunden ist das Gipfelkreuz erreicht.
Luca, wie immer...eh schon wissen ☺
Da ein kühler Wind weht, die Fernsicht Richtung Hochschwab gleich null ist und es auch immer mehr zuzieht folgt nach einer kurzen Trink- und Schnittenpause der Abstieg zurück ins Tal.


Fazit der Tour: Trotz der unsicheren Wetterlage war die Tour wieder perfekt geplant. Es hat bis zur Rückkehr zum Auto ausgehalten! ☺ Die Wegfindung ist nicht all zu schwer. Hat man den Steig erst einmal gefunden, kann man ihn, mit ein bisschen alpinistischem Spürsinn, eigentlich nicht verlieren. Ein GPS als Rückversicherung erleichtert die Orientierung jedoch um einiges ☺
Eine schöne und komplett einsame Tour, bei der wir heute keine Menschenseele getroffen haben!


TwoNav Aventura 3*/CGPSL 7*
Dauer: 4:45
Zeit in Bewegung: 4:22
Zeit im Stillstand: 0:23
Strecke: 14,45 km
Maximale Höhe: 1830 m
Maximale Höhendifferenz: 945 m
Kumuliertes Steigen: ↑ 1363 m
Gesamt Abstieg: ↓ 1368 m

Tourengänger: mountainrescue


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Kommentare (4)


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Gelöschter Kommentar

mountainrescue hat gesagt: RE:Unmarkierte Wege...
Gesendet am 24. August 2014 um 09:27
...ich natürlich auch ☺, denn da ist man wenigstens allein und hat seine Ruhe!

Herbert hat gesagt:
Gesendet am 25. August 2014 um 23:37
A nette Tour!
Freut mich zu hören, daß nicht nur wir den Steig unterm Gipfel verloren haben und "irgendwie" raufgestiegen sind, ist dort anscheinend eh normal.
Aber das Wetter in der Obersteiermark haben wir die letzte Woche nicht vermißt.

mountainrescue hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. August 2014 um 07:15
Wahrlich und vor allem so ruhig und einsam! Gemütlicher wäre sicher gewesen bis zum von Tragöß kommenden Steig "auszuqueren", aber man(n) gönnt' sich ja sonst nix ☺
Zum Thema Wetter schenke ich mir jeglichen weiteren Kommentar! ☺
LG
Erich


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