Einsam auf die Amertaler Scharte


Publiziert von Koasakrax , 11. August 2014 um 09:23.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Granatspitzgruppe
Tour Datum:10 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:10,5 Km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Mittersill im Salzachtal zum Felbertauerntunnel.

Wer es einsam liebt ist bei dieser Tour sehr gut aufgehoben.
Immer wenn ich nach Osttirol fahre gibt es einen kurzen Stop beim Nordportal des Felbertauerntunnels. Zu sehr reizte mich der Anblick in den Talkessel und hinauf zur Teufelsspitz. An und für sich wird diese Tour eigentlich nur im Winter begangen. So hörte ich es immer wieder von meinen Alpenvereinskollegen.

Nun gut deswegen/trotzdem doch rein ins Vergnügen und rauf zum Amertaler See.

Gestartet wie gesagt beim Nordportal des Felbertauerntunnels wo man sein Auto ohne Problem auf den großen Parkplatz abstellen kann.

Zuerst geht es in leichter Steigung direkt am Amerbach entlang hinein bis zu einen großen Felsblock der zum bouldern gerne verwendet wird. Von diesen zieht der Steig recht steil und in vielen Kehren hinauf in das Finsterkar. Somit überwindet man die erste Steilstufe der Felsbarriere unterhalb des Amertaler Stausee's. Im Finsterkar begrüßten mich 2 Pferde die überrascht aufschauten als sie mich erblickten.

Kurz nur geht es eben dahin bis der Steig wiederum aufsteilt und einen steilen Grashang hinaufzieht. Immer wieder quert man kleine Bächlein die es hier zuhauf gibt.

Nach guten einheinhalb Stunden steht man am Amertaler Stausee direkt unterhalb der Teufelspitze, die beim anschauen schon auseinanderfällt. Immer wieder fallen Steine vom Gipfel runter wenn die Gemsen unterwegs sind.

Gegenüber des Stausees liegt die kleine Amerseehütte.

Im Aufstiegrichtung rechts des Stausees geht der Steig weiter Richtung Amertaler Scharte. Auch hier gilt es wiederum eine kurze Steilstufe zu überwinden um nach ca. 40 Minunten am Karsee angelangt zu sein.
Ab hier beginnt das Blockkraxeln hinauf zur Amertaler Scharte in einen weiten Linksbogen leiten einen die Steinmandln in wiederum eineinhalb Stunden erreicht man die Amertaler Scharte.

Mein Vorhaben auf die Amertalerhöhe zu steigen verwarf ich beim Anblick des furchtbaren Schotterhaufens schnell. Wenn wir zu zweit gewesen wären hätte ich einen Versuch gewagt da rauf zu gehen aber alleine war mir das zu riskant. (Ich  werde halt auch alt).

Die Aussicht vom Schartl genügte mir und verweilte doch länger als gedacht. Zu gewaltig war der Ausblick hinüber zum Großvenediger, Stubacher Sonnblick, Granatspitze, Kalser Bärenkopf, hinüber zu Wilder Kaiser, Loferer und Leoganger Steinberge,  Berchtesgadenern usw.

Starker Föhn zwang mich aber dennoch wieder zum Abstieg auf derselben Strecke wie beim Aufstieg.

Besonders aufgefallen ist mir beim Abstieg. Mußte man beim raufsteigen genau schauen wo die vereinzelten Markierungen und Steinmandln sind hatte man beim Abstieg überhaupt keine Probleme. Man hat ein Meer an Markierungen vor sich. Wahrscheinlich hat der Wegmacher die Markierungen im Abstieg angebracht und dieser einer höheren Wertigkeit zugesprochen als beim Aufstieg.

Wie schon gesagt erfolgte der Abstieg gleich wie der Aufstieg erst im Talgrund des Amerbaches traf ich zwei Wanderer die zum See hinauf gingen und das alte Bauernehepaar die nach den  Pferden und Kühen nachgeschaut haben.

Fazit:
Diese Tour ist auch im Sommer eine interessante Tour für Einsamkeit liebende Berggeher. Der Steig zum See hinauf ist sehr gut angelegt mit steilen Passagen und bestens markiert. Wer auf die Scharte weitergeht sollte die Augen aufmachen und auf die wie gesagt im Aufstieg spärlichen Markierung und Steinmänner achten. Hier heißt es über eineinhalb Stunden Blockkletterei die auch  manchmal einen Einsatz der Hände fordert bis man auf der Scharte angelangt ist. Wer auf die umliegenden Gipfel weitermöchte sollte dies zu Zweit  und mit Helm tun - zu brüchig ist das Gestein. Für mich waren die Gipfel zu uninteressant.
Ich werde aber mit Sicherheit im kommenden Winter diese Gegend besuchen.

Tourengänger: Koasakrax


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»