Mont Collon 3637m via Westgrat


Publiziert von alpinos , 12. November 2014 um 20:14.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum:18 August 2014
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: 3 (Französische Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 2500 m

Spannende Kletterei auf einen impossanter Berg

Als wir *letztes Jahr von Arolla auf den Weg zur Capane des Vignette machten, da blickten wir voller Erfurcht auf die massige Gestalt des Mont Collon... umso freudiger machten wir uns heute auf in diese spannende und abwechlsungsreiche Tour.

Der Hüttenwirt hatte sich - im Gegensatz zu letztem Jahr - freundlicherweise ohne große Diskussion bereit erklärt, uns Frückstück rauszustellen. Und so konnten wir zeitig um 5 Uhr von der Capane des Vignette (3160 m) in die herrliche, klare Nacht starten. Zunächst überquerten wir wieder die weite Gletscherfläche des Glacier du Mont Collon und schwenkten dann in einem weiten Linksbogen hinüber zu P. 3204. Der Aufstieg vom Gletscher auf den Grat stellt die eigentliche Herausforderung der Tour dar: es hält einfach gar nicht, wirklich gar nichts. Der Fels zerbröselt einem förmlich in der Hand, überall Schubladen, losen Zeugs - ein Traum. Wir hielten uns auf einem Band und querten etwas nach Westen, bevor wir über lose Felsen hinauf klettern konnten.

Der nun folgende, breite Rücken ist teils solide, teils mit viel Schotter und Blockwerk bedeckt (einige Stellen II). Wir stiegen entlang von Wegspuren und vereinzelten Steinmännchen hinauf an den Punkt, wo der Grat schmaler wird und die eigentliche Kletterei beginnt. Zunächst hieß es 2m abklettern, dann querten wir auf einem schmalen Band nach rechts in die Flanke und stiegen über einige einfache Stufen und einigen Schotter an einem kleinen Türmchen vorbei wieder zurück zum Grat hinauf. [Ab hier sind die Standplätze gebohrt (1-2 BH) und es hat einzelne BH in den SL; eigenes Material ist angenehm.] Es folgte eine SL über Platten und Risse zum nächsten Stand. Nach einer kleinen Traverse nach rechts dann die erste Herausforderung: eine plattige Verschneidung zum Grat hinauf mit wenig Sicherungsmöglichkeiten und zweifelhaftem Fels. Vermutlich kletterten wir eine Verschneidung zu früh hinauf, aber die rechts daneben sah auch nicht einladender aus (die Bewertung von 2b würden wir eher auf 3b korrigieren wollen). Nun ging's durch ein horizontal verlaufenden Riss wieder leicht in die Flanke, an einem großen Felsen vorbei und zum nächsten Aufschwung zurück auf den Grat. Hier war wiederum nicht ganz klar, ob wir nun den Kamin geklettert sind (3b), oder die "delikate Platte, 4a". Von der Schwierigkeit würden wir eher auf letztes tippen.

Wie auch immer, nun waren wir auf dem Grat und stiegen über den Firn hinauf auf das geräumige Gipfelplateau. Nach wenigen Minuten hatten wir den höchsten Punkt des Mont Collon erreicht (3637 m, 9 Uhr, 4h von der Hütte). Uns bot sich ein herrlicher Ausblick auf die umliegenden Gipfel und wir genossen den Moment. Der kalte Wind blies uns aber bald vom Gipfel; an einer etwas windgeschützen Stelle auf dem Plateau rasteten wir.

Im Abstieg seilten wir entlang der Route ab (50m reichte aus) und erreichten so recht zügig wieder das Gehgelände. Der Abstieg vom Grat zum Gletscher war nicht besser geworden (vielleicht könnte man mal eine Putzete durchführen, wobei dann möglicherweise vom Grat nicht mehr viel übrig bleiben würde...). Die Sonne war gnädig mit uns, als wir nun zum dritten Mal die weite Eisfläche überquerten und zur Capane des Vignette hinaufstiegen. Nach kurzer Rast hieß es dann Gas geben, denn wir wollten das Postauto um 15 Uhr erreichen. Wir ließen es laufen, uns vom Fahrtwind kühlen und hatten bereits nach 1h30min Arolla (2006 m) erreicht. So hatten wir noch ausreichend Zeit, um die brennenden Füße zu kühlen, bevor uns eine halbe Stunde später das Postauto wieder in die Zivilisation zurückbrachte.

Tourengänger: alpinos


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Kommentare (1)


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Sky hat gesagt:
Gesendet am 14. November 2014 um 12:53
Congratulations for Mont Collon !
This is one of the symbolic mountains of the valley I love, val d'Arolla !
Beautiful scenary from the "suspended glacier", I imagine...
Unfortunately, it is too much difficoult for me..
Cheers, Luca


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